Sarah Aepfelbacher at Mäladalen University, Vasterås, Sweden

Sarah Aepfelbacher at Mäladalen University, Vasterås, Sweden Fachrichtung Gesundheits- und Sozialwirtschaft


Hej Hej!

Ich absolvierte ein Auslandssemester im wunderschönen Schweden an unserer Partneruniversität Mälardalen University in Västerås im WS 2011/2012.

Vorbereitung

Die Vorbereitung für das Semester an der Gasthochschule lief sehr einfach. Nachdem ich die Zusage für das Auslandsemester bekommen hatte, informierte ich mich genauer über die Umgebung, Unterkunft und Kurse an der Universität. Gute und hilfreiche Informationen bietet die Homepage der Mälardalen University. Sobald die Zusage von der Gastuniversität vorliegt, bekommt man relativ schnell die Information sich auf der Homepage von Bostad Västerås anzumelden. Dieses Büro vermittelt Zimmer für Studenten in den vielen Studentenwohnheimen in Västerås. Auf deren Homepage werden alle Studentenwohnheime vorgestellt und freie Unterkünfte angeboten. Durch eine rechtzeitige Bewerbung für ein Wohnheim kann man relativ problemlos einen Platz im Wunsch-Wohnheim erlangen. Bostad Västerås arbeitet eng mit der Universität zusammen, somit wird garantiert, dass jeder Austauschstudent eine Unterkunft bekommt.

Unterkunft

Ich wohnte in einem der neuesten und modernsten Wohnheime in Västerås, es hieß Regulatorn. Es ist zwar ein kleines bisschen teurer als manche anderen Wohnheime, jedoch ist es moderner, ruhiger, nur 10 min zu Fuß von der Universität entfernt und die Zimmer waren größer und neuer eingerichtet als in den meisten anderen Wohnheimen. Dort wohnen fast nur schwedische Studenten und sehr wenige Austauschstudenten, was man als Vor- oder auch als Nachteil sehen kann.

In Västerås gibt es viele verschiedene Studentenwohnheime, die meisten Austauschstudenten wohnen im so genannten Park, ein altes umgebautes Hotel und zu Fuß etwa 50 min von der Universität entfernt. Es gibt jedoch gute Busverbindungen zur Innenstadt und zur Universität. Ein sehr beliebtes Wohnheim heißt Norra Allegatan, es ist sehr zentral nur 5 min zur Uni und 5min in die Innenstadt dort wohnen gleich viele Austauschstudenten so wie schwedische Studenten. Der Common-Room im Norra ist sehr beliebt als Treffpunkt am Wochenende.

Universität und Kurse

Die Mälardalen University ist eine sehr moderne und junge Universität. Sie besteht aus zwei Standorten in Västerås und Eskilstuna. Man kann ohne Probleme Veranstaltungen an jedem Campus besuchen. Die Universität bietet einen freien Bus-Shuttle-Service zwischen beiden an. Die moderne und helle Bibliothek der Universität bietet jede Menge Sitzmöglichkeiten um zu lernen und sich für die Kurse vorzubereiten. Die Hälfte der lernenden Studenten dort sind Austauschstudenten somit trifft man dort immer auf bekannte Gesichter.

Die meisten Kurse sind auf Englisch, so ist es kein Problem aus der Vielzahl an angebotenen Kursen, geeignete und interessante zu wählen. Das schwedische Semester ist in 4 Zeitperioden aufgeteilt. Jede dieser Perioden ist etwa 5-6 Wochen lang, offiziell ist es vorgesehen 7,5 Credit Points in einer Periode zu absolvieren. Man belegt in dieser Zeit nur einen Kurs, solch ein Kurs kann dann entweder eine oder zwei Perioden dauern. In vielen der englischsprachigen Kurse sind hauptsächlich Austauschstudenten und relativ wenig schwedische Studenten, was sehr schade ist. Die Vorlesungen in Schweden gestalten sich etwas anders als in Deutschland, es gibt sehr viele Gastvorträge von Unternehmern/ehemaligen Studenten und Wissenschaftlern, außerdem wird fast immer aktive Mitarbeit gefordert in Form von Diskussionen, Präsentationen und Gruppenarbeiten. Es ist sehr zu empfehlen sich in der Einführungswoche bei den International Coordinators über seine vorab Kurswahl kurz beraten zu lassen. Diese können hilfreiche Tipps geben welche Kurse für Austauschstudenten geeignet sind. Man kann dort dann ohne Probleme seine Kurse noch wechseln.

Meine Kurswahl in den ersten zwei Perioden des Semester fiel auf Nordic Perspective on Management and Marketing. Dieser Kurs erwies sich als etwas schwierig, es wird sehr viel Lernstoff in kurzer Zeit vermittelt, für zwei sehr umfangreiche Prüfungen am Ende des Kurses. Man muss sehr viel Zeit zum lernen für diesen Kurs einplanen.

In den anderen beiden Perioden des Semesters belegte ich den Kurs International Marketing. Dieser Kurs ist sehr interessant und interaktiv, jeder Student muss sich aktiv an den Diskussionen und Gruppenarbeiten beteiligen. Das hat großen Spaß gemacht, da man seine eigene Meinung und Ideen in einer lockeren Atmosphäre ohne Druck mitteilen kann. Der Kurs wird auch von zahlreichen interessanten Gastvorträgen begleitet. Natürlich erfordert auch dieser Kurs einen relativ großen Lernaufwand und Arbeitsaufwand abseits der Vorlesungen, jedoch erweist sich das als einfacher da man immer einen Bezug zu seiner Gruppenarbeit und zu Gastvorträgen ziehen kann. Außerdem empfiehlt es sich Swedish for foreign Students zu belegen um ein paar Grundlagen in der schwedischen Sprache zu lernen.

