Wirtschafts- und Wissenschaftsallianz hat 26. Koblenzer Hochschulpreis verliehen

Bereits zum 26. Mal ist der Koblenzer Hochschulpreis verliehen worden. Ausgelobt wird dieser Preis von der Wirtschafts- und Wissenschaftsallianz Koblenz e. V. Die Sparkasse Koblenz über ihre "Stiftung Zukunft" sowie die Kreissparkasse Mayen haben – wie auch in den vergangenen Jahren – die stattlichen Preisgelder in Höhe von insgesamt 20.000 € zur Verfügung gestellt. Acht junge Akademikerinnen und Akademiker von Hochschulen aus der Region sowie vom Zentrum für Fernstudien im Hochschulverbund (ZFH) sind im Rahmen einer Festveranstaltung im Historischen Ratssaal des Koblenzer Rathauses für ihre herausragenden Leistungen im Studium ausgezeichnet worden.

  • Koblenzer Hochschulpreis 2018

    Foto: Hochschule Koblenz/Frey

  • Koblenzer Hochschulpreis 2018

    Foto: Hochschule Koblenz/Frey

  • Koblenzer Hochschulpreis 2018

    Foto: Hochschule Koblenz/Frey

  • Koblenzer Hochschulpreis 2018

    Bildung

  • Koblenzer Hochschulpreis 2018

    Saxophonlehrer Thilo Willach von der Koblenzer Musikschule mit Moderator Sebastian Messerschmidt

  • Koblenzer Hochschulpreis 2018

    Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, Präsident der Hochschule Koblenz und Vorsitzender der WWA

  • Koblenzer Hochschulpreis 2018

    Oberbürgermeister David Langner

  • Koblenzer Hochschulpreis 2018

    Moderator Sebastian Messerschmidt beim Stifterinterview mit Michael Kaltz von der Kreissparkasse Mayen und Claudia Spanier-Dönges von der Sparkasse Koblenz (beide sind stellv. Vorstandsmitglieder)

  • Die beiden Preisträgerinnen der Hochschule Koblenz, Manuela Knies und Valentina Tordi, mit Michael Kaltz (KSK Mayen), Claudia Spanier-Dönges (Sparkasse Koblenz) und Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran

  • Koblenzer Hochschulpreis 2018

    Bildung

Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, Präsident der Hochschule Koblenz und aktueller Vorsitzender der Wirtschafts- und Wissenschaftsallianz Koblenz, sieht in der großen thematischen Bandbreite der ausgezeichneten Abschlussarbeiten einen Beleg für die vielfältige und leistungsstarke Hochschullandschaft der Region: „Die Spitzenleistungen der Preisträgerinnen und Preisträger zeigen eindrucksvoll, dass das Studienangebot und die Forschungsaktivitäten der hiesigen Hochschullandschaft erstklassig sind.“ Damit trügen die Hochschulen zur Fachkräftesicherung bei und dienten durch einen gezielten Wissens- und Technologietransfer in Wirtschaft und Gesellschaft als Motor für regionale Innovationen. Das unterstreicht auch Oberbürgermeister David Langner: „Mit den leistungsstarken Hochschulen in Koblenz und Region sind wir zu einem starken Wissenschaftsstandort geworden. Durch eine noch bessere Verzahnung mit der Wirtschaft können wir erreichen, dass noch mehr Absolventinnen und Absolventen auch nach ihrem Studium hierbleiben und so die Region mit ihren Ideen und ihrem Wissen bereichern.“

Neben der Wirtschafts- und Wissenschaftsallianz war in diesem Jahr die Hochschule Koblenz für das Gelingen der Veranstaltung mitverantwortlich. Moderator Sebastian Messerschmidt führte durch die Veranstaltung. In kurzweiligen Interviews stellte er die acht Preisträgerinnen und Preisträger der fünf Hochschulen – der Hochschule Koblenz, der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV), der Hochschule für öffentliche Verwaltung Rheinland-Pfalz (HöV), der Universität Koblenz-Landau, der WHU – Otto Beisheim School of Management und der ZFH – dem Publikum vor, befragte sie nach dem konkreten Nutzen ihrer Forschung in Wirtschaft und Gesellschaft. Nach dem jeweiligen Interview überreichten Claudia Spanier-Dönges, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Sparkasse Koblenz, und Michael Kaltz, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Mayen, den Preisträgerinnen und Preisträgern ihre Urkunden. In einem Gespräch mit dem Moderator erläuterten sie die Beweggründe der Stiftung Zukunft, den Koblenzer Hochschulpreis alljährlich mit einer fünfstelligen Fördersumme zu unterstützen.

Abschließend lud Oberbürgermeister David Langner alle Gäste zu einem Imbiss ein, den die Gäste auch rege zum Gedankenaustausch und zum Vertiefen ihrer Netzwerke nutzten.

Über die Preisträgerinnen und Preisträger:

Dr. Ilona Mader verfasste Ihre Dissertation an der Universität Koblenz-Landau am Institut für Germanistik bei Prof. Dr. Stefan Neuhaus zum Thema „Metafiktionalität als Selbst-Dekonstruktion“. Metafiktionalität ist ein Begriff, der in der Literaturwissenschaft seit längerer Zeit als Kategorie der Analyse und Interpretation von Texten Verwendung findet, der jedoch eine beachtliche Unschärfe aufweist.

