Auszeichnung an vier Absolventen der Hochschule Koblenz

28.09.2023

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Koblenz/Höhr-Grenzhausen: Die gut besuchte Förderpreisverleihung des VDI Mittelrheinischer Bezirksverein e.V. fand im hellen, modernen Keramikmuseum in Höhr-Grenzhausen statt. Der Vorsitzende Dr. Thomas Kinsky gratulierte den Ausgezeichneten und überreichte ihnen eine Urkunde mit einem Geldbetrag als Anerkennung für ihre hervorragenden Leistungen. Er zeigte sich beeindruckt, welche kreativen technischen Lösungen in unserer Region vom wissenschaftlichen Nachwuchs an der Hochschule Koblenz erarbeitet werden. Unter dem Beifall des Publikums stellten die Geehrten ihre Studienabschlussarbeiten vor.

  • Während des Sommerfestes des VDI Mittelrheinischer Bezirksverein e.V., das in diesem Jahr im Keramikmuseum in Höhr-Grenzhausen stattfand, erhielten vier junge Absolventen der Hochschule Koblenz den VDI-Förderpreis für ihre herausragenden wissenschaftlichen Abschlussarbeiten. Vlnr: Dipl.-Ing. Werner Schumacher (Stellv. Vorsitzender des VDI-Bezirksvereins), die Preisträger Luca Thönnes B.Eng., Victoria Arend-Dillig B.Eng., Ronja Fischer M.Sc., Philipp Koberg M.Eng. und Vorsitzender des VDI-Bezirksvereins Dr. Thomas Kinsky.

Ronja Fischer M.Sc. hat einen Sauerstoffsensor speziell für die Rettungsmedizin entwickelt, der die Ausatemluft des Patienten analysiert. Die Ergebnisse lassen Rückschlüsse auf den Zustand des Patienten zu, wodurch eine schnellere, womöglich lebensrettende Behandlung erreicht wird. Das Besondere des neu entwickelten Geräts ist, dass es im Gegensatz zu Sensoren, die in der Intensivmedizin verwendet werden, den besonderen Ansprüchen im Rettungsdienst wie Stoßfestigkeit und Kompaktheit gerecht wird. Ihre Masterarbeit hat sie an der Hochschule Koblenz (RheinAhrCampus) in Kooperation mit der Firma Weinmann Emergency Medical Technology geschrieben.

Luca Tönnes B.Eng. hat sich am Projekt der Hochschule Koblenz für den geplanten Neubau der Lahnsteiner Schwimmhalle in Holzbauweise beteiligt und in seiner Bachelorarbeit mit einem ambitionierten Entwurf die Jury überzeugt. Mit seiner Konstruktion und der statischen Berechnung hat er sich auf die Hallenbereiche der Wasserbecken und der Freizeitfläche konzentriert. Sein Ergebnis ist eine vollkommen stützenfreie Überdachung in Holzbauweise, womit er an die Grenzen der technischen Machbarkeit von Holztragewerken gegangen ist. Sein anspruchsvoller Entwurf trägt durch Materialersparnis außerdem zur Nachhaltigkeit und CO2-Reduzierung im Bauwesen bei.

Victoria Arend-Dillig B.Eng. befasste sich in ihrer Bachelorarbeit an der Hochschule Koblenz mit der Erzeugung eines digitalen Zwillings des Stadteingangs Bingen-West. Sie nutzte dafür verschiedene Vermessungsmethoden, um die bestehende innerstädtische Infrastruktur zu erfassen. Drohnenaufnahmen für oberirdische Bereiche wie Straßen und Plätze und Aufnahmen eines Laserscanners für unterirdische Bereiche wie Treppen und Personenunterführungen wurden mit der klassischen Vermessungsmethode kombiniert. Bei der weiteren Datenverarbeitung wurde somit ein exaktes Abbild des realen Bestandes als digitaler Zwilling erstellt. Die kombinierte Nutzung verschiedener Aufnahmemethoden verbessert zukünftig die 3D-Bestandserfassung.

Philipp Koberg M.Eng. hat mit seiner Masterarbeit an der Hochschule Koblenz eine alternative Methode zur Herstellung von keramischen Mahlperlen untersucht und weiterentwickelt. Diese Mahlperlen kommen in Mühlen zum Einsatz, in denen hochreine Rohstoffe zu feinem Pulver zerkleinert werden, welche beispielsweise für die Herstellung von Isolatoren in der Batterietechnik benötigt werden. Üblicherweise werden Mahlperlen durch mechanisches Pressen produziert. Demgegenüber besteht die Methode von Koberg in einem chemischen Tropfverfahren, das eine deutliche Kostenersparnis durch einen geringeren Investitionsaufwand bei gleichzeitig höherer Materialausbeute sicherstellt.

Dr. Thomas Kinsky und Dipl.-Ing. Werner Schumacher dankten den Preisträgern für die kurzweiligen Erläuterungen ihrer Abschlussarbeiten und luden alle Gäste ein, sich die interessante Ausstellung mit historischen und zeitgenössischen keramischen Objekten anzuschauen, bevor die Veranstaltung mit dem gemeinsamen Mittagessen den Abschluss fand.

Der VDI Mittelrhein zeigt mit der Förderpreisverleihung jedes Jahr, womit sich der akademische Ingenieurnachwuchs befasst und welche Forschungsfelder in unserer Region besondere Innovationen hervorbringen. Darüber hinaus engagiert sich der VDI auf verschiedenen Wegen, Kinder und Jugendliche mit vielfältigen Aktionen an die Technik heranzuführen, und er sorgt mit vielen Vortragsveranstaltungen dafür, dass Technik und Wissenschaft für ein breites Publikum erfahrbar sind.

 

Hintergrundinformation über den VDI Mittelrhein:
Der VDI Mittelrheinischer Bezirksverein e.V. bietet für rund 1400 Mitglieder und interessierte Gäste jährlich viele Fachvorträge an, bei denen Informationen zu technisch-wissenschaftlichen und ingenieurberuflichen Themen im Vordergrund stehen. Für die Veranstaltungen sind insgesamt 15 Vorstandsmitglieder ehrenamtlich aktiv, wobei sich der Arbeitskreis "Young Engineers" speziell an Studenten und Jungingenieure wendet. Außerdem bieten der "VDIni-Club" und die "Zukunftspiloten" Plattformen, um Kinder und Jugendliche für Technik und Naturwissenschaften zu begeistern.

Mehr Infos unter www.vdi-koblenz.de und www.facebook.com/sujkoblenz