Niklas van Bahlen at the JAMK in Jyväskylä, Finland

Mein Auslandssemester in Jyväskylä, Finnland

TERVETULOA!!!

Mein Name ist Niklas van Bahlen und ich habe das Sommersemester 2013 an unserer Partnerhochschule Jyväskylän Ammattikorkeakoulu (JAMK) in Finnlad verbracht. Die Zeit in dem Land der tausend Seen und Wälder war wunderschön und ich bin überglücklich, die Entscheidung getroffen zu haben, nach Jyväskylä zu gehen. Diesen Schritt habe ich keine Sekunde bereut

Vorbereitung

(PLANUNG, ORGANISATION UND BEWERBUNG BEI DER GASTHOCHSCHULE)

Die Vorbereitung für das Semester an der Gasthochschule verlief einfach und unproblematisch. Im Rahmen der Bewerbung für das Auslandsemester habe ich an der eigenen Hochschule einen ’Letter of Motivation‘ und ’Curriculum Vitae‘ eingereicht. Mit dem Eingang der Zusage erhielt ich Informationen über die nächsten Schritte und ferner habe ich mich durch die Informationen für Austauschstudenten am JAMK gelesen (http://www.jamk.fi/english/forstudents/forexchangestudents). Meine Bewerbung an der Gasthochschule füllte ich online aus und gab dabei auch meine Kurswahl ab. Mit der Zusage bekam ich von der Gasthochschule Informationen über das weitere Vorgehen, wie z.B. über die Bewerbung bei der Studentenwohnheimvermittlung KOAS. Auf deren Homepage werden alle Studentenwohnheime vorgestellt und durch eine rechtzeitige Bewerbung bekommt man problemlos einen Platz im auserwählten Wohnheim (http://www.koas.fi/en/locations/). Generell hat man einen Platz im Wohnheim sicher, da KOAS eng mit der Hochschule zusammenarbeitet und einen Platz für jeden Austauschstudenten garantiert.

Unterkunft

In Jyväskylä stellt KOAS alle Wohnheime. Dort muss man sich dann auch über das Internet separat bewerben. Man hat die Auswahl zwischen unterschiedlichen Standorten und WG-Größe (2er oder 3er). Aus Erfahrung sind alle Studenten des JAMK’s in Myllyjärvi und Roninmäki untergebracht. Beide Wohnheimareale liegen nur 300 m auseinander. Der Unterschied liegt zum einen im Preis (Roninmäki: 205-245 €; Myllyjärvi: 275-375€), zum anderen an der Beschaffenheit der Einrichtung (speziell Möbel und Backofen), die in Myllyjärvi deutlich besser ist, da sie 2008 – 2009 renoviert wurden und in Roninmäki schon länger nichts mehr überarbeitet wurde. Ich selbst bin in Myllyjärvi in einer 3er WG für 284 € untergekommen. Es werden jeweils immer Bett, Nachtkommode, Schreibtisch, kleines Regal und ein ausreichend großer Schrank bereitgestellt. Das eigene Zimmer kann man bei Bedarf separat abschließen. In der Miete ist auch die Benutzung von Waschmaschine und Trockner einbegriffen, man kann sich einfach eine Zeit im Internet über ein übersichtliches Portal buchen. In allen Gebäuden ist eine Sauna vorhanden. Prinzipiell sind diese nach Geschlechtern getrennt und zu einer bestimmten Zeiten im Betrieb. Gegen einen Aufpreis im Monat kann man jedoch seine eigenen Zeiten buchen und mit Freunden in die Sauna. Auch hat jede Wohnung einen Balkon und mehrere Gebäude teilen sich einen „Grillplatz“. In der Nähe der Wohnheimareale ist jeweils eine Bushaltestelle, von denen die Busse zu den nahelegenden Supermärkten, in die Innenstadt und zur Hochschule fahren.

Studium an der Gasthochschule

Die JAMK besteht aus mehreren Fakultäten, die sich über Jyväskylä verteilen. Jeder Standort verfügt über eine Bibliothek, eine Mensa und genügend Computerräume. Das ‘spring semester‘ und ‘winter semester‘ unterscheidet sich im Kursangebot, worauf zu achten ist. Im Laufe jedes Semesters gibt es ungefähr in der Mitte eine freie Woche.

