Andrea Willems at Universitat Jaume I Castellon, Spain

  • Strand

Im Februar ging es für mich ca. 1.600 km in den Süden, genauer gesagt nach Castellón de la Plana in Spanien. An der dortigen Universitat Jaume I. habe ich mein Auslandssemester verbracht und hatte dort mit die beste Zeit meines Lebens. Ich habe viele neue Leute kennen gelernt, eine andere Kultur erlebt und natürlich meine Spanischkenntnisse deutlich verbessern können.

Organisation

Nachdem ich die Zusage für den Platz in Castellón erhalten habe stand für mich die Suche nach einer Wohnung an erster Stelle. Am wichtigsten war es mir, mit Spaniern zusammen zu wohnen, um die Kultur und die Sprache aus erster Hand zu mitzubekommen (so kam ich dann auch in den Genuss von hausgemachter spanischer Paella und Tortilla). Nachdem ich ein Zimmer gefunden hatte machte ich mich an die Auswahl der Kurse die ich an der Uni belegen wollte. Da ca. 13.000 Studenten die Uni besuchen gibt es natürlich eine riesige Auswahl an Kursen. Die Erasmusstudenten dürfen prinzipiell alle Vorlesungen aus allen Bereichen besuchen, aber ich empfinde es trotzdem als ratsam Vorlesungen aus dem Bereich zu wählen, den man auch in Deutschland studiert, denn da die Unterrichtssprache Spanisch ist, ist es natürlich von Vorteil wenn man mit den Inhalten schon ein wenig vertraut ist. Aufpassen sollte man bei der Auswahl auch dass man Fächer wählt, die in Castellano gehalten werden, so nennt man das „offizielle“ Spanisch. In Castellón wird zusätzlich noch Valenciano gesprochen, auch an der Uni und für Ungeübte könnte sich dies als große Hürde herausstellen. Aber keine Angst vor der Unterrichtssprache Spanisch, mit einem Intensivsprachkurs am Anfang und Offenheit für eine neue Sprache klappt das nach einiger Zeit auch mit dem Verfolgen des Unterrichts.

Land und Leute

Dass in Spanien ein ganz anderer Lebensrhythmus herrscht merkt man schnell. Vor allen Dingen die, für uns Deutsche, merkwürdigen Öffnungszeiten der Läden haben mich am Anfang doch etwas verwirrt. Die Geschäfte schließen nachmittags bereits um 14 Uhr und öffnen dann so gegen 17 oder 17.30 Uhr wieder. Dies gilt allerdings nur für die kleineren Geschäfte, die großen Supermärkte haben wie in Deutschland auch durchgehend geöffnet. Auch die Essenszeiten waren für mich sehr gewöhnungsbedürftig. Während ich mich abends gegen 10 oder 10.30 Uhr fürs Weggehen fertigmachte, packten meine spanischen Mitbewohnerinnen die Pfannen und Töpfe aus und machten sich ans Kochen. Ich habe jedoch festgestellt, je länger ich dort gewohnt habe, desto später verschob sich auch mein Abendessen nach hinten :) Bezüglich der Partymöglichkeiten ist Castellón ganz gut bestückt, und wenn sich mal gerade keine Kneipe oder Disko findet in der was los ist, geht man auf eine der zahlreichen Erasmus-Parties, die in der Wohnung irgendeines Erasmus-Studenten stattfinden. Allerdings muss man wissen, dass man in Spanien vor 1 Uhr besser nicht loszieht denn sonst könnte man alleine in der Kneipe oder der Disko stehen. Ich hatte das Glück ausgerechnet zu einer Zeit dort zu sein als das Magdalena-Fest gefeiert wurde. Dies bedeutet, die ganze Stadt ist eine Woche lang auf den Beinen und jeden Tag gibt es Feuerwerk, Konzerte, Tanzaufführungen, Umzüge oder sonstige Aktivitäten.

Reisen

Castellón ist eigentlich ideal als Ausgangspunkt für Reisen quer durch das ganze Land (und dafür bietet sich genug Zeit, denn irgendwelche Ferien oder Feiertage gibt es immer). Der nächstgelegene Flughafen ist Valencia, ca. 1 Stunde Bahnfahrt entfernt und auch Barcelona ist mit der Bahn in ungefähr zweieinhalb Stunden zu erreichen. Sowohl Bus als auch Bahn sind in Spanien wesentlich günstiger als in Deutschland und auch sämtliche Hostels, in denen ich übernachtet habe, waren absolut zu empfehlen. Daher lohnt es sich auf jeden Fall den einen oder anderen Ausflug zu planen, z. B. Madrid, Barcelona oder Städte in Andalusien (absolut zu empfehlen).

Links

  • Andrea
  • Straßenschilder