16. Historischer Kannofenbrand am IKKG am 30. September

13.09.2023

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In Zusammenarbeit mit der Stadt und Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen und dem Keramikmuseum Westerwald organisiert das Institut für Künstlerische Keramik und Glas (IKKG) der Hochschule Koblenz am WesterWaldCampus mit dem Studiengang Freie Kunst Keramik wieder einen Brand des historischen Kannofens, um das immaterielle Kulturerbe zu pflegen, zu erhalten und weiterzugeben. Der nunmehr 16. Kannofenbrand wird am letzten September-Wochenende am 29. und 30. September auf dem Campus in der Rheinstraße 80 stattfinden.

  • Foto: Hochschule Koblenz/Dünnes

  • Foto: Hochschule Koblenz/Karstieß

  • Foto: Hochschule Koblenz/Karstieß

  • Foto: Hochschule Koblenz/Dünnes

Der diesjährige Brand wird geleitet von der Werkstattleiterin des IKKG, Nora Arrieta. Sie wird von den Keramikerinnen und Keramikern Gideon Necker, Martina Latka und Gerhard Tattko unterstützt. Insgesamt haben rund 40 Künstlerinnen und Künstler keramisch-plastische Stücke geliefert, traditionell gedreht und frei modelliert, die nun nach „alter Tradition” mit Holz gebrannt werden. Der Kreis der Teilnehmenden ist international von Künstlerinnen und Künstlern aus England wie Richard Deacon, über Belgien, den Niederlanden bis Island mit vielen Keramikerinnen und Keramikern sowie Bildhauerinnen und Bildhauern aus Deutschland, wie zum Beispiel die Keramische Werkstatt Margaretenhöhe von Young-Jae Lee. Unterstützt wird Nora Arrieta bei den vielfältigen Aufgaben rund um den 60 Stunden dauernden Kannofenbrand von Studierenden der Kunstakademie Münster, der Reykjavík School of Visual Arts und selbstverständlich von den Studierenden der Hochschule Koblenz (IKKG). Diese kommen aktuell aus Korea, England, Russland, Iran, Syrien, Kolumbien, China, Niederlande, Österreich, Türkei und Deutschland.

Der Kannofen wurde 1928/29 von Else Balzer-Kopp erbaut und hat ein Raumvolumen von 6,5 Kubikmeter. Er wird vom IKKG seit 1992 regelmäßig gebrannt. Der Kannofen wurde vollständig restauriert und ist einer der letzten Öfen seiner Art. Dieser holzbefeuerte Ofentypus wurde 500 Jahre lang unverändert, bis in die 1990er Jahre gebaut und zählt zum immateriellen Kulturerbe. Der Kannofen am IKKG ist ein ganzes Haus aus Fachwerk, Bims und Bruchstein. Das Salzen findet bei ca. 1280 Grad Celsius statt. Hierbei wird sehr grobkörniges Kochsalz mit langen Eisenlöffeln in den Ofen eingebracht. Das Natriumchlorid (Kochsalz) verbindet sich dabei mit dem im Scherben vorhandenen Quarz und bildet die Salzglasur. Die Salzglasur ist der bedeutendste Beitrag Deutschlands zur Entwicklung der traditionellen Keramik.

Der letzte Brand war im Jahr 2021 und alle beteiligten Institutionen waren sich einig, dass es wichtig ist, dass dies regelmäßig wiederholt werden muss. Es ist eine Tradition, die in Höhr-Grenzhausen bzw. dem Kannenbäckerland früher Normalität war, um Keramik herzustellen; heute aber kaum noch durchgeführt werden kann. Einmal weil es nur ganz wenige Kannöfen gibt, in denen überhaupt noch gebrannt werden kann und auch weil das Wissen um die Technik des Brennens immer mehr verloren geht.

Am letzten September-Wochenende wird auf dem Gelände der Hochschule nun der 16. Kannofenbrand stattfinden. Ab Freitag, 29. September 2023, 20 Uhr bis Samstag, 30. September 2023, 20 Uhr wird das Feuern und Salzen 24 h live gestreamt. Der besonders imposante Vorgang des Salzens ist für Samstag zwischen 13 und 17 Uhr geplant. Der Samstag wird begleitet von einer performativ-kulinarischen Inszenierung der Künstlerin Sonja Alhäuser in Zusammenarbeit mit den Studierenden des IKKG. Der Livestream findet sich auf www.keramik-stadt.de, www.ikkg.art und auf www.keramikmuseum.de.