„Das geht ja wieder“: Repair-Café der Hochschule Koblenz zum zweiten Mal vor Ort an der Ahr

Wiederholungstäter aus Überzeugung: Das Repair-Café der Hochschule Koblenz, organisiert von der VDE Hochschulgruppe und der Hochschul-Amateurfunkgruppe K32, war gemeinsam mit den Kollegen der Repair-Cafés Kalt und Lahnstein erneut einen ganzen Tag vor Ort an der Ahr, um von der Flut in Mitleidenschaft gezogene Elektrogeräte instand zu setzen. Nach einer ersten Hilfsaktion in Antweiler halfen sie nun im Kloster Kalvarienberg in Bad Neuenahr den Menschen in der von der Flut betroffenen Region. Die Resonanz war groß, sodass die elf Helfer in acht Stunden rund 60 defekte Geräte reparieren konnten – eine erfolgreiche Bilanz.

  • Student Tim Evers repariert ein Hover-Board.

  • Student Tim Evers repariert ein Hover-Board, während die junge Besitzerin mit ihrer Mutter zuschaut.

  • Impressionen vom Repair-Café in Bad Neuenahr

  • Impressionen vom Repair-Café in Bad Neuenahr.

  • Impressionen vom Repair-Café in Bad Neuenahr.

  • Impressionen vom Repair-Café in Bad Neuenahr.

„Wasserschaden“ – so lautete die Fehlerursache der meisten angelieferten Elektrogeräte. Die Erfolgsquote des Reparaturtrupps war dennoch hoch: Über 90 Prozent der Geräte konnten direkt instandgesetzt werden, bei einigen waren noch Spezial-Ersatzteile notwendig, sodass die Reparatur verschoben wurde. „Ausgemustert werden musste kaum etwas, aber wenn, dann selten aufgrund elektrischer Probleme“, berichtet Prof. Dr. Johannes Stolz, Leiter des Repair-Cafés an der Hochschule Koblenz. Viele Bohrmaschinen seien in den letzten Wochen extrem stark beansprucht worden und dann beispielsweise durch Verstaubung, Kabelbrüche oder Defekte im Getriebe ausgefallen, erzählt der Elektrotechnikexperte. Bei den mechanischen Fehlern sei meist keine Reparatur mehr möglich gewesen, glücklicherweise waren das aber nur Einzelfälle.

Auch wenn der Schwerpunkt der reparierten Geräte auf Elektro-Werkzeugen lag, war die Bandbreite der vor Ort zu den Helfern gebrachten Gegenstände groß: Von der Duplo-Eisenbahn und dem Hover-Board über Flatscreen-Fernseher, Mikrowelle, Kaffeemaschine, Induktionskochfelder bis hin zum Bautrockner. Daher waren die Funktionstests mitunter auch etwas unkonventionell: Da kein Induktions-Kochgeschirr vorhanden war, wurde die Schraubendose dafür zweckentfremdet, um den Wasserkocher-Test zu machen. Die Eigentümer der Geräte schauten den Helfern mit über die Schulter oder holten das Material nach erfolgter Reparatur wieder ab.

„Das war eine gelungene Aktion, die wir gerne wiederholen wollen. Wir waren sicherlich nicht das letzte Mal hier“, so Stolz. Denn der neue Eigentümer des Klosters, die Firma Archicult, hat bereits signalisiert, dass die Räumlichkeiten nach Absprache auch gerne zukünftig für solche Ereignisse genutzt werden dürfen. Ein Wiederholungstermin in den nächsten Wochen wird derzeit bereits geplant.