Klimaresiliente Verkehrsraum- und Quartiersentwicklung Koblenz-Rauental

Förderprogramm: Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel

Im Zuge des Bundesprogramms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ führt die Stadt Koblenz das Vorhaben „Klimaangepasste Verkehrsraum- und Quartiersentwicklung in KO-Rauental“ durch. Das Projekt, gefördert durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, zielt darauf ab, am Beispiel eines Abschnitts der Moselweißer Straße und des Vorplatzes der St. Elisabeth Kirche, fundierte Grundlagen für eine klimaangepasste und -resiliente Stadtgestaltung zu entwickeln.

Der Fokus liegt auf den Hauptproblemfeldern Hitze, Dürre und Starkregenereignisse unter Berücksichtigung von Artenschutz und Förderung der Biodiversität.

Durch die wissenschaftliche Begleitung der Hochschule Koblenz werden Erkenntnisse zu klimaresilienter Verkehrsraumgestaltung in Koblenz gewonnen, welche für zukünftige Planungen als Basis dienen werden. Am Beispiel des Projektgebiets wird die Wirksamkeit von blau-grüner Infrastruktur im Straßenraum zur Klimaanpassung analysiert. Herr Prof. Ruoff, Professor der Architektur an der HS Koblenz, unterstützt den Prozess durch veranschaulichende Visualisierungen.

Ziel ist es, durch die Anlage neuer Baumstandorte, Entsiegelung und die Erweiterung bestehender Vegetationsbereiche, den städtischen Wärmeinseln entgegenzuwirken und die lokale Klimaresilienz zu erhöhen. Bei der Auswahl der Bäume und Pflanzen wird nicht nur auf Hitze- und Trockenresistenz geachtet, sondern auch darauf, dass sie einen Lebensraum für Insekten und Tiere bieten.

Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Verbesserung des Regenwassermanagements, basierend auf der Idee des „Schwammstadt“-Konzepts. Dies zielt darauf ab, die Widerstandsfähigkeit von urbanen Gebieten gegenüber extremen klimatischen Ereignissen wie Starkregen und Überflutungen zu erhöhen. Es basiert auf dem Prinzip einer nachhaltigen Wasserbewirtschaftung, bei der Regenwasser durch eine Kombination aus dezentraler Infrastruktur und naturbasierten Lösungen zurückgehalten, genutzt und infiltriert wird. Angesammeltes Regenwasser wird versickert oder gespeichert anstatt es direkt in die Kanalisation abzuleiten. So kann es zu einem späteren Zeitpunkt genutzt werden, z.B. um Straßenbäume zu versorgen. In der Moselweißer Straße sollen dafür sogenannte Baumrigolen zum Einsatz kommen (Funktionsschema siehe Abb. 2).

Durch einen Beteiligungsprozess, durchgeführt von der Universität Koblenz, soll zudem für Klimaschutz und städtische Klimaanpassung sensibilisiert und eine breite Akzeptanz für das Modellprojekt und zünftige Planungen geschaffen werden.

Thesen

  • Jonathan Göring, Bachelorthesis, 2023: „Untersuchung von Baumrigolen als Schwammstadt-Elemente für Koblenz-Rauental“
  • Moritz Müller, Masterthesis, 2023: „Analyse von wassersensibler Infrastruktur, insbesondere Baumrigolen, bezüglich Wasserrückhalt und Wasserspeicherung in Koblenz und Bendorf“

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