Energetische Sanierungen: HS Koblenz installiert Photovoltaik-Anlage am Campus Höhr-Grenzhausen

KOBLENZ / HÖHR-GRENZHAUSEN. Um eine energetische Sanierung der drei Standorte der Hochschule Koblenz umzusetzen, hatte der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) im Jahr 2022 mit der E1 Energiemanagement GmbH, einem spezialisierten Energiedienstleister, einen Zehn-Jahres-Vertrag über ein Energiespar-Contracting (ESC) geschlossen. An allen drei Standorten der Hochschule in Koblenz, Remagen und Höhr-Grenzhausen werden seitdem Maßnahmen für effizienteren Energieverbrauch, zur Eigen-Energieerzeugung und Kostenreduktion umgesetzt. Dazu gehören eine umfangreiche Beleuchtungssanierung mit LED-Technik und die Installation von Photovoltaik-Anlagen und Blockheizkraftwerken, die sowohl Strom als auch Heizwärme erzeugen. Nun wurde am Campus Höhr-Grenzhausen die Photovoltaik-Anlage in Betrieb genommen.

  • Vertragspartner mit Solarpaneel

    Von links: Peter Pissulla (LBB - CCEM), Ralf Schrauder (Geschäftsführer der E1 Energiemanagement GmbH), Prof. Dr. Matthias Kohl (Nachhaltigkeitsbeauftragter der Hochschule Koblenz) und Prof. Dr. Karl Stoffel (Hochschulpräsident)

„Die Hochschule soll nach der Umsetzung von baulichen und technischen Effizienzmaßnahmen künftig rund 30 Prozent weniger Energie verbrauchen und 40 Prozent CO2 einsparen", betont Prof. Dr. Matthias Kohl, Nachhaltigkeitsbeauftragter der Hochschule Koblenz. „Daneben wird eine Senkung des Energieverbrauchs auch finanzielle Mittel freimachen, die sonst in der Lehre und dem allgemeinen Hochschulbetrieb fehlen würden." Hochschulpräsident Prof. Dr. Karl Stoffel ergänzt: „Die Hochschule Koblenz fühlt sich der Nachhaltigkeit verpflichtet – in Bezug auf eine zukunftsorientierte Lehre und Forschung wie auch in Bezug auf den Klimaschutz. Daher freuen wir uns besonders, bundesweit eine der ersten Hochschulen zu sein, die im Rahmen einer solchen Kooperation ein ganzes Paket besonders effektiver Energiesparmaßnahmen initiiert hat." Der für die Hochschulliegenschaften zuständige Landesbetrieb LBB mit seiner Niederlassung Koblenz und dem zugehörigen Competence Center Energiemanagement (CCEM) steuert einen Baukostenzuschuss in Höhe von 2,7 Mio. Euro bei.

„Das größte Einsparpotenzial liegt beim Verbrauch und Bezug von Strom", erläutert Peter Pissulla vom CCEM. Durch den schrittweisen Zubau von fünf Blockheizkraftwerken (BHKW) und die Sanierung des bestehenden BHKWs, die Installation von Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) auf allen dafür geeigneten Dächern und die Verbrauchssenkung mittels moderner Energiespartechnik in den Gebäuden kann die Hochschule künftig zu rund 80 Prozent stromautark werden. Damit muss sie nur noch 20 Prozent ihres Strombedarfs aus dem öffentlichen Netz decken. Zeitweise wird sie sogar zum Stromlieferanten: Nach derzeitiger Schätzung können die PV-Anlagen zukünftig durch temporäre Überkapazitäten im Jahr ca. 175.000 kWh dem öffentlichen Netz zur Verfügung stellen.

Mit dem ESC-Vertrag verpflichtete sich E1 Energiemanagement auf das Erreichen der vereinbarten Ziele und investiert 6,5 Mio. Euro in neue technische Anlagen. Zu seiner Refinanzierung erhält der Dienstleister einen Teil der Summe, welche die Hochschule künftig insbesondere beim Strombezug einspart. „Energiespar-Contracting ist ein wirkungsvolles Instrument zur Erreichung der gesetzten Klimaschutzziele 2030“, so Ralf Schrauder, Geschäftsführer der E1 Energiemanagement GmbH. Am Beispiel der Hochschule Koblenz zeige sich, dass die Energiekosten durch maßgeschneiderte energieeffiziente Lösungen unter Einbeziehung erneuerbarer Energien signifikant gesenkt werden können. Durch die zusätzliche Reduzierung der absoluten Energieverbräuche leistet die Hochschule Koblenz damit einen Beitrag zur Energiewende.