Symposium „Postmigration, Rechtspopulismus und Soziale Arbeit“

Der Fachbereich Sozialwissenschaften der Hochschule Koblenz lud mit seinem Institut für For-schung und Weiterbildung (IFW) am 10.01.2019 zum Symposium, das sich mit dem Topos der post-migrantischen Gesellschaft, rechtspopulistischen Tendenzen sowie dem Auftrag und der Positio-nierung der Sozialen Arbeit dazu auseinandersetzte. Einem Eröffnungsvortrag von Naika Foroutan, Professorin an der Humboldt-Universität Berlin und Direktorin des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung, schlossen sich Kommentare der Professor*innen Daniela Braun, Stephan Bundschuh, Lena Kreck und Eric Mührel aus dem Fachbereich an. Vor rund 70 Zuhörer*innen ordnete Naika Foroutan die aktuellen Diskurse und empirischen Befun-de der postmigrantischen Gesellschaft ein. Zunächst erfolgte eine Bestandsaufnahme der Pluralität der deutschen Gesellschaft. Darauf folgte eine Beschreibung der Ambivalenz zwischen den Ver-sprechen der pluralen Demokratie und der empirischen Realität, die sich beispielweise in der struk-turellen Benachteiligung von Kindern mit Migrationshintergrund in Schulen zeigt. Die Folgen der Ambivalenz für die Demokratie stellte Naika Foroutan ebenfalls mit empirischen Daten dar, um abschließend ihr Modell der Konfliktdynamik in der pluralen Demokratie vorzustellen und Zugänge zu einer postmigrantischen Gesellschaftsanalyse vorzuschlagen. Daniela Braun betonte im ersten Kommentar den Auftrag der Hochschule, die freie Meinungsäuße-rung in polarisierten Zeiten auf wissenschaftliche Sachlichkeit zu verpflichten und schloss mit der Forderung, dass eine Kultivierung der Diskursethik als Widerstand gegen Schweigespiralen not-wendig sei, um diskriminierende Fake News zu unterbinden. Stephan Bundschuh schloss mit einer kritischen Diskussion des Postrassismus an Foroutans Post-migrationsanalyse an und appellierte an die Soziale Arbeit, schon auf der individuellen Beratungs-ebenegesellschaftlich erzeugte Diskriminierungen zu berücksichtigen, eine kritische Haltung ge-genüber Rassismus zu entwickeln und strukturelle Ungleichheiten deutlich zu thematisieren. Im dritten Kommentar erläuterte Lena Kreck kritisch die Sondergesetzgebung für Migrant*innen und wies auf das wirkmächtige Mittel des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes hin. Hierbei sei die Unterstützung der Sozialen Arbeit zur Durchsetzung von Rechtsansprüchen notwendig. Eric Mührel schloss die Runde mit einem rechtsphilosophischen Kommentar ab, der auf die völker-rechtliche Tradition der Freizügigkeit verwies. Migration ordnete er als einen kreativen Umgang mit nicht mehr zeitgemäßem Denken in Nationengrenzen ein und zeichnete die Vision einer weltweit freizügigen Gesellschaft. Das Format des Symposiums und die Auseinandersetzung mit brisanten gesellschaftlichen Themen stieß auf große Resonanz, so dass die Vizepräsidentin der Hochschule Daniela Braun anregte, die-sen Diskurs hochschulweit zu öffnen und weiterzuführen.

Der Fachbereich Sozialwissenschaften der Hochschule Koblenz lud mit seinem Institut für Forschung und Weiterbildung (IFW) am 10.01.2019 zum Symposium, das sich mit dem Topos der postmigrantischen Gesellschaft, rechtspopulistischen Tendenzen sowie dem Auftrag und der Positionierung der Sozialen Arbeit dazu auseinandersetzte. Einem Eröffnungsvortrag von Naika Foroutan, Professorin an der Humboldt-Universität Berlin und Direktorin des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung, schlossen sich Kommentare der Professor*innen Daniela Braun, Stephan Bundschuh, Lena Kreck und Eric Mührel aus dem Fachbereich an.

Vor rund 70 Zuhörer*innen ordnete Naika Foroutan die aktuellen Diskurse und empirischen Befunde der postmigrantischen Gesellschaft ein. Zunächst erfolgte eine Bestandsaufnahme der Pluralität der deutschen Gesellschaft. Darauf folgte eine Beschreibung der Ambivalenz zwischen den Versprechen der pluralen Demokratie und der empirischen Realität, die sich beispielweise in der strukturellen Benachteiligung von Kindern mit Migrationshintergrund in Schulen zeigt. Die Folgen der Ambivalenz für die Demokratie stellte Naika Foroutan ebenfalls mit empirischen Daten dar, um abschließend ihr Modell der Konfliktdynamik in der pluralen Demokratie vorzustellen und Zugänge zu einer postmigrantischen Gesellschaftsanalyse vorzuschlagen.

Daniela Braun betonte im ersten Kommentar den Auftrag der Hochschule, die freie Meinungsäußerung in polarisierten Zeiten auf wissenschaftliche Sachlichkeit zu verpflichten und schloss mit der Forderung, dass eine Kultivierung der Diskursethik als Widerstand gegen Schweigespiralen notwendig sei, um diskriminierende Fake News zu unterbinden.

Stephan Bundschuh schloss mit einer kritischen Diskussion des Postrassismus an Foroutans Postmigrationsanalyse an und appellierte an die Soziale Arbeit, schon auf der individuellen Beratungsebene gesellschaftlich erzeugte Diskriminierungen zu berücksichtigen, eine kritische Haltung gegenüber Rassismus zu entwickeln und strukturelle Ungleichheiten deutlich zu thematisieren.

Im dritten Kommentar erläuterte Lena Kreck kritisch die Sondergesetzgebung für Migrant*innen und wies auf das wirkmächtige Mittel des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes hin. Hierbei sei die Unterstützung der Sozialen Arbeit zur Durchsetzung von Rechtsansprüchen notwendig.

Eric Mührel schloss die Runde mit einem rechtsphilosophischen Kommentar ab, der auf die völkerrechtliche Tradition der Freizügigkeit verwies. Migration ordnete er als einen kreativen Umgang mit nicht mehr zeitgemäßem Denken in Nationengrenzen ein und zeichnete die Vision einer weltweit freizügigen Gesellschaft.

Das Format des Symposiums und die Auseinandersetzung mit brisanten gesellschaftlichen Themen stieß auf große Resonanz, so dass die Vizepräsidentin der Hochschule Daniela Braun anregte, diesen Diskurs hochschulweit zu öffnen und weiterzuführen.