Resilienz und Sport im Fokus – 28. Jahrestagung des Arbeitskreis Sportökonomie e.V.
26.05.2025
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften|RheinAhrCampus Remagen| TOP | Hochschule |
Veranstaltet wurde die Tagung vom Team Sportmanagement des Fachbereichs Wirtschafts- und Sozialwissenschaften am Campus Remagen in der Rolle des örtlichen Ausrichters für den Arbeitskreis Sportökonomie e.V. Der Arbeitskreis ist eine Sektion der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs), der berufsständischen Vertretung der Sportwissenschaft in Deutschland. Als Kooperationspartner unterstützte auch das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) die diesjährige Tagung.
Im thematischen Mittelpunkt stand das Konzept der Resilienz – ein zukunftsweisendes Thema angesichts wachsender gesellschaftlicher, ökologischer und infrastruktureller Herausforderungen. In Anlehnung an die regionale Betroffenheit des Ahrtals durch die Flutkatastrophe 2021 wurde der Begriff der Resilienz aus individueller, organisationaler und infrastruktureller Perspektive beleuchtet – insbesondere im Hinblick auf Sportstätten, Sportvereine und die Rolle des Sports am gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Ein Höhepunkt der Tagung waren die Keynote-Vorträge von Professor Dr. Jörn Birkmann (Universität Stuttgart) und David Profit (Präsident des Deutschen Schwimm-Verbands, DSV). Professor Birkmann zeigte auf, wie raumplanerische Resilienzstrategien zur Bewältigung extremer Wetterereignisse beitragen können – mit konkreten Bezügen zum Wiederaufbau von Sportstätten im Ahrtal im Rahmen des vom BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) geförderten Projekts KAHR (Klima-Anpassung, Hochwasser und Resilienz). David Profit sprach über strukturelle Resilienz aus rechtlicher, politischer und sportorganisatorischer Perspektive. Er unterstrich, wie nachhaltige Transformation und inklusive Teilhabe zentrale Elemente resilienter Sportorganisationen sind – sowohl im Spitzensport als auch in der Breite. Darüber hinaus haben die Teilnehmenden das Tagungsthema Resilienz in 45 wissenschaftlichen Beiträgen diskutiert und in verschiedenen Teilgebieten der Sportökonomie weiterentwickelt.
Bereits im Vorfeld der Tagung fand am 22. und 23. Mai ein Nachwuchsworkshop für Doktorandinnen und Doktoranden statt. Hier konnten junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Projekte vorstellen, Feedback erhalten und sich untereinander vernetzen – ein zentrales Anliegen des Arbeitskreis Sportökonomie e.V. zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
„Mit dem Thema ‚Resilienz und Sport‘ greifen wir eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit auf – vom Umgang mit Krisen in Sportorganisationen bis hin zur nachhaltigen Entwicklung sportlicher Infrastrukturen. Das hat nicht zuletzt die Flutkatastrophe im Ahrtal gezeigt. Auch fast vier Jahre nach der Flut sind längst noch nicht alle Sportstätten verfügbar. Die Sportvereine, der Schulsport und der nichtorganisierte Sport sehen weiterhin täglich vor großen Herausforderungen“, betont Professor Dr. Lutz Thieme, Professor für Sportmanagement und Mitglied des Organisationsteams. „Die Tagung hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis ist, um tragfähige Lösungen für die Zukunft des Sports zu entwickeln.“
Diese enge Verzahnung von wissenschaftlicher Exzellenz und gesellschaftlicher Relevanz prägt auch das Selbstverständnis der Hochschule Koblenz. „Sportmanagement und die Resilienzforschung gehören zu den profiliertesten Forschungsrichtungen der Hochschule Koblenz“, betont Professor Dr. Karl Stoffel, Präsident der Hochschule Koblenz und ergänzt: „Mit der Jahrestagung des Arbeitskreises Sportökonomie hat die Hochschule gezeigt, wie man international ausgerichtete Forschung und neueste Ergebnisse mit regionaler Verantwortung verbinden kann“.
Die 28. Jahrestagung bot Raum für interdisziplinären Austausch, wissenschaftliche Impulse und praxisnahe Diskussionen – mit regionaler Verankerung und bundesweiter Relevanz. Sport als Motor für sozialen Zusammenhalt, Gesundheitsförderung und gesellschaftliche Teilhabe braucht widerstandsfähige Strukturen. Die Tagung hat hierfür wertvolle Denkanstöße geliefert.
Weitere Informationen zum Arbeitskreis Sportökonomie e.V.