Großes Medieninteresse bei Ergebnispräsentation einer Studienarbeit der FH Koblenz zum Thema Photovoltaikanlagen in Horbach/Westerwald

07.03.2009

Hochschule |RheinMoselCampus Koblenz|

"Die Nutzung der Sonnenenergie wird nicht weiterentwickelt, weil die Ölkonzerne nicht im Besitz der Sonne sind". Dieses Zitat gilt heute nur noch eingeschränkt. Denn: die Erkenntnis ist heute Allgemeingut, dass Solarenergie gut für die Umwelt ist und zum dringend nötigen Klimaschutz beiträgt. Ein weiteres, nicht unwesentliches Argument, insbesondere für die Betreiber von Photovoltaikanlagen, mit denen Strom erzeugt und ins Netz eingespeist wird: damit lässt sich auch Geld verdienen. Ob die Anlagen in Hinblick auf Energieertrag und Wirtschaftlichkeit auch halten, was die Hersteller versprechen, war Gegenstand des zweiten Teils eines Forschungsprojektes, das der  Fachbereich Ingenieurwesen der FH Koblenz zusammen mit der Ortsgemeinde Horbach im Westerwald durchgeführt hat. Das Ergebnis: das Buchfinkenland und der gesamte Westerwald sind ein gewinnbringender Standort für Solaranlagen!

Zwischen August und Oktober 2008 hatten Christopher Merz und Christian Frink als Studenten der Fachrichtung Elektrotechnik im Rahmen einer Studienarbeit unter Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Siebke die Effizienz von insgesamt 35 Solarstromanlagen, darunter 18 bereits vor zwei Jahren erfassten Anlagen, in Horbach und den umliegenden Gemeinden untersucht und ausgewertet. Im voll besetzten Saal des Horbacher Gemeindehauses wurden am 20. Januar, bei Anwesenheit zahlreicher Medienvertreter, die Ergebnisse dieser Studienarbeit der Öffentlichkeit vorgestellt.

Und diese Ergebnisse machen Hoffnung auf eine große Zukunft der Solarenergie in unserer Region: Die angehenden Ingenieure fanden heraus, dass die meisten der Projektanlagen gut funktionieren und hohe Erträge, auch im Vergleich zum gesamten Bundesgebiet, bringen - Belege dafür, dass diese erneuerbare Energieform eine lohnende Art der Energiegewinnung auch bei uns ist. Auch zeigte sich, dass die bereits länger im Betrieb befindlichen Anlagen nur geringe Einbußen in ihrer Leistungsfähigkeit aufweisen.
 
Trotzdem müsse bei der Investition auf die Wirtschaftlichkeit geachtet werden, was bei der großen Nachfrage nach Solaranlagen und damit verbundenen hohen Anschaffungspreisen nicht immer zwingend gegeben sei. Hersteller und Lieferfirmen müssten die Preise spürbar senken, sonst würden viele Interessenten auf eine PV-Anlage verzichten. Informiert wurde auch über die in der Untersuchung erkannten Fehlerquellen - von der ungünstigen Ausrichtung der Anlage bis hin zu Verschattung und falscher Wechselrichterauslegung. Immerhin erfüllte knapp ein Drittel der Anlagen nicht die technischen Voraussetzungen für einen optimalen Energieertrag, ein Mangel, der durch eine sorgfältige Planung und Ausführung hätte vermieden werden können.
 
Der Ortsbürgermeister von Horbach, Uli Schmidt, kündigte an, dass das Projekt fortgesetzt werden soll um auch künftigen Investoren mehr Ertrags- und damit mehr Finanzierungssicherheit zu geben. Nach der Präsentation trugen sich bereits einige neue oder künftige PV-Anlagenbetreiber in eine Interessentenliste ein, darunter auch einige Horbacher. Dann könnte die Zahl der beteiligten Anlagen im 3. Solarprojekt der FH Koblenz auf 50 wachsen. Um das noch fachlich bewältigen zu können wird auf Geldgeber für die Bezahlung von Hilfskräften und zur Entwicklung weiterer Solaraktivitäten rund um Horbach gehofft. Die Präsentation der FH-Studenten mit einem Teil der Ergebnisse kann unter www.horbach-ww.de unter dem Stichwort "SolarLokal" eingesehen werden.

Uli Schmidt, Ortsbürgermeister Horbach und Prof. Dr. Wolfgang Siebke, FH Koblenz