Prof. Dr. Annemarie Kuhn und Prof. Dr. Rainer Ningel feierlich verabschiedet

Mit einer kleinen Feierstunde hat der Fachbereich Sozialwissenschaften der Hochschule Koblenz Prof. Dr. Annemarie Kuhn und Prof. Dr. Rainer Ningel feierlich verabschiedet. Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen, Familienangehörige und Freunde nahmen im Oberlichtsaal an der Veranstaltung teil, die neben einer beeindruckenden Bildergalerie der letzten drei Jahrzehnte eine ganze Reihe von Überraschungen für die beiden (Un-)Ruheständler bereithielt.

  • Prof. Dr. Rainer Ningel und Prof. Dr. Annemarie Kuhn. Foto: Hochschule Koblenz/Helis

Die Schwäbin Annemarie Kuhn war 1995 an der Hochschule Koblenz zur Professorin ernannt worden. Zu ihren Lehrgebieten gehörten Soziologie, Straffälligenhilfe und Soziale Arbeit in Armutslagen sowie Soziale Arbeit mit alten Menschen. Ein Praxisschwerpunkt lag in der Jugendstrafrechtspflege, wo sie unter anderem ein Projekt zum Täter-Opfer-Ausgleich konzeptionell erstellt und geleitet hat. Als Prodekanin war sie am Aufbau des damaligen Fachbereichs Sozialwesen maßgeblich beteiligt. Der 2001 zum Professor ernannte Rheinländer Rainer Ningel lehrte und forschte ebenfalls im Bereich der Sozialen Arbeit, unter anderem im Bereich der Suchtkrankenhilfe, in der Familien- und Paartherapie sowie im Bereich der systemischen Arbeit mit Einzelnen und Gruppen. Außerdem war er ebenfalls lange Jahre Prodekan des Fachbereichs Sozialwissenschaften tätig. Sowohl Kuhn als auch Ningel hatten sich für den Studiengang Soziale Arbeit eingesetzt und an dessen Weiterentwicklung mitgewirkt.

Das alles erfuhren die Gäste der Feierstunde nur zwischen den Zeilen, da die Scheidenden Dekan Prof. Dr. Günter J. Friesenhahn zuvor darum gebeten hatten, von einer klassischen Laudatio Abstand zu nehmen. Friesenhahn gelang es auch so auf humorvolle und zugleich würdige Weise, den Weggang der beiden zu kommentieren. Besonders viel Anklang im Publikum fanden die Vorschläge des Dekans, wie die beiden Ruheständler die nun umfangreiche freie Zeit sinnvoll nutzen könnten. So empfahl er der ohnehin reiselustigen Annemarie Kuhn, eine Tätigkeit als „Reiseleiterin für Best Agers“ aufzunehmen. Den sportlichen Rainer Ningel stellte Friesenhahn sich gar als „Personal Coach für Senioren, die einen Marathon laufen wollen“ vor. Sollte dann immer noch freie Zeit übrig sein, könnten die beiden gemeinsam einen neuen Studiengang „Lebenswissenschaften für Fortgeschrittene“ oder „Advanced Professional Life“ ins Leben rufen, was sie natürlich wieder an den Campus zurückbrächte. Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, Präsident der Hochschule Koblenz, überbrachte den beiden ebenfalls die besten Wünsche für den nun kommenden Lebensabschnitt.

Annemarie Kuhn ließ ihren beruflichen Werdegang und ihre Tätigkeit an der Hochschule Revue passieren. Sie reflektierte über die Herausforderung, mit einem schwäbischen Dialekt im Rheinland zu lehren, und gab eine ganze Reihe kurzweiliger Anekdoten aus ihrem Lehralltag zum Besten. Ernster waren die Abschiedsworte von Rainer Ningel, der seinen Werdegang an der Hochschule in eindrucksvollen Worten sehr persönlich schilderte.

Für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgte der Fachbereich Sozialwissenschaften selbst: Nach dem vielbeachteten Klavierspiel des Dekans Prof. Dr. Günter J. Friesenhahn trat Prof. Dr. Winfried Hetger mit seiner sehr vielseitigen Rockband I.N.R.I. auf. Zum Schluss trat der ehemalige Kommilitone Prof. Dr. Peter Löcherbach überraschend ans Klavier und spielte für seinen Freund einen eigens für diese Veranstaltung geschriebenen Abschiedsblues, den alle Gäste begeistert mitsangen. Dafür waren jedem beim Eintritt in den Saal heimlich ein kleiner Zettel mit dem Liedtext zugesteckt worden. Und auch an materiellen Geschenken mangelte es nicht in dieser Feierstunde.