Veröffentlichung „Grundlagen für einen digitalen Sportstättenatlas“ steht ab sofort zum Download bereit

KOBLENZ/REMAGEN. Sportstätten sind das Herzstück des Sportes in Deutschland – und gehören gleichzeitig zu den Sorgenkindern vieler Kommunen und Regionen sowie auch auf Landes- und Bundesebene: Sie zu bauen und zu unterhalten bedarf großer finanzieller und auch personeller Anstrengungen. Umso wichtiger ist es, einen Überblick über die in Deutschland vorhandenen Sportstätten und ihren Zustand zu haben. Aus diesem Grund hatte das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) die Hochschule Koblenz beauftragt, die Grundlagen für einen bundesweiten, digitalen Sportstättenatlas zu entwickeln. Die in Rahmen dieses 14-monatigen Forschungsprojektes unter der Leitung von Prof. Dr. Lutz Thieme entstandene, 78 Seiten umfassende Expertise ist nun veröffentlicht worden und steht für alle Interessierten unter www.hs-koblenz.de/sportstaettenatlas zum Download bereit. Zudem stellt der Sportwissenschaftler vom RheinAhrCampus Remagen der Hochschule Koblenz die Ergebnisse seiner Forschung derzeit in wichtigen öffentlichen Gremien vor.

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Das Ziel des Forschungsvorhabens ist es, unter Berücksichtigung der Sportnachfrage und des Sportstättenbetriebs eine umfangreiche Datensammlung aufzubauen, mit der sich der Bestand der Sportstätten und ihres jeweiligen bautechnischen Zustands darstellen lässt. „Wie groß der Bedarf an einer solchen Übersicht nicht nur bei Vereinen und Sporttreibenden ist, zeigt das große Interesse von Seiten der Politik“, betont Thieme, der unter anderem in den Lehrgebieten Sportmanagement und Sportökonomie am Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Hochschule Koblenz tätig ist. So präsentierte er seine Expertise beispielsweise bereits im Ausschuss Sportstätten der Sportministerkonferenz, in der Rheinland-Pfalz aktuell den Vorsitz hat. Zudem wird er als Sachverständiger im Sportausschuss des Deutschen Bundestages sprechen, der sich am 24. März mit der Frage "Sportförderung in den Kommunen" und insbesondere mit der Notwendigkeit und dem Umfang einer Förderung durch den Bund befassen wird.

Mit der Expertise hat das Autorenteam mit Sören Wallrodt und Lutz Thieme eine Systematik entwickelt, wie ein solcher Sportstättenatlas aufgebaut sein, welchen Faktoren er folgen müsste – und damit erst die notwendige Voraussetzung für eine digitale bundesweite Erfassung von Sportstätten geschaffen. Dabei arbeiteten Wallrodt und Thieme und ihr Projektteam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Sport, Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft zusammen. Mit ihnen diskutierten sie in zwei Workshops Teilabschnitte und Ergebnisse.Dieser Bericht zeigt nach  Meinung  aller  an  seiner   Fertigstellung   beteiligten   Personen,   dass   ein    bundesweiter    digitaler    Sportstättenatlas    realisierbar  ist“, so Ralph Tiesler, Direktor des Bundesinstituts für Sportwissenschaft, „er  wird  einerseits  einen  großen  Mehrwert für eine bedarfsgerechte, nachhaltige Sportinfrastruktur   erzeugen   und   andererseits   helfen,   insbesondere   öffentliche   Finanzmittel  im Sportstättenbau zielgerichtet einzusetzen.“

Neben dem vom 1. September 2019 bis 31. Oktober 2020 durchgeführten Projekt „Digitaler Sportstättenatlas“ fördert das Bundesinstitut für Sportwissenschaft derzeit das ebenfalls von Prof. Dr. Thieme geleitete Projekt „Bäderleben“, das als Citizen Science Projekt darauf abzielt, eine gesicherte Datenbasis zur Bäderinfrastruktur in Deutschland zu schaffen. Dort sind bislang nicht zuletzt durch die Mithilfe sogenannter „Badpaten“ bereits Daten von ca. 10.000 Wassersportstätten eingeflossen – Informationen, die sowohl Sportorganisationen sowie interessierte Bürgerinnen und Bürgern als auch politische Gremien künftig zugreifen können.

Die Expertise „Grundlagen für einen digitalen Sportstättenatlas - Entwicklung einer Systematik anhand von Parametern zur digitalen bundesweiten Erfassung von Sportstätten“  ist kostenlos unter www.hs-koblenz.de/sportstaettenatlas abrufbar.