Ada-Lovelace-Projekt vom RheinAhrCampus Remagen beim AATiS-Bundeskongress in Goslar

14.03.2023

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Die Vergabe der Nobelpreise ist eindeutig von Männern dominiert und wurde in der Physik zwischen den Jahren 1901 und 2022 an nur 4 Frauen aber an 214 Männer vergeben. Dass dieses Missverhältnis so extrem ist, hätten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim 38. Bundeskongress des Arbeitskreises Amateurfunk und Telekommunikation in der Schule (AATiS e.V.) nicht für möglich gehalten. Christiana Hoerster, Projektleiterin im Ada-Lovelace-Projekt (ALP) am RheinAhrCampus Remagen der Hochschule Koblenz und ALP-Mentorin und Applied Physics-Studentin Laura Garajová stellten bei der dreitägigen Veranstaltung in Goslar in ihrem Vortrag „Schülerinnen für MINT begeistern am Beispiel des Ada-Lovelace-Projekts“ die Ausgangssituation von Frauen in MINT an aktuellen Zahlen und Studien vor. Zudem berichteten sie über ihre Arbeit und Strategien, um Mädchen für mehr MINT zu begeistern.

  • Zwei junge Frauen sehen sich ein Modellauto in einem Strömungskanal an.

    Es gibt leider noch zu wenige junge Frauen, die eine Karriere in einem MINT-Beruf anstreben. (Foto: Hochschule Koblenz/Gloger)

Die als Lehrkräftefortbildung anerkannte Veranstaltung fand im Auditorium große Resonanz und führte zu einer lebhaften Diskussion, die selbst nach zwei Stunden abends in lockerer Atmosphäre für viele weitere Gespräche sorgte. Werner Dreckmann von AATiS erklärt: „Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich meine Schüler-AGs anders gestaltet“.

Eine der Strategien im Ada-Lovelace-Projekt ist die mono-edukative Praxiserfahrung. Zahlreiche Studien ergeben, dass gerade Mädchen und junge Frauen im Bereich der MINT-Förderung davon profitieren. Außerdem sollten kompetitive Lernumgebungen, bei denen die Individuen versuchen, sich gegenseitig zu übertreffen, vermieden werden. Die meisten Schülerinnen bevorzugen eher kooperatives Arbeiten, bei denen sie sich in Kleingruppen gegenseitig helfen können. „Für zukünftige Workshops werde ich mir überlegen, auch welche ausschließlich für Mädchen anzubieten. Noch wichtiger finde ich es, junge Frauen zu befähigen, solche Workshops selbst durchzuführen, da dies einen größeren Vorbildcharakter hat.“, betont Dreckmann.

Obwohl laut Studien 70% der Mädchen ein persönliches Interesse an MINT-Themen haben, schlagen sie später einen anderen Berufsweg ein. Problematisch ist die abnehmende Begeisterung für die MINT-Fächer im Laufe der Schulzeit. „Einer der Gründe ist, dass sich die Stereotype und Rollenmuster mit zunehmendem Alter der Mädchen verfestigen“, sagt Christiana Hoerster, „das wollen wir mit unserer Arbeit ändern“. Das Ada-Lovelace-Projekt bietet Schülerinnen die richtigen Informationsquellen, um später eine selbstbestimmte Berufswahl treffen zu können.

Das Ada-Lovelace-Projekt wird durch das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration und das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit sowie dem Europäischen Sozialfonds Plus gefördert.