Studie zur Sportwissenschaft an Universitäten

Projektteam um Freya Gassmann und Lutz Thieme präsentiert erste Studienergebnisse.

  • Glasgang am RheinAhrCampus

Remagen. Welche Bedeutung hat (spitzen-) sportbezogene Forschung und Lehre aktuell an Universitäten und Hochschulen in Deutschland? Und welche Bedeutung hat diese für den organisierten Spitzensport? Diesen Fragen geht das Projektteam um die Sportsoziologin Dr. Freya Gassmann der Universität des Saarlandes und dem Sportökonom der Hochschule Koblenz, Professor Dr. Lutz Thieme nach.

Ende September hat das wissenschaftliche Team in einem Online-Forum die ersten Zwischenergebnisse vorgestellt. Insgesamt 70 Teilnehmende, darunter Vertreter von Hochschulen, Universitäten, Sportverbänden und Einrichtungen des Leistungssports, haben an dem Diskussionsforum teilgenommen.

Die Expertise „Sportwissenschaft an Universitäten - Strukturbedingungen und Perspektiven“ wurde im Mai 2019 durch das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) ausgeschrieben. Lutz Thieme, Professor für Sportökonomie am RheinAhrCampus, einem Standort der Hochschule Koblenz, hatte den Zuschlag gemeinsam mit der Universität des Saarlandes um Professor Dr. Eike Emrich und Dr. Freya Gassmann erhalten. Das Projektteam bestehend aus Professor Dr. Lutz Thieme, Katrin Lindt (beide Hochschule Koblenz), Dr. Freya Gassmann und Johannes Hell (beide Universität des Saarlandes) erstellt dabei eine umfassende Expertise zu Einrichtungen und Studiengängen mit Sportbezug in Deutschland. Unterstützung erhält die Projektgruppe vom Wissenschaftlichen Beirat und dem BISp, welches die Studie fördert und das gesamte Projekt begleitet.

Bisher wurden die Modulhandbücher der einzelnen Studiengänge sowie die Veröffentlichung der Sportwissenschaft im Hinblick auf den Leistungssportbezug analysiert. Mit den Institutsleitungen wurden Experteninterviews geführt und die Geschäftsführungen der sportwissenschaftlichen Einrichtungen beteiligten sich an einer Onlinebefragung.
Um herauszufinden, unter welchen Voraussetzungen Kooperationen zwischen Sportwissenschaft und Spitzensport gelingen können, wurden Akteure des Leistungssports befragt. Hier gaben Funktionärinnen und Funktionäre von Olympiastützpunkten sowie Wissenschaftskoordinatorinnen und -koordinatoren der Bundessportfachverbände Auskunft. Darüber hinaus wurden die Antworten der Beauftragten der beiden Institute für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) und für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) untersucht.

Im Online-Diskussionsforum hat das Projektteam, nach der Präsentation der ersten Zwischenergebnisse, hilfreiche Impulse und Hinweise zur Ergebnisinterpretation erhalten. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben im Forum auch Wünsche zu vertiefenden Auswertungen geäußert, die wir auf Grundlage dieser Datenbasis erstellen können“, freut sich Thieme über die zahlreichen Rückmeldungen.

Im Oktober startet die Projektgruppe mit der Befragung des wissenschaftlichen Personals der sportwissenschaftlichen Einrichtungen und aller Wirtschaftskoordinatorinnen und -koordinatoren der Bundessportfachverbände, um die Erhebung vollständig abschließen zu können. Der finale Ergebnisbericht der auf zwei Jahre ausgelegten Studie „Sportwissenschaft an Universitäten - Strukturbedingungen und Perspektiven“ ist für das dritte Quartal 2022 vorgesehen.