Prof. Dipl.-Ing. Jo Ruoff
Raum: M109
Campus Koblenz

bauen-kunst-werkstoffe (Architektur)


Campus Koblenz
Konrad-Zuse-Straße 1
DE - 56075 Koblenz

Eigentlich könnte der Münsterplatz in Mainz als Eingangstor in die Stadt so etwas wie eine Visitenkarte der Stadt werden. Tatsächlich ist es ein von Autoverkehr dominierter Platz, der wenig Identität besitzt und dringend einer Sanierung bedarf.

Wesentlich für die mangelnde Identität ist die unmaßstäbliche Bebauung des Blockes zwischen „Münsterplatz“ und den Straßen „Große Bleiche“ und „Mittlere Bleiche“. Als wesentlicher Teil der Stadtreparatur an dieser Stelle wurden nun die Voraussetzungen geschaffen um diesen Block neu zu bebauen. Der Verein „Bauwirtschaft Rheinland – Pfalz e.V.“ hat dieses Thema für einen Wettbewerb ausgelobt. Alle 5 Rheinlandpfälzischen Architekturhochschulen sind aufgefordert sich an diesem professionell vorbereiteten Verfahren zu beteiligen und die besten Arbeiten für die Teilnahme am Wettbewerb zu nominieren. Der Komplexitätsgrad der Aufgabenstellung und der hohe Realitätsbezug prädestinieren diese Aufgabe als Masterthesis-Thema.

Die Aufgabe besteht darin, eine identitätsstiftende bauliche Lösung für das Wettbewerbsgebiet zu entwickeln. Hierbei sind Art und Maß der baulichen Nutzung zwar im Bebauungsplan vorgeschrieben, die Vorgaben können aber großzügig interpretiert werden. Neben einer verpflichtenden Nutzung der Erdgeschossflächen für Gewerbe ist für die Obergeschosse Wohnen vorgeschrieben, es ist aber auch möglich im 1. Und 2.OG weitere Gewerbe- und Büroflächen zu planen. Unabdingbar für die Verträglichkeit der Wohnnutzung ist eine Strategie zum Umgang mit dem Straßenlärm. Besonderes Augenmerk verlangt auch die Planung der natürlichen Belichtung und Besonnung. Die Planung soll ebenfalls eine Lösung zum Thema des ruhenden Verkehrs beinhalten.

Insgesamt zeichnet sich die Aufgabe durch eine große Realitätsnähe aus: Angesichts des starken Bevölkerungsdrucks auf die Städte, insbesondere entlang des Rheins, ist bauliche Verdichtungen auch in belasteten Stadtgebieten unabdingbar. Trotz dieser schwierigen Vorzeichen ein ruhiges, gut belichtetes Wohnen zu ermöglichen ist eine typische, anspruchsvolle und die Kreativität fordernde Aufgabe.