MBA-Absolvent Hanno Waldhauser im Interview

Master of Business Administration (MBA) Marketingmanagement

"Das Fernstudium hat sich positiv ausgewirkt, weil ich dadurch eine entscheidende Voraussetzung für meinen weiteren beruflichen Werdegang geschaffen habe."

Für mich persönlich war schon immer berufsbegleitendes und praxisorientiertes Lernen und eine entsprechende Entwicklung eher nach meinem Geschmack, weshalb ich mich nach dem Abitur auch nicht für ein klassisches Erststudium entschieden habe - auch weil zur damaligen Zeit duale Studienangebote noch nicht sehr verbreitet waren.

Nach einer ersten kaufmännischen Ausbildung und einer Weiterbildung zum Kommunikationswirt sammelte ich viele Jahre Berufserfahrung in der Pharmabranche – auch international – und konnte bereits auf einen umfangreichen beruflichen Werdegang zurückblicken.

Weitere Karriereschritte waren für mich dann allerdings in meinem Bereich ohne akademischen Abschluss nicht mehr realisierbar. Da genügen - vor allem im internationalen Geschäft - die deutschen Ausbildungsabschlüsse nicht mehr, auch mit sehr viel Berufserfahrung. Ein MBA ist eben unbestritten die universelle und international anerkannte Qualifikation für eine Karriere im Management, egal in welcher Branche.

Persönlich hat mich die Herausforderung gereizt, diesen akademischen Grad zu erlangen und mir damit weitere berufliche Perspektiven zu eröffnen.

Ja, ich habe mich insbesondere mit wissenschaftlicher Methodik beschäftigt und für die Eignungsprüfung nach Beispielen für Projekten gesucht, die ich in meinem bisherigen Berufsleben möglichst methodisch und analytisch angegangen bin.

Gerade im Marketing erfolgen viele Entscheidungen zwar auf Datenbasis, aber auch viel basierend auf Erfahrung und einer Portion „Bauchgefühl“. Das ist mehr oder weniger das Gegenteil von wissenschaftlichem Arbeiten und diese Denkweise nach so vielen Berufsjahren umzustellen, war zunächst gar nicht so einfach.

 

Das war gerade in den ersten beiden Semestern schon sehr fordernd. Ich habe viele Wochenenden und vor allem Urlaube mit Lernen verbracht, weil ich an Wochentagen nach der Arbeit dafür oft keine Kraft mehr hatte. Das muss man vor allem mit seiner Familie abstimmen, und ohne deren Verständnis und Unterstützung geht das einfach nicht.

Bedingt durch die Corona-Pandemie fiel mir das dritte und vierte Semester und auch die Arbeit an der Masterthesis leichter, weil ich beruflich nicht mehr verreisen musste und auch sehr viel flexibler und im Home-Office gearbeitet habe. Mein Arbeitgeber hat mich insgesamt auch sehr gut unterstützt und ich konnte einige Tage für Prüfungsvorbereitungen frei nehmen.

Ja, ich habe wirklich jede der optionalen Präsenzveranstaltungen wahrgenommen. Im Idealfall hat man vorher den Lehrbrief gelesen, vertieft die Inhalte anhand von Fällen und Beispielen in den Vorlesungen und bereitet sich anschließend zielgerichtet auf die Klausuren vor.

Ohne die Vorlesungen ginge das zwar auch, aber mir fiel es so viel leichter und der persönliche Kontakt, insbesondere zu den anderen Studierenden, um sich gegenseitig zu motivieren und unterstützen, war für mich sehr wichtig. Während der Pandemie haben die Lehrenden meines Erachtens sehr gut auf virtuelle Vorlesungen umgestellt.

Insgesamt sehr gut. Die Lehrbriefe helfen bei der Vorbereitung und beim Lernen und sind oft mit Testfragen und Fallbeispielen versehen. Manche Professoren und Professorinnen bieten außerdem vertonte Präsentationen oder sogar Podcasts an, die man sich im Auto anhören kann. Gerade diese zusätzlichen Medien fand ich recht gut.

Ich denke jeweils das Gefühl, wenn man wieder ein Modul mit den Prüfungen und am Ende die Thesis abschließen konnte - diese Belohnung für den Fleiß, den man investiert hat. Ich habe auch von Kollegen, Familie und Freunden sehr viel Anerkennung erfahren.

Zum einen teilweise der Umfang einiger Module. Da musste man schon sehr viel Wissen innerhalb recht kurzer Zeit aufbauen, verstehen und abrufen können. Aber auch das handschriftliche Verfassen von mehreren Klausuren an einem Prüfungstag sollte man nicht unterschätzen, wenn man normalerweise fast nur noch mit Tastatur schreibt.

 

Ja, ich habe den Abschluss in der geplanten Zeit und sogar mit einer sehr guten Note erreicht. Im Laufe des Studiums wurde ich sogar noch etwas ehrgeiziger als ich es selbst von mir gewohnt bin. Es sind also nicht nur die Inhalte und Kenntnisse, die ich erlangt habe, sondern auch dieser innere Ansporn, der sich in mir weiter entwickeln konnte.

Mit meinem Arbeitgeber führe ich gerade Gespräche über meinen Entwicklungsplan im Unternehmen und mit dem MBA ist eine wesentliche Voraussetzung für den nächsten Schritt erfüllt, der hoffentlich in naher Zukunft bevorsteht.

Lieber früher anfangen als spät, wenn man ohne Erststudium und nach einigen Jahren Berufslaufbahn an einem MBA-Studium interessiert ist. Man sollte nicht unterschätzen, wie man über die Jahre das „Lernen verlernt“. Ich denke, die Motivation kommt dann ganz von allein, wenn man sich erst einmal für den Schritt entschieden hat, aber natürlich muss man sich in seinem privaten und beruflichen Umfeld auch die erforderliche „Rückendeckung“ holen.

Ein wichtiges Kriterium war die Möglichkeit, auch ohne Erststudium und mit einer realistischen Eignungsprüfung das Studium antreten zu können. Außerdem war für mich die Mischung aus Fernstudium mit optionalen Vorlesungen und umfangreichen Lernmaterial die beste.

In anderen Programmen hätte ich ganze Wochenenden oder Blockwochen an den jeweiligen Standorten verbringen müssen, was mit meinem ohnehin schon großen beruflichen Reiseumfang nicht zu vereinbaren gewesen wäre.

Geografisch war außerdem die Lage von Remagen für mich noch in einer Entfernung, die für eine Anreise per Auto an den Vorlesungs-Samstagen machbar war.