Endlich 2022 wieder richtig dabei sein: Die siebte Caucasus Summer School des Fachbereichs Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Ein Bericht der Caucasus Summer School aus Sicht des studentischen Teilnehmers Sebastian Lammich

Mit dem Motto „Endlich wieder richtig dabei sein“ starteten wir Studierenden in diesem September in die siebte Caucasus Summer School in Tiflis. Vom 03. – 11. September kamen 14 Studierende aus Deutschland und unseren Partneruniversitäten in Tiflis, der Hauptstadt Georgiens, zusammen.  Das Thema in diesem Jahr war: „Ethical Decision Making in a disruptive World“. Aufgrund der angespannten Lage in der Kaukasusrepublik durch den Krieg in der Ukraine und die eigene Nachbarschaft mit Russland, war unser diesjähriges Thema von besonderer Bedeutung für uns alle. Wegen der schwierigen Grenzsituation konnten unsere langjährigen Partner aus Aserbaidschan leider in diesem Jahr nicht anreisen.

Nach einem zweitägigen Einstieg in die Kultur des Landes mit Exkursionen zu historischen Stätten, Kirchen und Klöstern sowie einer spannenden Tour durch Tiflis, organisiert durch die ehemaligen georgischen Gaststudierenden des Campus Remagens, begann montags der thematische Teil. Dazu erhielten wir von Dozentinnen und Dozenten aller drei Institutionen eine fachspezifische Vorbereitung, sowie Anleitung zur Zusammenarbeit in internationalen Arbeitsgruppen. Die besondere Herausforderung lag nicht nur in der Unterschiedlichkeit unserer Herkunftsländer, sondern auch in der von uns allen genutzten Fremdsprache Englisch.

Highlight der Summer School bildete in diesem Jahr die Kooperation mit vier georgischen Unternehmen und Organisationen aus sehr unterschiedlichen Branchen: der Agrarwirtschaft, der Kraftfahrzeugbranche, dem Online-Handel. Mit dabei war auch eine NGO, die Tbilisi Pride Organisation. Die vier studentischen Arbeitsgruppen führten Interviews mit deren Geschäftsführungen, um Insider-Kenntnisse darüber zu gewinnen, welche Kriterien in schwierigen Entscheidungssituationen handlungsleitend sind. Ziel war es, Muster von den ethischen Entscheidungsfindungen herauszuarbeiten, aber dabei auch Besonderheiten der Organisationen zu erfassen.

In unseren Teams werteten wir die Interviews unter Anleitung der Dozentinnen auf der Basis wissenschaftlicher Analysemethoden aus.  Damit gewannen wir Studierenden neben Erfahrungen in der internationalen Teamarbeit auch Kenntnisse zur Anwendung von Forschungsmethoden. Im Fokus der Summer School stand aber wie immer auch das Kennenlernen des Gastlandes, das Vernetzen mit mit Kommiliton*innen aus anderen Ländern, andere Arbeits-, Sicht- und Herangehensweisen zu erleben und eigene Grenzen und Möglichkeiten zu erkennen und auszuloten. Fast nebenbei trägt so das in der Summer School zu erwerbende Teilnehmerzertifikat dann auch zu verbesserten Chancen auf dem Arbeitsmarkt bei.

Im Rahmen einer feierlichen Abschlussveranstaltung stellten wir in unseren Arbeitsgruppen die Ergebnisse unserer Projektarbeiten vor und erhielten unsere Zertifikate überreicht. Neben Vertreterinnen und Vertretern aller beteiligten Partner war auch der Leiter des DAAD-Regionalbüros in Tiflis dabei.

Das Team des Fachbereichs mit Prof. Dr. Magdalena Stülb, Dr. Gabriele Wolff und Dr. Güneş Koç konnte eine sehr positive Bilanz ziehen. Wir Teilnehmenden schätzten in diesem Jahr vor allem die Beleuchtung eines so komplexen Themas wie das der Ethik und wie diese vor allem in krisenbelasteten Zeiten in Entscheidungsfindungen integriert werden muss. Wir bewerten diese Weiterbildung als wertvollen Beitrag zu Verbesserung unserer internationalen Erfahrungen und zukünftigen Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Die Sommerschule bot in diesem Jahr endlich wieder die Möglichkeit, dass wir Studierende vom RheinAhrCampus Re,magen ein interessantes und faszinierendes Land aus der Kaukasusregion kennenlernen, neue internationale Freunde finden und unseren Horizont erweitern konnten.

Wir danken insbesondere unseren tollen Gastgebern für ihre weltbekannte georgische Gastfreundschaft!!