Prof. Dipl.-Ing. Ulof Rückert
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Ein Drittel aller Dächer sanierungsbedürftig

Handlungsbedarf Hochschule Koblenz stellt Studie in Mayen vor – Asbest ist das große Problem

Von unserem Mitarbeiter Axel Holz

Studie. Studenten der Hochschule Koblenz befinden jedes dritte Dach für sanierungsbedürftig.

Mayen. Jedes dritte Wohngebäude in der Region hat ein sanierungsbedürftiges Dach. Das hat eine Stichprobe von Architekturstudenten der Hochschule Koblenz in 13 Gemeinden und Städten ergeben. Problematisch vor allem: Viele Häuser aus den 60er- bis 90er- Jahren sind noch mit asbesthaltigen Faserzementplatten gedeckt. Jetzt wurde die Studie wurde in Mayen vorgestellt. In den Niederlanden müssen Asbest-Dächer bis zum Jahr 2024 verschwunden sein, in Deutschland gibt es eine solche Anordnung nicht. Zwar darf seit 1993 Asbest nicht mehr verbaut werden, doch die Folgen des gesundheitsgefährdenden Stoffes werden die Gesellschaft weiterhin beschäftigen. Zum Beispiel bei der Gebäudesanierung.

Studenten der Hochschule Koblenz erstellten unter der Leitung von Prof. Ulof Rückert eine Studie, um den Sanierungsbedarf an Dächern und Fassaden heimischer Häuser festzustellen. Sie zogen eine Stichprobe im Gebiet des Rheinischen Schiefergebirges. In 13 Dörfern und Stadtteilen wurden 1507 Häuser am Rhein, an der Mosel und in der Eifel begutachtet. Für „sanierungsfähig“ halten sie 771 davon, 161 sogar für „akut sanierungsbedürftig“. Rückert interpretiert die Daten und sagt: „Hochgerechnet bedeutet das für die Region: Bei mindestens jedem dritten Haus steht in den nächsten Jahren eine Sanierung an“. Von den genannten Häusern tragen 486 ein Schieferdach, 698 sind mit Ziegel oder Betonstein gedeckt, 52 mit Blech, 74 mit Bitumen und 197 mit Faserzement/Asbest.

Dem Dach und Fassade kommen beim Gebäudeschutz und Erhalt eine besondere Bedeutung zu. Doch im Blickpunkt der Sanierer traditionell zunächst andere Gebäudeteile wie Küchen und Bäder. Doch was kann in Sachen Dach- und Fassadensanierung getan werden, und kann man Zuschüsse dafür erhalten? Darüber informierten während der Pressekonferenz bei der Mayener Firma Rathschek-Schiefer das Unternehmen und Vertreter der Volksbank Rhein-Ahr-Eifel.

Sollten jedes Jahr 80 000 Faserzement/Asbest-Dächer in Deutschland gegen andere Materialien ausgetauscht werden, dann würde der Gesamtaustausch etwa 40 Jahre dauern. Auf dieses Sanierungsvolumen machte Frank Rummel, Mitglied der Geschäftsleitung der Mayener Firma Rathschek-Schiefer, aufmerksam. Der Leiter Marketing, Dirk Ackermann, ergänzte, seine Firma mache Hausbesitzern in den Landkreisen Ahrweiler, Mayen-Koblenz und Vulkaneifel das Angebot, unter bestimmten Voraussetzungen bei einer Dachsanierung einen finanziellen Zuschuss zu gewähren. Oliver Engels und Björn Kramer (beide Volksbank) sagten: Immobilien, die mit Asbest oder anderweitig belastet seien oft schwer verkäuflich; eine Sanierung lohne sich daher für den Verkäufer. Es gebe Zuschüsse und günstige Darlehen. Schon könne man mit 1,75 Prozent Zinsen bei einer maximalen Darlehenssumme von 50 000 Euro bei einer Laufzeit von zehn Jahren rechnen.

RZ Koblenz und Region vom Freitag, 2.Dezember 2016, Seite 24

Kopie: FB Bauwesen/FR Architektur