Kirchenräume neu denken und gestalten: Projektauftakt der kirchRAUMpilot*innen

21.05.2025

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NACHTSHEIM/ KOBLENZ. Die Kirche St. Stephanus in Nachtsheim wurde zum Treffpunkt für kreative Ideen und engagierte Diskussionen. Rund 50 Bürgerinnen und Bürger aus der Vordereifel kamen zum Auftakt des Projekts kirchRAUMpilot*innen zusammen, das neue Perspektiven für die Nutzung von Kirchenräumen eröffnet.

  • Ein Mann steht am Rednerpult in einer Kirche.

    Professor Peter Thomé in Nachtsheim lud die Menschen dazu ein, ihre eigene Zukunft in den Dörfern in die Hand zu nehmen. Bild: Hochschule Koblenz/ Madita Wierz

  • Personen in einer Kirche

    Diskutierende bei der Denkwerkstatt in Nachtsheim. Bild: Hochschule Koblenz/ Madita Wierz

Modellprojekt für lebendige Dörfer

Das vom Bistum Trier, der Verbandsgemeinde Vordereifel und der Hochschule Koblenz getragene Modellprojekt lädt dazu ein, Kirchengebäude als vielseitige Orte der Gemeinschaft neu zu denken – über ihre traditionelle Nutzung hinaus. „Unsere Kirchen sind mehr als nur Orte des Gottesdienstes. Sie sind identitätsstiftende Räume im Herzen unserer Dörfer. Und sie haben das Potenzial, auch zukünftig lebendige Orte der Begegnung zu sein, wenn alle bereit sind, neue Wege zu gehen“, sagte Hermann Condné als Vertreter des Bistums Trier.
 

Kirchenräume als soziale Mitte im Ort

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage, wie Kirchräume künftig zur sozialen Mitte im Dorf werden können – als Treffpunkte, Kulturorte oder Räume für gemeinschaftliches Engagement. Die Teilnehmenden tauschten in offener Atmosphäre Gedanken und Ideen aus. Begleitet von Livemusik wurde erlebbar, wie vielseitig und einladend ein Kirchenraum jenseits seiner klassischen Funktion sein kann.
 

Starke Partnerschaft und gemeinsames Engagement

Markus Hermann, der in Vertretung von Verbandsbürgermeister Alfred Schomisch sprach, hob hervor: „Ein zukunftsfähiger Umgang mit Kirchengebäuden ist eine gemeinsame Aufgabe, die wir als Verbandsgemeinde aktiv angehen wollen.“ Er betonte, dass die kommunale Ebene zunehmend gefordert sei, sich mit der Zukunft dieser Räume auseinanderzusetzen – und dass die Verbandsgemeinde Vordereifel diese Herausforderung frühzeitig aufgegriffen habe.

Professor Peter Thomé von der Hochschule Koblenz, Initiator des Projekts, betonte die gesellschaftliche Relevanz: „Kirchenräume sind identitätsstiftende, ortsbildprägende Gebäude mit großem Potenzial. Jetzt ist der richtige Moment, gemeinsam neue Wege zu erproben – mit Offenheit, Kreativität und dem nötigen Rückhalt.“ Er ermutigte die Teilnehmenden, sich mit anderen Engagierten in der Vordereifel zu vernetzen und aktiv in das Projekt einzusteigen: Die notwendige Unterstützung durch Personal, Struktur und Finanzierung sei gegeben.
 

Weitere Informationen
Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus), Förderlinie Soziale Dorfentwicklung.
Interessierte in der Vordereifel sind eingeladen, sich als kirchRAUMpilot*innen zu engagieren und die Zukunft ihrer Kirchenräume aktiv mitzugestalten. (Kontakt: Lioba Speer, Hochschule Koblenz, E-Mail: speer(at)hs-koblenz.de)