Dr. Kevin Sean Jewell, ebenfalls Preisträger der Universität Koblenz-Landau, promovierte im Fachbereich 3: Mathematik/Naturwissenschaften über „Untersuchungen zu Transformationsreaktionen von Spurenstoffen in der biologischen Abwasserreinigung“. Betreut hatte ihn Prof. Dr. Thomas Ternes. Anthropogene Spurenstoffe wurden in den letzten Jahren vermehrt in Oberflächengewässern nachgewiesen. Diese werden hauptsächlich durch Abwasser eingetragen. Zur Entfernung der Spurenstoffe können Kläranlagen aufgerüstet werden, allerdings geht der Abbau eines Spurenstoffs oft mit der Bildung von unbekannten, potenziell toxischen Transformationsprodukten einher.

Manuela Knies beendete ihr berufsbegleitendes Bachelorstudium in Pädagogik der frühen Kindheit im Fachbereich Sozialwissenschaften der Hochschule Koblenz mit einer Abschlussarbeit zum Thema „Traumapädagogik und sozial-emotionale Lern- und Entwicklungsprozesse von Kindern in inklusiven frühpädagogischen Bildungseinrichtungen“, bei der sie von Prof. Dr. Katy Dieckerhoff betreut wurde. Traumatisierte Kinder kommen auf unterschiedlichen Wegen in frühkindliche Bildungseinrichtungen, durch Flucht, Vernachlässigung, häusliche Gewalt, sexuellen Missbrauch. Die Traumapädagogik kann Fachkräften dabei helfen, mit Traumasymptomatiken von Kindern und traumatischen Beziehungs- und Bindungsstrukturen in Gruppen umzugehen. Dies wirkt auf die Lern- und Entwicklungsprozesse aller Kinder, wie Knies in ihrer Arbeit aufzeigt.

Valentina Tordi, Absolventin des Masterstudiengangs Architektur im Fachbereich bauen-kunst-werkstoffe der Hochschule Koblenz, hatte sich unter Betreuung von Prof. Dr. Martin Mutschler mit der „(Re)Urbanisierung von Erdbeben betroffener Gebiete am Beispiel von Norcia“ beschäftigt. Ausgangspunkt dieser Arbeit war ein starkes Erdbeben, welches im Oktober 2016 mehrere Ortschaften Mittelitaliens erschütterte, darunter Norcia, eine der bedeutendsten Kunststätten Umbriens. Im Gegensatz zu den bisher eingeschlagenen Wegen des Wiederaufbaus, zielt die Arbeit auf die urbane Regeneration.

Dr. Thorsten Arens hatte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar eine Dissertation zum Thema „Christliches Profil mit muslimischen Ärzten? Eine empirische Analyse über Anspruch, Alltag und Auswirkungen“ eingereicht, betreut von Prof. Dr. Dr. Doris Nauer. Mit der starken Einwanderung nach Deutschland sind auch rund vier Millionen Muslime sesshaft geworden, von denen einige bei kirchlichen Einrichtungen arbeiten – unter anderem als Ärzte in katholischen Krankenhäusern. Arens untersuchte, welche Herausforderungen sich im Hinblick auf muslimische Mitarbeitende ergeben.

Julia Alexandra Becker hatte ihr Bachelorstudium an der Hochschule für öffentliche Verwaltung Rheinland-Pfalz in Mayen mit einer von Regierungsrätin Dr. Anja Ehlers betreuten Arbeit zum Thema „Qualifizierungsmaßnahme von Kindertagespflegepersonen und Pflegeeltern – Gegenüberstellung von Vollzeit- und Kindertagespflege, Angemessenheitsprüfung und kritische Diskussion“ abgeschlossen. Oberstes Ziel der Jugendhilfe ist es, junge Menschen zu eigenverantwortlichen, gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu entwickeln. Dazu tragen die Vollzeitpflege sowie die Kindertagespflege bei. Becker ging der Frage nach, ob die fehlende gesetzliche Fixierung einer Qualifizierungsmaßnahme in der Vollzeitpflege in einem angemessenen Verhältnis zur gesetzlich verankerten Tagespflegequalifikation steht.

Sebastian Bunte, Preisträger der WHU – Otto Beisheim School of Management – hatte sich zum Abschluss seines Masterstudiums im Studiengang Management mit dem Thema „Digitalization in Family Firms - An empirical study of small and medium-sized craftsmen businesses in Germany“ auseinandergesetzt. Betreut hatte ihn Prof. Dr. Nadine Kammerlander. Die Digitalisierung zählt zu einer der größten Herausforderungen die Unternehmen heute zu bewältigen haben. Die Studie erforscht, wie die Digitalisierung kleine und mittelständische Familienunternehmen beeinflusst und ermittelt, welche Faktoren die Digitale Transformation antreiben.

Stefanie Müller war vom Zentrum für Fernstudien im Hochschulverbund für den Koblenzer Hochschulpreis nominiert worden. Sie hatte berufsbegleitend an der Hochschule Ludwigshafen ein Masterstudium in Logistik – Management und Consulting absolviert, das diese Hochschule Kooperation mit der ZFH durchführt. In ihrer von Prof. Dr. Andreas Gissel betreuten Thesis untersuchte sie die „Anwendung des Warehouse-Location-Problems zur strategischen Entscheidung“. Ziel der Arbeit war es, zu prüfen, ob das Modell ein theoretisches Konstrukt darstellt oder ob eine praktische Anwendung ableitbar ist. Hierzu wurde zunächst geprüft, welche Varianten des Modells bisher in der Fachliteratur erfasst sind und wie sich diese auf in der Realität bestehende Distributionssysteme adaptieren lassen.