Studierende des Masterstudiengangs BBS zu Besuch in der Industrie-Lehrwerkstatt Koblenz

Exkursionen sind in den Modulen Technik- und Fachdidaktik für angehende Berufsschullehrerinnen und Berufsschullehrer der Fachrichtungen Bau-, Elektro-, Holz- und Metalltechnik an der Hochschule Koblenz fester Bestandteil, um Facetten der späteren beruflichen Wirklichkeit „vor Ort“ zu erfassen.

Jüngst besuchte eine Gruppe Studierender die Industrie-Lehrwerkstatt Koblenz vem.die ilw gGmbH (ILW), um sich über die überbetriebliche Ausbildung in einer modernen Umgebung zu informieren. Geschäftsführer Dr. Peter Marx hat sich Zeit genommen, die Studierenden über das Angebotsspektrum sowie über die didaktisch-methodischen Ansätze der Lehrwerkstatt zu informieren und darüber in den Austausch zu kommen. Dabei stellte er die Bedeutung der überbetrieblichen Ausbildung und die Notwendigkeit der Lernortkooperation heraus. Überbetriebliche Ausbildungsstätten (ÜBS) vermitteln und vertiefen angehendem Fachpersonal Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten in einer planmäßig und systematisch aufgebauten Ausbildungs- und Lernumgebung.

Arbeitsabläufe und Fertigungsverfahren sind in einem hohen Maße digitalisiert - Innovationszyklen werden immer kürzer. Die digitale Transformation erfordert auch digitale Ausbildungselemente in ÜBS: Ausbildungs- und Lernsituationen sollten kompetenzorientiert gestaltet und digital aufbereitet werden, damit zeitunabhängig und - soweit möglich - auch in virtuellen Lernräumen individuell und/oder kollaborativ gelernt werden kann.

Aus dieser Erkenntnis ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Arbeitsbereich Technikdidaktik der Hochschule Koblenz (Prof. Udo Anders), dem Bereich Techniklehre der Universität Koblenz (Dr. Martin Fislake) und der ILW entstanden. Das gemeinsame Projekt „Digitalisierung Lernträger“ eröffnet Studierenden, im Rahmen ihrer Studien- und Qualifikationsarbeiten, mit dem Ausbildungspersonal der ILW abgestimmte digitale Lernsituationen zu entwickeln, diese in einem praxisnahen Umfeld zu erproben und evidenzbasiert zu evaluieren. Dabei dient ein Lehr-Lernmanagement-System als stabile digitale Kursinfrastruktur, in dem digitale Contents bereitgestellt werden, um individualisiertes und kollaboratives Lernen – in Ergänzung zu den praktischen Ausbildungssituationen - zu ermöglichen. Solche Contents sind beispielsweise Erklärvideos, Lernquizzes oder auch immersive Medien, mit denen z.B. Konstruktionen in 3-D angezeigt und bearbeitet werden können.

Der interdisziplinäre Arbeitsbereich Technikdidaktik am Fachbereich „bauen-kunst-werkstoffe“ greift dabei auf Erfahrungen aus dem mehrsemestrigen Projekt „Einsatz digitaler Lehr-Lernmanagementsysteme im lernfeldorientierten Berufsschulunterricht“ zurück.