Prof. Georg A. Poensgen
Raum: M109
Campus Koblenz

bauen-kunst-werkstoffe (Architektur)


Campus Koblenz
Konrad-Zuse-Straße 1
DE - 56075 Koblenz

Gebäudetypologien verstehen und anwenden

Architektur im Wandel der Zeit

Der urbane wie der ländliche Raum befinden sich im Wandel: Bevölkerungswachstum, Wohnraummangel, demografische Verschiebungen, Klimakrise, neue Mobilitätskonzepte und technologische Entwicklungen stellen Architektur und Stadtplanung vor große Herausforderungen. Wie sieht die Stadt von morgen aus? Wie wollen wir künftig zusammenleben? Und welche Anforderungen ergeben sich daraus für die Architektur der Zukunft? In diesem Kontext gewinnt das Verständnis von Gebäudetypologien zunehmend an Bedeutung.

Die Gebäudelehre vermittelt grundlegendes Wissen über architektonischeTypologien – von ihrer historischen Entwicklung bis zu aktuellen architektonischen Tendenzen. Dabei stehen das Bauen für die Öffentlichkeit, Büro-, Industrie- und Wohnungsbau sowie der sensible Umgang mit dem Ort im Fokus. Diese theoretische Basis ermöglicht eine kritische Auseinandersetzung mit bestehenden und neuen architektonischen Strukturen.

Mit dem Wandel zur Informationsgesellschaft verändern sich auch Wohn- und Arbeitsformen. In Städten entstehen innovative Konzepte wie flexible Mini-Wohnungen, gemeinschaftlich genutzte Arbeits- und Lernbereiche oder hybride Räume, die sich zu Gärten und Quartiersflächen öffnen. Solche Typologien ermöglichen ein ressourcenschonendes, soziales und anpassungsfähiges Leben auf kleinem Raum.

Zentrale Aufgaben der Architektur der Zukunft liegen in der Entwicklung nachhaltiger, klimaresilienter Gebäudetypologien, der Integration neuer Technologien, der Förderung von Gemeinschaft und sozialer Durchmischung sowie in flexiblen, multifunktionalen Grundrissen. Ebenso wichtig ist ein sensibler Umgang mit lokalem Kontext und Identität sowie die Weiterentwicklung klassischer Typologien unter neuen gesellschaftlichen und ökologischen Bedingungen. Die Architektur der Zukunft verlangt nicht nur neue Formen, sondern auch neue Denkweisen – mit dem Ziel, Räume fürein gerechtes, nachhaltiges und lebenswertes Zusammenleben zu schaffen.

 

„Der Weg ist das Ziel, die Architektur ein nie endender Prozess dauernd wechselnder Bedingungen und Perspektiven.'' (1)

 

 

 

Seminar - Das grüne Quartier

"Das Wohnen gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen." (2) In urbanen Räumen ist der Wohnraum knapp. Die Anforderungen an das Wohnen werden durch wechselnde Bedingungen und Perspektiven bestimmt.

Im Seminar der Gebäudelehre stellen sich die Studierenden dieser Herausforderung: Welche neuen Wohnmodelle schlagen sie vor und welche Perspektiven des Wohnens für die Zukunft können sie aufzeigen?

Durch angeregte Diskussionen im Seminar mit den Studierenden und Lehrenden, entwickelt sich ein städtischer Kontext mit einer Vielfalt von Stadthäusern und Freiraumqualitäten für gemeinschaftliches Wohnen.

 

1. Architektur und Baudetails, OMA-Edition DETAIL, Seite 7, Die Redaktion

2. Der Architekt-Wohnwünsche, 15.05.2013