Zertifikat

Traumapädagogik

Praxisorientiert, interdisziplinär und anrechenbar im Master-Studiengang Kindheits- und Sozialwissenschaften: Der berufsbegleitende Zertifikatskurs Traumapädagogik qualifiziert in Kooperation mit dem zfh Fachkräfte im Umgang mit Menschen, die belastende Erfahrungen gemacht haben.

Auf einen Blick

Fakten zum Studium
AbschlussZertifikat
StudienformZertifkatskurse
Regelstudienzeit2
ECTS30
BeginnSommersemester
Vorlesungssprache Deutsch
StandortKoblenz
FachbereichSozialwissenschaften
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Zertifikatskurs Traumapädagogik: Kompetent handeln bei traumatischen Belastungen

Der Zertifikatskurs Traumapädagogik qualifiziert Sie für die professionelle Arbeit mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen. Angesichts zunehmender Belastungserfahrungen durch Flucht, Krieg, Gewalt oder andere kritische Lebensereignisse wird traumapädagogische Kompetenz in pädagogischen Handlungsfeldern immer wichtiger. In der berufsbegleitenden Weiterbildung erwerben Sie fundiertes Fachwissen und praxisnahe Methoden, um traumatisierte junge Menschen zu stabilisieren, ihre Selbstwirksamkeit zu stärken und Heilungsprozesse zu unterstützen.

Bitte beachten: Dieser Kurs wird über das Zentrum für Fernstudien im Hochschulverband (zfh) angeboten. Sie finden weitere Informationen zu den Inhalten, Zulassungsbedingungen, Kosten, Beratung und die Anmeldung auf der Website der zfh

Kompetenzen und Methoden für die Praxis

Im Zertifikatskurs Traumapädagogik entwickeln Sie folgende Fähigkeiten:

  • Grundlegendes Verständnis traumatischer Prozesse und ihrer Auswirkungen auf die Entwicklung
  • Differenzierte Wahrnehmung von Traumafolgestörungen und deren Unterscheidung von anderen Verhaltensauffälligkeiten
  • Ressourcenorientierte Methoden zur Stabilisierung und Stärkung von Resilienz
  • Biografische Arbeitsansätze zur Integration traumatischer Erfahrungen
  • Kommunikationskompetenzen für den sensiblen Dialog mit betroffenen Kindern und Bezugspersonen
  • Selbstfürsorgestrategien zur eigenen psychischen Gesunderhaltung
  • Multiperspektivische Fallarbeit für komplexe Betreuungssituationen

Der Kurs verbindet innovative theoretische Ansätze wie Salutogenese und Resilienzforschung mit praxisnahen Interventionsmethoden. Die Kombination aus Online-Selbstlernphasen und monatlichen Präsenzveranstaltungen an der Hochschule Koblenz ermöglicht Ihnen eine flexible, berufsbegleitende Weiterbildung. Besonders wertvoll sind die integrierten Supervisions- und Intervisionselemente, die eine vertiefte Reflexion Ihrer beruflichen Erfahrungen und den Transfer des Gelernten in die Praxis unterstützen.

Studieninhalte

Der Zertifikatskurs Traumapädagogik erstreckt sich über zwei Semester und umfasst acht thematisch aufeinander aufbauende Module. Die didaktische Gestaltung folgt einem Blended-Learning-Konzept mit wechselnden Online-Selbstlernphasen und Präsenzzeiten. Die monatlichen Blockveranstaltungen finden freitags und samstags an der Hochschule Koblenz statt und ermöglichen intensives, praxisnahes Lernen.

Der Kurs beginnt mit den theoretischen Grundlagen der Traumapädagogik und führt Sie schrittweise zu anwendungsorientierten Themen. Sie beschäftigen sich mit unterschiedlichen traumapädagogischen Ansätzen, lernen die Bedeutung von Salutogenese, Resilienz und Kreativität kennen und entwickeln Methoden der Selbstfürsorge für Ihre eigene psychische Gesundheit. Besondere Aufmerksamkeit gilt der multiperspektivischen Fallarbeit und diagnostischen Kompetenzen. In den fortgeschrittenen Modulen vertiefen Sie Ihre kommunikativen Fähigkeiten für den Dialog mit Betroffenen und anderen Fachkräften und erarbeiten konkrete Handlungsstrategien zur Bewältigung traumatischer Erfahrungen. Die praxisorientierte Supervision begleitet den gesamten Lernprozess und unterstützt Sie dabei, das erworbene Wissen in Ihrem beruflichen Kontext anzuwenden.

Module

Der aus acht Modulen bestehende Zertifikatskurs kostet insgesamt 3.000 € zzgl dem studentischen Beitrag von aktuell 105,00 € pro Semester. Die Module können nicht einzeln belegt werden. Gegebenenfalls ist eine Ratenzahlung in drei Raten möglich, dafür setzen Sie sich bitte mit dem zfh in Verbindung.

Berufsprofile und Karrierechancen

Nach der Traumapädagogik-Weiterbildung haben Sie eine Fülle an beruflichen Möglichkeiten. Hier ein paar Beispiele:

Traumapädagogische Fachkräfte in der stationären Jugendhilfe gestalten sichere Lebensumgebungen für traumatisierte Kinder. Sie implementieren traumasensible Betreuungskonzepte, begleiten junge Menschen bei der Emotionsregulation und fördern ihre Selbstwirksamkeit in einem strukturierten, verlässlichen Alltagssetting.

Beratende im Kinderschutz unterstützen Einrichtungen bei der Entwicklung traumasensibler Schutzkonzepte. Sie führen Risikoeinschätzungen durch, schulen pädagogische Teams in der Früherkennung von Traumafolgestörungen und koordinieren multiprofessionelle Hilfenetzwerke für betroffene Familiensysteme.

Trauma-informierte Fachkräfte in Bildungseinrichtungen fördern Sicherheit und Stabilität im schulischen Kontext. Sie beraten Lehrkräfte zum Umgang mit traumabedingten Verhaltensweisen, entwickeln traumasensible Lernumgebungen und unterstützen betroffene Kinder bei der Integration in Klassengemeinschaften.

Kriseninterventionskräfte bieten akute Unterstützung nach belastenden Ereignissen. Sie stabilisieren Betroffene in der Akutphase, führen psychoedukative Gespräche zu Traumareaktionen und vermitteln zwischen Familien und spezialisierten Hilfeangeboten für eine langfristige Traumabearbeitung.

Fachberatungen für Traumapädagogik begleiten Teams in pädagogischen Einrichtungen. Sie analysieren institutionelle Strukturen, implementieren traumasensible Arbeitsweisen und unterstützen Fachkräfte bei der Selbstfürsorge zur Prävention von sekundärer Traumatisierung und Burnout.

Fortbildnerinnen und Fortbildner vermitteln traumapädagogisches Wissen an Fachkräfte. Sie konzipieren praxisnahe Workshops, leiten Fallsupervisionen in verschiedenen Settings und tragen zur Verbreitung traumasensibler Haltungen und Methoden im pädagogischen Bereich bei.