Alltag und Freizeit

In der Einführungswoche erhält man auch viele Informationen über die Freizeitangebote der Universität, wie Unisport oder Veranstaltungen von den verschiedenen Schools der Universität. Dort kann man dann relativ einfach mit schwedischen Studenten in Kontakt treten. Das International Committee der Universität organisiert besonders zu Beginn des Semesters eine Vielzahl an Ausflügen und Partys in denen man schnell andere Austauschstudenten aus der ganzen Welt kennen lernen kann. Viele Veranstaltungen finden im Student Union Haus auf dem Campus statt, das sogenannte Kåren. . Ausflüge die das International Committee anbietet sind z.B. einen Tagesausflug mit Reiseführung nach Stockholm, eine Reise nach Helsinki oder eine 6 Tages Reise ins finnische Lappland an den arktischen Kreis. Jede dieser Touren ist absolut empfehlenswert, besonders die Reise nach Lappland. Man muss sich auf sehr kalte Tage einstellen, jedoch macht ein Saunagang bei -20° Celsius mit einem anschließenden Sprung ins Eiswasser eines Sees um so mehr Spaß! Dort kann man in einer atemberaubenden Winterlandschaft eine Schneemobil Tour machen oder Husky-Schlitten und Rentier-Schlitten fahren. Mit viel Glück kann man in einer klaren Nacht die Nordlichter bewundern. Der Besuch im Santa Claus Village darf natürlich nicht fehlen.

Es ist sehr einfach eigene Ausflüge mit anderen Austauschstudenten zu planen. Mit dem Busunternehmen Swebus kommt man sehr einfach fast überall hin auch nach Norwegen und Dänemark (www.swebus.se). Ein Wochenendausflug nach Oslo ist sehr empfehlenswert! Swebus bietet auch eine schnelle Verbindung zum Stockholm-Arlanda Airport an.

Zu Beginn des Wintersemesters war das Wetter in Västerås noch sehr sommerlich, so konnte man noch die spätsommerliche Landschaft bei Ausflügen zu einem nahe gelegenen Wikingergrab oder auf die vielen verschiedenen Inseln im Mälaren-See genießen. Im Winter gibt es natürlich auch einige Freizeitaktivitäten in Västerås wie Schlittschuhlaufen auf dem Mälaren-See oder Eishockey-Spiele besuchen.

Ab Oktober werden die Tage sehr viel kürzer. An einem der kürzesten Tage im Dezember geht die Sonne gegen 10 Uhr morgens auf und um 14.30 schon wieder unter aber das fällt einem zu Beginn gar nicht richtig auf.

Finanzielles

Da Schweden bekanntlich etwas teurer ist als Deutschland muss man schon mal 5€ für eine Tasse Kaffee zahlen und bis zu 6€ für ein Bier in einer Bar. Der Restaurantbesuch ist ebenfalls etwas teurer als gewohnt. Hier empfiehlt es sich die Mittagsangebote in Cafés wahrzunehmen, da die Schweden öfters Mittag- als Abendessen gehen. Die Mensa an der Universität ist ebenfalls sehr teuer, aber die belegten Baguettes vom Kåren sind sehr empfehlenswert und für Studenten günstig.

Fast jeden Freitag bietet in Västerås eine Sportsbar und die BlueMoon-Bar ein freies Tacobuffet an, vor einer Afterwork-Party, welches von großen Unternehmen der Stadt gesponsert wird. Tacos gehören mittlerweile in Schweden schon fast zur Kultur. Nach einem traditionell schwedischen Restaurant sucht man jedoch vergeblich, nur in Cafés, werden einige schwedische Gerichte angeboten. Die Lebensmittelpreise im Supermarkt sind mit den deutschen Preisen zu vergleichen, außer bei Süßigkeiten die sind um einiges teurer.

Literatur für die Vorlesungen ist sehr teuer in Schweden, am besten besorgt man sich diese über Aushänge von Studenten an der Universität oder in Secondhand Buchläden an der Universität oder in Västerås. Gängigstes Zahlungsmittel in Schweden ist die Kreditkarte, es werden sogar Beträge von umgerechnet 2€ oft mit Kreditkarte gezahlt. Zahlt man etwas größere Beträge Bar, outet man sich sofort als Nicht-Schwede. Es wird oft empfohlen ein schwedisches Bankkonto zu eröffnen um hohe Gebühren zu vermeiden. Hier bietet die Nordea Bank gute Konditionen für Studenten an oder auch die SEB Bank in Deutschland.

Fast immer wird auch die normale Maestro-Karte als Zahlungsmittel akzeptiert. Hier sollte man sich bei seiner eigenen Bank über Gebühren für Geldabhebungen und Kartenzahlungen in Schweden informieren. Meine Bank erhob keine Gebühren für Kartenzahlungen, auch bei sehr kleinen Beträgen. Andere Banken wiederum erheben keine Gebühren für das Geldabheben, wie ich es von anderen Austauschstudenten mitbekommen habe.

Abschließend kann ich ein Auslandsstudium in Schweden an der Mälardalen University jedem empfehlen. Man lernt ein neues Land, neue Kultur und jede Menge interessante Menschen aus der ganzen Welt kennen. Außerdem ist es toll einen anderen Uni-Alltag kennen zu lernen. Die Zeit dort ist unvergesslich und man lernt neue Freunde fürs Leben kennen!! Von den höheren Preisen und winterlichem Wetter sollte man sich auf gar keinen Fall abschrecken lassen.

Hej då!