Zu Beginn der Einführungswoche erhält man Hilfe, sich über das Internet für die Fächer einzutragen. Man hat dabei auch nochmal die Möglichkeit, sich umzuentscheiden und andere Fächer zu wählen. Aus dem Wahlangebot International Business habe ich mich für Fächer aus den Bereichen Rechnungswesen, interkulturelles Management und Sprachen entschieden. Die Unterrichtssprache ist Englisch und man kann dem Unterricht nach einer gewissen Eingewöhnungsphase sehr gut folgen. Der Vorlesungsstil am JAMK unterscheidet sich von dem am RAC insofern, dass hier großer Wert auf Mit- und Gruppenarbeit gelegt wird. So haben die Studenten in jeder Vorlesung mindestens eine Gruppen- oder Partnerarbeit, die in Präsentationen oder Hausarbeiten mit anschließender Prüfung ihre Bewertung findet. Daher kommt man auch besser in den Kontakt mit einheimischen und ausländischen Studenten und kann von ihren Erfahrungen und Vorgehensweisen lernen. Dies empfinde ich als sehr interessant und nützlich. Insgesamt bemüht sich die Universität sehr um den kulturellen Austausch und hält aus diesem Grund viele Vorlesungen mit diesem Schwerpunkt und organisiert innerschulische Veranstaltungen, bei denen sich Studenten unterschiedlichster Länder bei angenehmer Atmosphäre austauschen können. Darüber hinaus bietet die Universität den Studenten viele Sportmöglichkeiten an. Die Studentenvereinigung organisiert in Zusammenarbeit mit Erasmus einige Reisen, die allesamt gut durchorganisiert und zu empfehlen sind. Alles in allem wird die Integration ganz leicht gemacht, da jederzeit geholfen wird und man mit Englisch hier überall zurechtkommt. Der Kontakt zu den anderen Austauschstudenten ist sehr gut und man unternimmt viel zusammen.

Alltag und Freizeit

Jyväskylä bietet den Studenten eine Vielzahl an unterschiedlichsten Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung. In der Stadt gibt es zwei Schwimmbäder, viele Sportplätze und einige Fitnessstudios. In der Nähe ist auch eine Skianlage, die mit dem Bus gut erreichbar ist und in der Happy Hour am Dienstag und Freitag zwischen 17 und 20 Uhr für 16 € inklusive Ausleihe des Equipments (Skier, Schuhe, Stöcke, Helme) für die Studenten zum Skifahren einen erschwinglichen Preis anbietet. Zum Rausgehen gibt es vier verschiedene Diskotheken in der Stadt und ein paar Bars, in denen man auch Brett- und Kartenspiele spielen kann. Außerdem gibt es natürlich Seen in Jyväskylä, an denen man gerne sonnige Tage verbringt. Des Weiteren bieten JAMK (http://kools.sporttisaitti.com/) und die andere Universität gegen einen geringen Beitrag pro Semester ein breites Spektrum an Sportaktivitäten an, die im Winter auch in der Halle ausgeführt werden können. Die Fitnessräume des JAMK’s stehen dem Studenten ebenfalls zur Verfügung. Viele Abende werden ohnehin von anderen Austauschstudenten organisiert und in den Wohnheimarealen verbracht. Unter anderem werden ‘international dinner‘ veranstaltet, zu dem jeder eine typische Speise seines Landes zubereitet oder es werden Partys organisiert.

Von ESN oder JAMKO (Studentenvereinigung des JAMK’s) in Verbindung mit Timetravels (http://www.aikamatkat.fi/opiskelijamatkat-2012.html) kann man sich für Reisen anmelden. Unter anderem werden als Reiseziele Lappland, St. Petersburg (mit oder ohne Moskau und Novgrad) angeboten. Dabei werden auch viele Aktivitäten und Besichtigungen mit Guide angeboten, die man sich mit Aufpreis buchen kann. Ich selbst habe Reisen nach Lappland und nach St. Petersburg mitgemacht und es war unglaublich toll.

Durch das Studententicket, was man vom JAMK bekommt, hat man darüber hinaus 50% Rabatt auf Langstrecken mit dem Zug. Des Weiteren gibt es recht günstige Fähren von Helsinki nach Tallin (Estland), wo man mit billigen Busverbindungen zwischen den Hauptstädten der baltischen Länder (Estland, Lettland, Litauen) besichtigen kann oder man nimmt eine Fähre nach Stockholm. Um Finnland näher zu erkunden, bietet es sich an, ein Auto mit anderen Austauschstudenten zu mieten.

Fazit

Alles in allem bin ich froh, dass Auslandsemester in Jyväskylä verbringen zu dürfen. Die Zeit mit all ihren Erfahrungen und Eindrücken werde ich niemals vergessen. Ohne Bedenken kann ich jedem den Schritt zu einem Auslandsemester empfehlen und JAMK ans Herz legen. Die Fachhochschule mit ihrer Ausstattung, ihren Dozenten und allen Kommilitonen haben meinen Aufenthalt zu einem besonderen Erlebnis gemacht. Es sind Freundschaften entstanden, die wohl ein Leben lang halten werden. Die fünf Monate waren reich an Erfahrungen und Erlebnissen, haben mein Englisch deutlich verbessert und darüber hinaus konnte ich viel über die finnische und andere Kulturen lernen und auch das ein oder andere Mal über mich selber reflektieren.

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