Girls go Green - ALP-Sommerferien-Technikcamp im Brexbachtal begeisterte mit technischem Know-How

Bendorf-Sayn. Unter dem Motto „Girls Go green “ verbrachten 12 Mädchen im Alter zwischen neun und vierzehn Jahren einen Teil ihrer Sommerferien in Bendorf-Sayn im Brexbachtal. Bei ihrem 5-tägigen Technikcamp wurden sie täglich in MINT-Workshops von Mentorinnen aus dem Ada Lovelace-Projekt der Hochschule Koblenz und der Universität Koblenz begleitet.

  • Bild von der Flutnacht-Fledermaus, die mit einer Lungenentzündung nach der Flut gerettet wurde und aufgepäppelt wird, damit sie anschließend wieder in die Freiheit entlassen werden kann

Wie erzeuge ich Wasserkraft? Wie sehen Mineralien unter dem Mikroskop aus, wie verbessere ich mein räumliches Vorstellungsvermögen mit Geodaten, und wie wohnen eigentlich Fledermäuse? Diese und andere Fragen gaben den jungen Nachwuchs-Forscherinnen den Anstoß, die Phänomene des Wassers und der Natur intensiver zu erkunden.

Ausgerüstet mit Akkuschraubern, Zangen, Sieben und USB-Lötkolben, tauchten die Neun- bis Vierzehnjährigen in die Welt der Technik ein. So bauten die Mädchen mit den angehenden Ingenieurinnen neben einem Staudamm Wasserräder aus Recycling-Material, löteten und schraubten ein Smartskop, lernten den Umgang mit GPS-tauglichen Geräten und bauten den Fledermäusen Nistkästen. Unter Anleitung der Mentorinnen lernten sie Eigenschaften verschiedener Werkstoffe und Verbindungstechniken sowie den Umgang mit Geodaten kennen.

Ein großes Highlight stellte der Besuch des Bendorfer Ortsvereins des Technischen Hilfswerks Bendorf dar. Das Team war angerückt, um die Arbeit des THW vorzustellen und mit den Mädchen Schwedenstühle zu bauen. Hier lernten die Jung-Konstrukteurinnen von der THW-Jugend, was eine Konstruktions-Lehre ist, wozu sie nützt und wie eine Torx-Schraube ordentlich ins Holz gedreht wird.

Nachdem THW-Jugend-Zugführer Michael Schneeweis den Mädchen die Ausstattung des über 10 Tonnen schweren Gerätekraftwagen gezeigt hatte, durften die Mädchen wie echte Helferinnen in der Gruppenkabine mit an Bord eine Runde durch das Tal fahren. Um dem Wetter in diesem Jahr zu trotzen, kochte das THW-Team noch eine Gulaschkanone zur Stärkung.

"Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals bei unserem Kooperationspartner für das außerordentliche Engagement und verweisen auf deren spannende Angebote für Kinder und Jugendliche sowie das Berufsfreiwilligenjahr hin", betonte ALP-Koordinatorin Ilona von Oppeln von der Hochschule Koblenz Besondere Wertschätzung für die Bemühungen und Arbeit des gesamten Projektteams stellte der Besuch der Bürgermeisterin Ulrike Mohrs dar, die viel Zeit mitbrachte und den Vormittag sichtlich genoss, viele Gespräche mit allen Beteiligten führte und sogar selbst beim Schwedenstuhlbau Hand anlegte.

Nachdem in den Tagen zuvor bereits Fledermausnistkästen gebaut wurden, besuchte am letzten Tag Tom Wegner vom BAFF (Bonner Arbeitskreis für Fledermausschutz) das Camp und beantwortete den Schülerinnen viele Fragen zu der geschützten Tierart. Der Zoologe der Uni Bonn brachte sogar eine lebende Fledermaus mit, die nach der Flutnacht gerettet wurde und seitdem von ihm gesundgepflegt wird. „Wir sind bei der Auswahl unserer Angebote immer bemüht, in unseren Workshops die Themen MINT zu verknüpfen und den Kindern einen Bezug zum Naturschutz und nachhaltigem Leben aufzuzeigen“, sagt Christiana Hoerster, ALP Projektleiterin vom RheinAhrCampus Remagen und freut sich über den Besuch des Fledermausexperten.

Den Abschluss bildete die Zertifikats-Übergabe durch Professor Dr. Antje Liersch, ALP-Projektverantwortliche an der Hochschule Koblenz, Standort WWC/RMC.

Weitere Infos unter www.ada-lovelace.de/koblenz

Dem Workshopkonzept liegt das Ada-Lovelace-Projekt (ALP), Rheinland-Pfälzisches Kompetenzzentrum für Frauen in MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) zugrunde. Förderer sind die Ministerien in Rheinland-Pfalz und der Europäische Sozialfond.