Architekturstudierende stellten Entwürfe für Aussichtsturm in Oberlahnstein vor

Studierende des Fachbereich bauen-kunst-werkstoffe der Hochschule Koblenz haben ihre Entwürfe für einen Aussichtsturm in Oberlahnstein am Sechsseenblick in der Stadthalle Lahnstein vorgestellt. In Anwesenheit des Oberbürgermeisters Lennart Siefert und des Fachausschusses der Stadt Lahnstein wurden sechs Entwürfe präsentiert und die sehr unterschiedlichen Lösungen lebhaft diskutiert.

  • Sonderpreis Team 4 Marco Langhard, Emma Witzel, Luca Thönnes

  • Platz 1 Team 2 Mirso Xhaferi, Aydin Candar, Dirsam Rashid

  • Platz 1 Team 6 Till Sbrzesny, Michael Marth, Janek Vollert (Es gab zwei erste Plätze.)

  • Platz 2 Team 1 Daniel Schmalz, Thanaporn Sickmüller, Lukas Leister

Der Name Sechsseenblick ist auf die Windungen des Rheins durch das Tal zurückzuführen. Der Lauf des Stromes scheint durch die vorstehenden Höhen mehrfach unterbrochen zu sein, so als befänden sich sechs Seen auf der Strecke von Lahnstein bis Osterspai. Bereits 1914 wurde hier von Pionieren ein Observationsturm errichtet. Im Sommer 1965 begannen die Arbeiten für einen neuen Aussichtsturm, der mit 17,50m mehr als doppelt so hoch war wie der ehemalige Turm der Pioniere. Im Jahr 2000 musste der baufällige Holzturm jedoch abgerissen werden.

Die Entwürfe der Studierenden wurden in unmittelbarer Nähe der ehemaligen Aussichtstürme geplant. Mit einer Mindesthöhe von 40m überschreiten die Entwürfe deutlich die Höhen ihrer Vorgänger. Auch im Hinblick auf die Programmatik liegen Unterschiede vor. Das touristische Ziel sollte mit Funktionen wie einem Café, WC-Anlagen, Grillmöglichkeiten und dergleichen angereichert werden. Zudem sollten die Entwürfe den Kur- und Heilwald in Lahnstein um eine weitere Station ergänzen und in die Bundesgartenschau im Welterbe Oberes Mittelrheintal 2029 eingebunden werden. Aus wirtschaftlichen Gründen wurden Fahrstuhlanlagen im Vorfeld der Planung ausgeschlossen. Die Studierenden hatten jedoch die Aufgaben, eine Haltung zur Barrierefreiheit im Kontext der Rahmenbedingen zu entwickeln und alternative Lösungsansätze zur barrierefreien Zugänglichkeit zu schaffen.

Die einzelnen Entwürfe wurden von Master Studierenden der Fachrichtungen Architektur und Bauingenieurwesen in Teams erarbeitet und gemeinsam präsentiert. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit unter Betreuung der Professoren Marc Immel und Dr. Andreas Laubach wurde sowohl eine hohe gestalterische Qualität der Entwürfe unter Berücksichtigung der Einbindung in den Ort als auch die statische und konstruktive Machbarkeit erreicht. Das interdisziplinäre Modul Integrales Planen wurde nun bereits zum siebten Mal erfolgreich in Kooperation mit verschiedenen Gemeinden und Städten der Region durchgeführt. "Wir freuen uns, unseren Studierenden auch im kommenden Wintersemester 2023/24 wieder eine spannende Aufgabenstellung präsentieren zu können", so Immel.