Zertifikat

Fachkraft für Diversität und Rassismussensibilität im Arbeitsfeld Kita

Der Zertifikatskurs Fachkraft für Diversität und Rassismussensibilität im Arbeitsfeld Kita vermittelt in Zusammenarbeit mit dem Sozialpädagogischen Fortbildungszentrum (SPFZ) und dem Institut für Lehrerfort- und -weiterbildung (ilf) diversitätsbewusste Konzepte und Konfliktlösungsstrategien.

Auf einen Blick

Fakten zum Studium
AbschlussZertifikat
StudienformZertifkatskurse (Vollzeit)
BeginnSommersemester und Wintersemester
Vorlesungssprache Deutsch
StandortKoblenz
FachbereichSozialwissenschaften

Zertifikatskurs Diversität und Rassismussensibilität: Kitas als Orte gelebter Vielfalt gestalten

Der Zertifikatskurs Fachkraft für Diversität und Rassismussensibilität im Arbeitsfeld Kita qualifiziert Sie für die professionelle Gestaltung vorurteilsbewusster und diskriminierungskritischer pädagogischer Praxis. In Kooperation zwischen dem Institut für Forschung und Weiterbildung (IFW) der Hochschule Koblenz, dem Institut für Lehrerfort- und -weiterbildung (ilf) und dem Sozialpädagogischen Fortbildungszentrum (SPFZ) des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung erwerben Sie fundierte Kompetenzen für die Arbeit in einer von Vielfalt geprägten Gesellschaft. Sie lernen, Kitas als Orte zu gestalten, an denen alle Kinder in ihrer Identität gestärkt und vor Diskriminierung geschützt werden.

Praxisnahe Kompetenzentwicklung mit Tiefenwirkung

Im Zertifikatskurs entwickeln Sie folgende Kompetenzen für Ihre pädagogische Praxis:

  • Differenzierte Wahrnehmung von Diversitätsdimensionen und ihrer Bedeutung für die frühkindliche Bildung
  • Reflexion eigener Haltungen, Stereotype und Vorurteile im pädagogischen Handeln
  • Sensibilität für verschiedene Formen von Diskriminierung und Rassismus in der Kita
  • Interkulturelle und interreligiöse Kompetenz im Umgang mit Familien unterschiedlicher Herkunft
  • Methodisches Repertoire für vorurteilsbewusste Bildungsprozesse und inklusives Lernen
  • Begleitung von Identitätsentwicklung in diversitätsgeprägten Kontexten
  • Gestaltung partizipativer Elternarbeit unter Berücksichtigung vielfältiger Familienrealitäten

Die Weiterbildung zeichnet sich durch ihre praxisnahe Ausrichtung aus. Sie führen ein eigenes Praxisprojekt durch, reflektieren Ihre Erfahrungen in kollegialen Beratungsgruppen und erproben konkrete Methoden für den Kita-Alltag. Die Kombination aus Präsenzmodulen, digitalen Begleitformaten und Hospitationen in Best-Practice-Einrichtungen ermöglicht einen umfassenden Theorie-Praxis-Transfer. So werden Sie befähigt, diskriminierende Strukturen zu erkennen, zu reflektieren und aktiv zu verändern.

Wissenschaftliche Referentin

Studieninhalte

Der Zertifikatskurs umfasst vier inhaltlich fokussierte Module, die wesentliche Aspekte der diversitätsbewussten und rassismussensiblen Kitaarbeit abdecken. Die Module werden als zweitägige Blockveranstaltungen an der Hochschule Koblenz und dem SPFZ durchgeführt.

Inhaltlich beschäftigen Sie sich zunächst mit den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen von Diversität, Migration und den Dimensionen kultureller Vielfalt in Deutschland. Sie setzen sich mit Identitätsbildungsprozessen bei Kindern und der Entstehung von Stereotypen auseinander. Im Verlauf des Kurses vertiefen Sie Ihre Kompetenzen in der rassismuskritischen Analyse pädagogischer Situationen und erlernen konkrete Methoden für vorurteilsbewusste Erziehung. Transkulturelle und interreligiöse Bildungsansätze werden ebenso thematisiert wie der Umgang mit Adultismus als Form der Diskriminierung junger Menschen. Die Arbeit mit Eltern als Erziehungs- und Kooperationspartner bildet einen weiteren Schwerpunkt, bei dem Sie Strategien für eine rassismussensible Kommunikation mit Familien unterschiedlicher Herkunft entwickeln. Die Präsenzphasen werden durch Hospitationen in ausgewählten Kitas ergänzt, die innovative Ansätze zur diversitätsbewussten Pädagogik praktizieren.

Module

Veranstaltungsorte: Sozialpädagogisches Fortbildungszentrum im LSJV, Mainz/ Hochschule Koblenz

Die Weiterbildung erstreckt sich über insgesamt elf Seminartage à 8 Unterrichtseinheiten plus 50 UE für die Durchführung und Dokumentation eines Praxisprojekts.
Die Weiterbildung entspricht einem Workload von 5 Creditpoints (ECTS). 

Teilnahmegebühr 1.000 Euro inkl. Mittagessen

Berufsprofile und Karrierechancen

Nach der Weiterbildung zur Fachkraft für Diversität und Rassismussensibilität im Arbeitsfeld Kita haben Sie eine Fülle an beruflichen Möglichkeiten. Hier ein paar Beispiele:

Diversitätsbeauftragte in Kindertageseinrichtungen entwickeln und implementieren inklusive pädagogische Konzepte. Sie begleiten Teams bei der Reflexion diskriminierender Strukturen, gestalten kultursensible Bildungsangebote und fördern die Identitätsentwicklung aller Kinder in heterogenen Gruppen.

Fachberaterinnen und Fachberater für vorurteilsbewusste Bildung unterstützen Kita-Teams bei der Entwicklung diskriminierungskritischer Praxis. Sie analysieren institutionelle Abläufe auf ausgrenzende Mechanismen, moderieren Teamprozesse zur Haltungsreflexion und begleiten die Implementierung vielfaltsorientierter Raumgestaltung und Materialauswahl.

Referentinnen und Referenten für Elternbildung gestalten kultursensible Kommunikation mit Familien verschiedener Herkunft. Sie entwickeln mehrsprachige Informationsmaterialien, konzipieren niedrigschwellige Begegnungsformate und moderieren interkulturelle Elterngespräche unter Berücksichtigung unterschiedlicher Erziehungsvorstellungen.

Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für Rassismuskritik führen Sensibilisierungsworkshops in pädagogischen Einrichtungen durch. Sie leiten Reflexionsprozesse zu eigenen Privilegien und Vorurteilen an, vermitteln Wissen zu Diskriminierungsmechanismen und begleiten Teams bei der Entwicklung von Interventionsstrategien gegen rassistische Vorfälle.

Bildungsreferentinnen und Bildungsreferenten für interreligiöse Pädagogik beraten Kitas zur diversitätssensiblen Gestaltung religiöser Feste. Sie konzipieren interreligiöse Bildungsangebote, unterstützen bei der Auswahl kultursensiblen Spielmaterials und fördern den Dialog über Werte und Weltanschauungen im pädagogischen Alltag.

Konzeptentwicklerinnen und Konzeptentwickler für inklusive Bildung erarbeiten institutionelle Diversitätskonzepte für Trägerorganisationen. Sie führen Organisationsanalysen durch, entwickeln Qualitätsstandards für vorurteilsbewusste Pädagogik und begleiten Veränderungsprozesse hin zu strukturell verankerten inklusiven Bildungsansätzen.