Zertifikat

Schuldner- und Insolvenzberatung

Verbraucherinsolvenzverfahren, Restschuldbefreiung und Forderungsprüfung begleiten, Verhandlungen führen, Schnittstellen managen: Der Zertifikatskurs Schuldner- und Insolvenzberatung vermittelt umfassendes Fachwissen – praxisnah und fundiert.

Auf einen Blick

Fakten zum Studium
AbschlussZertifikat
StudienformZertifkatskurse (Berufsbegleitend)
BeginnSommersemester und Wintersemester
Vorlesungssprache Deutsch
StandortKoblenz
FachbereichSozialwissenschaften

Zertifikatskurs Schuldnerberatung: Kompetent beraten bei Überschuldung

Der Zertifikatskurs Schuldner- und Insolvenzberatung vermittelt Ihnen umfassende Kompetenzen für die professionelle Beratung überschuldeter Menschen. Das Institut für sozialwissenschaftliche Forschung und Weiterbildung (IFW) am Fachbereich Sozialwissenschaften der Hochschule Koblenz hat ein praxisorientiertes Weiterbildungskonzept entwickelt, das aktuelle rechtliche Entwicklungen mit methodischen Beratungskompetenzen verbindet. Sie erwerben fundiertes Fachwissen, um Menschen in finanziellen Notlagen ganzheitlich zu unterstützen und Wege aus der Überschuldung aufzuzeigen.

Inhalte und Methodik

Im Zertifikatskurs Schuldner- und Insolvenzberatung entwickeln Sie folgende Kompetenzen:

  • Rechtliche Grundlagen zu Verbraucherinsolvenz, Zwangsvollstreckung und Restschuldbefreiung
  • Methodische Ansätze für Einzel- und Gruppenberatung, Case-Management und Krisenintervention
  • Verhandlungsstrategien mit Gläubigern und anderen relevanten Akteuren
  • Haushalts- und Budgetberatung zur finanziellen Stabilisierung
  • Spezialwissen zu familiären Haftungsfragen und der Beratung von Selbstständigen
  • Schnittstellenmanagement zu anderen Hilfesystemen und Beratungsstellen

Der Kurs ist als Blended-Learning-Format konzipiert, das Präsenzphasen mit flexiblen Online-Elementen kombiniert. Diese Struktur ermöglicht Ihnen, die Weiterbildung berufsbegleitend zu absolvieren. Besonders wertvoll ist der interdisziplinäre Austausch zwischen den Teilnehmenden: Ob spezialisierte Schuldnerberaterinnen und -berater oder Fachkräfte, die im Rahmen ihrer Tätigkeit in der Straffälligen- oder Suchtkrankenhilfe mit Überschuldung konfrontiert sind – der Kurs fördert wertvolle Netzwerkarbeit und bereichernde fachliche Perspektiven.

Kontakt - Leitung

Kontakt - Wissenschaftliche Referentin

Studieninhalte

Der Zertifikatskurs Schuldner- und Insolvenzberatung ist berufsbegleitend über sieben Monate konzipiert und vermittelt in einem durchdachten Aufbau alle Kompetenzen für eine professionelle Beratungstätigkeit. Die Weiterbildung folgt einem logischen Lernweg: Von grundlegenden institutionellen Rahmenbedingungen über methodische Beratungsansätze bis hin zu spezifischen rechtlichen Kenntnissen und praktischen Handlungskompetenzen.

Die sieben Module bauen systematisch aufeinander auf und verbinden theoretisches Wissen mit praktischen Anwendungen. Sie erwerben zunächst ein solides Fundament in rechtlichen und institutionellen Grundlagen der Schuldnerberatung, vertiefen dann Ihre methodischen Beratungskompetenzen und erweitern schließlich Ihr Fachwissen um spezifische Themenkomplexe wie Familienfragen oder die Beratung von Selbstständigen. Besonderer Wert wird auf praxisnahe Anwendungen gelegt, darunter Verhandlungsführung, Haushaltsberatung und Schnittstellen zu anderen Hilfesystemen. Die Kombination aus fachlicher Tiefe und praktischen Übungen befähigt Sie, komplexe Beratungssituationen professionell zu gestalten und überschuldete Menschen wirkungsvoll zu unterstützen.

Module

Die Kosten für die Weiterbildung betragen 1.998,00€ pro Teilnehmer*in.
Nach Rücksprache sind Module auch einzeln buchbar.

Berufsprofile und Karrierechancen

Nach der Weiterbildung in der Schuldner- und Insolvenzberatung haben Sie eine Fülle an beruflichen Möglichkeiten. Hier ein paar Beispiele:

Schuldnerberaterinnen und -berater analysieren die finanzielle Situation überschuldeter Menschen. Sie entwickeln tragfähige Entschuldungsstrategien, verhandeln mit Gläubigern über Ratenzahlungen oder Teilerlasse und unterstützen bei Existenzsicherung und psychosozialen Belastungen durch finanzielle Notlagen.

Insolvenzberatende begleiten Klientinnen und Klienten durch Verbraucherinsolvenzverfahren. Sie prüfen Forderungen, erstellen Schuldenbereinigungs- und Insolvenzpläne, bereiten notwendige Unterlagen vor und vermitteln zwischen Schuldnern, Gläubigern und Insolvenzgerichten für eine erfolgreiche Restschuldbefreiung.

Präventionsfachkräfte entwickeln Bildungsangebote zur finanziellen Kompetenz. Sie konzipieren Workshops für Jugendliche, junge Erwachsene oder gefährdete Gruppen, führen Schulungen durch und fördern einen verantwortungsvollen Umgang mit Finanzen und Konsumverhalten zur frühzeitigen Überschuldungsprävention.

Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter mit Schwerpunkt Schulden integrieren Finanzberatung in ganzheitliche Hilfekonzepte. Sie erkennen überschuldungsbedingte Probleme in der Sucht-, Straffälligen- oder Familienhilfe, leiten erste stabilisierende Maßnahmen ein und vermitteln bei Bedarf zu spezialisierten Schuldnerberatungsstellen.

Beratungsfachkräfte für Selbstständige unterstützen Kleinunternehmerinnen und -unternehmer in Krisensituationen. Sie analysieren die wirtschaftliche Situation, erarbeiten Sanierungskonzepte, beraten zu Haftungsfragen und begleiten bei Bedarf den geordneten Ausstieg aus der Selbstständigkeit bei drohender Überschuldung.

Budget- und Haushaltsberaterinnen und -berater fördern finanzielle Alltagskompetenz. Sie analysieren Einnahmen und Ausgaben, entwickeln realistische Haushaltspläne, vermitteln Einsparstrategien und begleiten bei der langfristigen Umstellung des Konsumverhaltens für eine nachhaltige finanzielle Stabilität.