Alters-CM³

Alters-CM³ - Drogenabhängigkeit im Alter: Erfahrungs-, lebenswelt- und versorgungsystemorientiertes Case Management für ältere drogenabhängige Menschen in drei Regionen

Am 27.09.2017 hat der Fachtag "Es ist ein Wunder, dass ich noch lebe ..." - Ältere Drogenabhängige, Hilfesysteme und Lebenswelten" des  Projektes Alters-CM³ stattgefunden. Das Projekt mit einer Laufzeit von drei Jahren endet nun am 31.10.2017. Es wurde zwischen dem 1. November 2014 und 31. Oktober 2017 in Kooperation mit der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen, Abt. Köln umgesetzt. Gefördert wurde es durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der SILQUA-FH Förderlinie „Soziale Innovationen für Lebensqualität im Alter“.

Wir bedanken uns bereits jetzt bei allen KooperationspartnerInnen für die engagierte Unterstützung!

Menschen, die von illegalen Drogen wie Heroin abhängig sind, werden in Deutschland heute deutlich älter, als dies früher angenommen wurde. Eine Ursache hierfür ist die Substitutionsbehandlung und die insgesamt gut ausgebaute medizinische und psychosoziale Versorgung Drogenabhängiger.

In den nächsten Jahren wird die Zahl der älteren Drogenabhängigen mit Pflegebedarf und alterskorrelierten Erkrankungen erheblich ansteigen. Für häusliche Pflege fehlt in den meisten Fällen das erforderliche familiäre Umfeld.

Die ambulanten Pflegedienste, die stationären Pflegeheime und andere Einrichtungen der Altenhilfe verfügen bisher kaum über Erfahrungen in der medizinischen, pflegerischen und psychosozialen Versorgung älterer Drogenabhängiger, die meist von kommunal finanzierten Drogen- und Suchtberatungsstellen betreut werden, denen aber wiederum alters- und pflegspezifische Kompetenzen fehlen.

Das Projekt Alters-CM³ ist in drei Module aufgeteilt:

1. Zunächst wird in den drei Modellregionen (Frankfurt a.M., Koblenz und Köln/Düsseldorf) eine Bedarfserhebung zu den Versorgungsbedarfen älterer Drogenabhängiger durchgeführt.

Hierfür werden Opiatabhängige zu ihrer Lebenssituation und ihren Bedürfnissen befragt.

2. Dann geht es um die Analyse und Optimierung der kommunalen und lokalen Vernetzung zwischen diesen Diensten und Anbietern. Diese wird durch eine onlinegestützte Netzwerkanalyse realisiert.

3. Auf diese Erhebungen aufbauend soll dann ein auf die Zielgruppe der älteren Drogenabhängigen zugeschnittenes Manual für ein fallbezogenes Case Management erarbeitet werden, das – nach entsprechenden Schulungen – in den Modellregionen des Projekts Alters-CM³ erprobt und evaluiert werden soll.

Die Erstellung, erfolgreiche Erprobung und Veröffentlichung eines Manuals für Case Management mit älteren Drogenabhängigen sowie die Verbesserung der Kooperations- und Netzwerkstrukturen zwischen Drogenhilfe, Altenhilfe und Pflege soll die Versorgung älterer Drogenabhängiger und deren Lebenssituation verbessern.

So können notwendige Unterstützungsleistungen für diese Zielgruppe effektiver und effizienter und mit weniger Reibungsverlusten erbracht werden.

Arztpraxen, Pflegedienste und Drogenhilfeeinrichtungen werden bei der Erbringung ihrer Dienstleistungen unterstützt und entlastet und älteren Drogenabhängigen werden die Leistungen der unterschiedlichen Hilfesysteme besser erschlossen.

Die drei Module von Alters-CM³

  • AIDS-Hilfe Frankfurt e.V.
  • Care24 Pflege Service gGmbh Düsseldorf
  • Caritasverband Düsseldorf (Projekt Etappe)
  • Drogenhilfe Köln Projekt gGmbH
  • Düsseldorfer Drogenhilfe e.V.
  • Jugendberatung und Jugendhilfe e.V., Frankfurt am Main
  • Methadonambulanz Gesundheitsamt Düsseldorf
  • Senioren und Pflegeeinrichtung Oranienhof GmbH, Köln
  • Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer e.V. KFM Düsseldorf (Fachbereich Drogenhilfe)
  • Sozialdienst Katholischer Männer, Köln
  • Zentrum für ambulante Suchtkrankenhilfe, Caritasverband Koblenz e.V.

Herzlichen Dank auch an die Ärztliche Suchtambulanz Koblenz und Neuwied, J. Courtial, Dr. S. Schmitz, Dr. A. Courtial, Dr. A. Meurer und die Immunologische Ambulanz des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein (Kemperhof Koblenz) unter der Leitung von Dr. med. Ansgar Rieke für die Unterstützung bei der Bedarfserhebung!