Prof. Georg A. Poensgen
Raum: M109
RheinMoselCampus Koblenz

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unité Severin

COHOUSING IN DER ANNOSTRASSE - SEVERINSVIERTEL KÖLN

Durchwandert man die Kölner Stadtviertel mit offenen Augen, wird schnell klar, die im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigte Stadt wurde oft nur notdürftig wieder aufgebaut. In vielen Straßen gleichen die Hausfassaden einem Flickenteppich. So auch im Severinsviertel, wo sich alte, rote Backsteingebäude neben 50er- und 60er-Jahre-Neubauten wiederfinden. Es gilt unter den Kölnern gerne als das „kölscheste“ aller Viertel mit der Severinsstraße als Hauptschlagader, gesäumt von Geschäften, Bäckereien und kleinen Restaurants. Gelegen im Herzen der Südstadt, zeichnet es sich vor allem durch eine Mischung aus traditionellem und modernem Flair aus, wo enge Gassen, historische Gebäude und charmante Altbauten auf trendige Cafés, Boutiquen und kreative Läden treffen. Die Menschen im Severinsviertel sind bunt gemischt – von alteingesessenen Kölnern bis hin zu jungen Familien, Studierenden und Kreativen, die das lebendige, nachbarschaftliche Leben schätzen. Rundum gilt hier ein starker Gemeinschaftssinn.

Der Entwurf an der Annostraße im Severinsviertel Kölns steht im Zeichen des Zukunftswohnens – welches durch gemeinschaftliches Zusammenleben, Nachhaltigkeit und eine vielfältige Nutzung geprägt ist. Inspiriert von den Prinzipien der Unité d'Habitation von Le Corbusier, entsteht hier ein Ort, der die Bedürfnisse und Wünsche moderner Gemeinschaften in einer urbanen Umgebung mit innovativen Wohnformen vereint. Der Entwurf soll dabei eine flexible Antwort auf die heutigen Herausforderungen des Wohnens liefern. Im Mittelpunkt stehen die Konzepte des Cohousings und Colivings. Die unterschiedlichen Wohneinheiten – von kompakten Miniwohnungen für die Einzelperson in Wohngruppen bis hin zu großen WG-Einheiten für größere Haushalte – bieten eine Vielzahl an flexiblen und erschwinglichen Wohnmöglichkeiten. Diese Variabilität schafft eine einzigartige Möglichkeit für die Bewohner, gemeinsam zu leben und dennoch ihren eigenen Rückzugsort zu bewahren. Aber der Entwurf geht dabei auch einen Schritt weiter und berücksichtigt nicht nur private Wohnräume, sondern öffentliche und gemeinschaftliche Räume wie ein Waschsalon mit Café, Auditorium und Tonstudio, die das soziale Leben und den Austausch fördern.

 

Tamara Frey