Projektwerkstatt Kinder- u. Jugendhilfe nimmt am Fachtag „Psychische Gewalt in Partnerschaften“ teil
26.11.2025
Studieninteressierte | Studierende | Zielgruppen Kategorien | Studieninteressierte | Studierende | Vorlesungspläne | Hochschule | Studieren ohne Abi |Sozialwissenschaften|
Die Projektwerkstatt Kinder- und Jugendhilfe unter der Leitung von Sophie Klaes und Thora Ehlting hat im November am Fachtag „Psychische Gewalt in Partnerschaften“ des Runden Tisches Rhein-Westerwald teilgenommen. Die Veranstaltung widmete sich den oft unsichtbaren, aber äußerst folgenschweren Dynamiken psychischer Gewalt innerhalb von Partnerschaften.
Die Autorin Caroline Wenzel stellte in ihrem Vortrag drei Personen vor, die psychische Gewalt in ihren Beziehungen erlebt haben. Anhand dieser Fallbeispiele beleuchtete sie die typischen Muster und Mechanismen psychischer Gewalt. Im Mittelpunkt standen dabei die Fragen: Woran lässt sich psychische Gewalt erkennen? Welche Strategien setzen Täter*innen ein? Und wie können das soziale Umfeld, Fachkräfte und das Hilfesystem Betroffene wirkungsvoll unterstützen?
Psychische Gewalt ist mit rund 42 Prozent die häufigste Form von Gewalt in engen sozialen Beziehungen und geht körperlicher Gewalt oftmals voraus. Erfasst werden dabei jedoch nur strafrechtlich relevante und zur Anzeige gebrachte Taten wie Stalking, Bedrohung und Nötigung. Ein eigener Straftatbestand „psychische Gewalt“ existiert im deutschen Recht bislang nicht.
Psychische Gewalt bleibt damit – ähnlich wie bei Kindeswohlgefährdungen – eine der am schwersten nachweisbaren Formen von Gewalt. Ihre subtilen Muster, die fehlenden sichtbaren Spuren und die späte Einordnung als Gewalt erschweren Interventionen erheblich. Gleichzeitig hat psychische Gewalt in engen sozialen Beziehungen weitreichende Auswirkungen auf die Betroffenen und macht die Sensibilisierung sowie die Stärkung von Fachkräften und Unterstützungsstrukturen umso wichtiger. Besonders bedeutsam ist dies, wenn Kinder in den betroffenen Haushalten leben – weshalb alle Formen häuslicher Gewalt ein zentrales Thema der Kinder- und Jugendhilfe darstellen.

