Prof. Dr. Lutz Thieme
Raum: A122
RheinAhrCampus Remagen

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften


Logo: RheinAhrCampus Remagen
RheinAhrCampus
Joseph-Rovan-Allee 2
DE - 53424 Remagen
  • Sportvereins- und -verbandsforschung
  • Karrieren im Sport
  • Ehrenamt
  • Sportentwicklung
  • Innovationen im Sport
  • Sportinfrastruktur
  • Sportförderung
  • Ganztagsschulen und Sportvereine
  • experimentelle Ökonomik im Sport
  • Organisationsentwicklung
  • Controlling im Sport
  • Digitalisierung und Sportentwicklung
     
  • experimentelle Verhaltensökonomie mit Verlusten
     
  • Bildungsökonomie im Sport

(Stand 12.10.2022)

Mein wissenschaftstheoretischer Standpunkt gründet sich auf die von Lakatos (1970) im Anschluss an Poppers Falsifikationismus (2005, zuerst 1934) entwickelte Methodologie Wissenschaftlicher Forschungsprogramme. In Thieme (2011) wird diese wissenschaftstheoretische Position genutzt, um den Gegenstandsbereich, auf den sich Sportmanagement und Sportökonomie beziehen, von anderen abzugrenzen, den so gefassten Gegenstandsbereich zu beschreiben, einige der für Sportmanagement und Sportökonomie relevanten Besonderheiten des Gegenstandsbereiches zu isolieren und zu prüfen, ob die vermuteten Besonderheiten als Bestandteile des Gegenstandsbereiches gelten können. Ein Forschungsprogramm ist einem anderen vorzuziehen, wenn es einen höheren Wahrheitsgehalt aufweist, d.h., wenn es die Phänomene widerspruchsfrei erklärt, die sein Konkurrent auch erklärt, darüber hinaus aber wenigstens ein weiteres Phänomen erklärt oder neue bzw. präzisere falsifizierbare Voraussagen ermöglicht, von denen sich einige beginnen, zu bewähren (Lakatos, 1982, S. 193).

Es kann daher einer Wissenschaftsdisziplin „Sportmanagement“ nicht in erster Linie darum gehen, Methoden und Instrumente anderer Disziplinen auf den Gegenstandsbereich Sport anzuwenden, sondern als konkurrierendes Forschungsprogramm bzw. in konkurrierenden Forschungsprogrammen den Erkenntnisgegenstand präziser zu erklären und eine höhere Vorhersagekraft zu entwickeln, als dies Forschungsprogramme mit einem breiteren Gegenstandsbereich und einem umfassenderen Gültigkeitsanspruch leisten können. Dies schließt interdisziplinäres Arbeiten auf der Grundlage eines geklärten disziplinären Verständnisses ausdrücklich ein.

 

Veröffentlichungen:

Emrich, E. & Thieme, L. (2012). Überlegungen zur Schließung von Wissensmärkten am Beispiel angewandter Sportwissenschaft. In S. Körner & P. Frei (Hrsg.), Die Möglichkeit des Sports. Kontingenz im Brennpunkt sportwissenschaftlicher Analysen (S. 219 bis 253). Bielefeld: transcript.

Thieme, L. (2011). Zur Konstitution des Sportmanagements als Betriebswirtschaftslehre des Sports – Entwicklung eines Forschungsprogramms. Berlin: epubli.
(zugleich Habilitationsschrift an der Fakultät 5 Empirische Humanwissenschaften der Universität des Saarlandes)

Thieme, L. & Kröll, M. (2011). Zur Gefahr der Unterkomplexität sportökonomischer Untersuchungen. Anmerkungen zum Beitrag von Lütke-Wenning, Nienaber & Schewe in Sciamus – Sport und Management; Heft 2/2011, S. 29 bis 46. Sciamus - Sport und Management, 2 (3), 7 bis 13

Thieme, L. (2009). Zum Verhältnis von Leistungssportpraxis und Leistungssportforschung. Leistungssport, 39(2), 43 bis 46.

 

auf dieser Seite zitierte Literatur:

Lakatos, I. (1970). Falsification and the Methodology of Scientific Research Programmes. In I. Lakatos & A. Musgrave (Hrsg.), Criticism and the growth of knowledge (S. 91 bis 196). Cambridge: University Press.

Lakatos, I. (1982). Warum hat das Kopernikanische Forschungsprogramm das Ptolemäische überrundet? In I. Lakatos (Hrsg.), Die Methodologie der wissenschaftlichenForschungsprogramme (S. 182 bis 208). Braunschweig, Wiesbaden:Vieweg.

Popper, K. R. (2005). Logik der Forschung. Tübingen: Mohr Siebeck.

Thieme, L. (2011). Zur Konstitution des Sportmanagements als Betriebswirtschaftslehre des Sports – Entwicklung eines Forschungsprogramms. Berlin: epubli.