Gendergerechte Kommunikation
Die Hochschule Koblenz fördert aktiv die Gleichstellung aller Geschlechter.
Ein wichtiges Instrument hierfür ist die Anwendung einer gendergerechten Ausdrucksweise. Aber wie geht das?
Auf dieser Seite finden Sie Informationen über den Gebrauch einer gendersensiblen Kommunikation an der Hochschule Koblenz.
Was bedeutet Gendern?
Gendern kommt vom englischen Begriff Gender. Dieser Begriff beschreibt das soziale Geschlecht und steht unter anderem für Erwartungen und Rollenbilder, die unsere Gesellschaft mit dem biologischen Geschlecht verknüpft.
Das soziale Geschlecht kann vom biologischen Geschlecht abweichen. Vielmehr gibt es verschiedene Komponenten, die zur Geschlechtsidentität eines Menschen beitragen - nicht nur das biologische Geschlecht.
Sprache beeinflusst unser Denken, Fühlen und Handeln. Zudem wird unsere Sprache durch die Gesellschaft geprägt, in der wir leben. Um die Vielfalt der Gesellschaft und der Geschlechter sichtbar zu machen, ist es wichtig, diese auch sprachlich abzubilden.
Durch die Anwendung einer gendergerechten Sprache werden alle Formen des sozialen Geschlechts repräsentiert. Anstatt das generische Maskulinum zu verwenden, werden Formulierungen genutzt, die alle Geschlechter - männlich, weiblich und nicht-binär - miteinbeziehen.
Hier einige Beispiele:
Nicht gendergerecht: | Gendergerecht: | Nicht gendergerecht: | Gendergerecht: | Nicht gendergerecht: | Gendergerecht: |
---|---|---|---|---|---|
An dem Event nahmen auch Dr. Harald Jansen und seine Frau teil. | An dem Event nahmen auch Dr. Harald Jansen und seine Frau Dr. Maria Jansen teil. | Alle Studenten konnten ihre Ideen vorbringen. | Alle Studierenden konnten ihre Ideen vorbringen. | Die Regelung gilt für alle Mitarbeiter in diesem Bereich. | Die Regelung gilt für alle Mitarbeitenden in diesem Bereich. |
Die Beispiele zeigen, dass eine gendergerechte Ausdrucksweise einfach umzusetzen ist. Oft reicht es schon, ein Wort zu ersetzen oder den Satz geringfügig umzuformulieren.
Gendergerechte Sprache an der Hochschule
Interne Handhabung
Für offizielle Texte an der Hochschule Koblenz gilt: es muss das Gender-Sternchen* als verbindliche Form verwendet werden.
Eine Ausnahme ist die Website: hier werden geschlechtsneutrale Termini oder die Paarformel (z.B. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) angewendet und im Bedarfsfall die Sie-Form und nicht die Du-Form.
Sonstige Kommunikation
Für z.B. Lehre, interne Kommunikation gilt: Es sollten zunächst Formen der Neutralisierung verwendet werden. Wenn das nicht möglich ist, dann sollte eine Form der Sichtbarmachung benutzt werden.
Hier finden Sie einen hilfreichen Überblick über mögliche Formen des Genderns als Information.
Warum ist Gendern wichtig?
Viele Menschen argumentieren gegen die Nutzung gendergerechter Sprache mit der Behauptung, dass die Nicht-Nutzung einfacher sei und Frauen und nicht-binäre Personen ebenfalls mit eingeschlossen seien.
Sprache ist allerdings nicht nur ein reines Mittel, um Informationen zu vermitteln. Wie zuvor dargestellt, beeinflusst Sprache unsere Wahrnehmung der Welt. Durch ihre Anwendung werden gesellschaftliche Werte und Normen reflektiert und soziale Beziehungen widergespiegelt.
Die Verwendung des generischen Maskulinums (z.B. die Studenten, die Kollegen) bedeutet, dass Personen weiblichen oder nicht-binären Geschlechts sprachlich ausgeschlossen werden. Es ist nachgewiesen, dass sich Menschen eher nur Männer vorstellen, wenn lediglich die männliche Sprachform genutzt wird.
Selbstlernmodul zum Thema Gendersensible Sprache
Dieses Selbstlernmodul ist im Rahmen von ProKOhoch2 entstanden.
Formulierungshilfen
https://www.genderleicht.de/neutral-texten-geht-auch/
https://www.gendern.de/#Gender-Woerterbuch
www.frauenbeauftragte.uni-muenchen.de/genderkompetenz/sprache1/index.html
Verwaltungsvorschrift:
https://www.gleichstellungsbeauftragte-rlp.de/wp-content/uploads/2012/01/Geschlechtergerechte-Amts-und-Rechtsspreche.pdf (Download als PDF)