Prof. Georg A. Poensgen
Raum: M109
RheinMoselCampus Koblenz

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New York City im Mai

"Wer einmal die Weltkarte betrachtet erkennt schnell, dass New York City weniger nördlich liegt, als von vielen angenommen. Tatsächlich befindet sich die Metropole auf einer Höhe mit Neapel, was bei oberflächlicher Betrachtung zunächst ein südliches Klima vermuten lässt. Trotz seiner Lage sind die Temperaturschwankungen im Big Apple in der Realität ein wenig extremer. Der Sommer in New York ist mit Höchstwerten um 40 Grad Celsius sehr warm und schwül. Die ständig laufenden Klimaanlagen, die ihre warme Abluft in die Straßen blasen, tragen ebenfalls zur City-Hitze bei. Die Luftfeuchtigkeit hingegen ist generell höher als in europäischen Breitengraden und oft scheint es, als ob die Luft sprichwörtlich in den Häuserschluchten steht. Der Anfang und das Ende des Sommers sind dagegen angenehm warm. Der Winter in New York ist extrem frostig: viel Schnee und klirrende Kälte sind hier die Normalität, ein eisiger Wind fegt durch die Straßenschluchten und heftige Schneefälle sorgen nicht selten für ein riesiges Verkehrs-Chaos in der Stadt. New York ist natürlich zu jeder Jahreszeit eine Reise wert und jede Jahreszeit hat auch ihre besonderen Reize."(*) Meiner Meinung nach ist aber der beste Reisezeitraum der Frühling (April bis Juni) oder der Herbst (September bis Oktober). In diesen Monaten sind die Temperaturen angenehm,so dass man viel draußen unternehmen kann, ohne übermäßig zu frieren oder zu schwitzen. Eine Exkursion im Mai ist daher etwas Besonderes. Das Wetter ist sehr angenehm, die Stadt wird erfahrbarer und erkennbarer. Genau hinsehen - das ist wichtig, um von dieser unvergleichbaren Urbanität zu lernen, um Verständnis für Geschichte und Anregungen für die Anpassung an die Moderne zu entwickeln. Unser Seminar hat u.a. die Verdichtung der Stadt und deren Wohnräume zum Thema. Stadtquartiere wie z.B. Hells Kitchen, Greenwich Village, SoHo, Little Italy oder Chinatown gehen von anderen Dimensionen aus als die von Midtown oder dem Financial Destrict, werden aber mit Blick auf den städtischen Zusammenhang und deren öffentlichen Räumen, Stadtverbindungen und kommerzieller Nutzung hochinteressant. Die aktuellen neuen Hochprojekte wie z.B. das Projekt an der 432-Park Avenue von Rafael Viñoly Architects, der Wohnungsbau an der West 57 Street von Bjarke Ingels Group oder der Wohnungsbau in der 56 Leonard Street von Herzog de Meuron werden ein zusätzlicher Schwerpunkt der Exkursion sein. Hier gilt es die städtebauliche Verdichtung im Quartier und deren Verknüpfungen zum Umfeld zu prüfen, als auch auch das angebotene Wohnungsspektrum zu beobachten. Die Liste neuer Gebäude von den renommiertesten Architekten aus der ganzen Welt ließe sich endlos weiterführen. Die Stadt verändert sich ständig und wird auch in Zukunft weitere urbane Transformationen durchführen. Es empfiehlt sich – bei all den optischen Reizen, kleinen und großen Details oder räumlichen Eindrücken - die Gedanken festzuhalten und beispielweise in einem Skizzenbuch mit schnellen Strichen zu illustrieren. Es wird für ein späteres Erinnern eine unverzichtbare Quelle sein, viel stärker in ihrer Ausdruckskraft als jedes digitale Foto. In diesem Sinne wird die Exkursion im Mai ein Erlebnis der ganz besonderer Art werden.

Prof. Georg A. Poensgen

Organisationsteam:

Sandra Fiebig, M.A. Jasmin Egenter, B.A. Anna Haindl, B.A. Nicole Moore, M.A. Linda Hegenberg, M.Sc. Prof. Georg A. Poensgen Prof. Ulof Rückert

(*) Auszug: NY-Weekend Tour, Hersg. PLESKY ROMAN, Ausgabe: epubli, 15.06.2018)