MBA-Absolvent Christian Ober im Interview

Master of Business Administration (MBA) Gesundheits- und Sozialwirtschaft

Ich bin froh, den MBA-Abschluss erworben zu haben, weil er mir die Möglichkeit gibt, meine Ziele zu erreichen und ich viele Erfahrungen - auch für mein Privatleben - sammeln konnte.

Aktuelle Tätigkeit: Mitarbeiter im Vertriebsinnendienst des Malteser Hilfsdienstes gGmbH – Bundeszentrale Köln

Seit ich mit 18 meinen Zivildienst in der Notaufnahme meiner Heimatstadt gemacht habe, war es immer schon mein Plan, im Krankenhauswesen für Veränderungen sorgen zu wollen. Da der Weg über das Medizinstudium nicht funktioniert hat, wollte ich zuerst einige Semester Biologie studieren und mit den erworbenen Scheinen dann ins zweite Fachsemester Medizin quereinsteigen.

Während meiner studiumsbegleitenden Arbeit in einem Bonner Krankenhaus habe ich dann immer mehr gemerkt, dass ich, um wirklich etwas im Krankenhaus ändern zu können, in die kaufmännische Geschäftsführung muss. Also informierte ich mich, welche Möglichkeiten ich mit meinem bisherigen Werdegang hätte, um dieses Ziel zu erreichen. Und dabei habe ich die Möglichkeit des MBA-Fernstudiums in Remagen entdeckt.

Also schloss ich meinen Bachelor Sc. in Biologie ab und erwarb anschließend die notwendige Berufserfahrung, um erste kaufmännische Aufgaben bei den Maltesern übernehmen und zeitgleich berufsbegleitend studieren zu können.

Kürzlich habe ich erfolgreich meinen MBA-Abschluss gemacht und befinde mich aktuell in verschiedenen Bewerbungsverfahren, um genau da hin zu kommen, wo ich wirklich etwas verbessern kann.

Mit Beginn des Master-Fernstudiums reduzierte ich meine wöchentliche Arbeitszeit auf eigenen Wunsch auf 75%, sodass ich nur noch 4 Tage/Woche arbeiten musste. Dadurch habe ich mir immer bewusst einen Tag in der Woche zur Vor- und Nachbereitung der Vorlesungen genommen. In der Regel den arbeitsfreien Montag, aber in vorlesungsfreien Wochen auch schon mal einen Wochenendtag.

Da ich in meiner Freizeit zusätzlich als Handballtrainer und -spieler aktiv bin, standen in den Vorlesungswochen relativ viele Termine an, aber durch den freien Arbeitstag konnte ich das gut kompensieren. Es war auch nie ein Problem, wenn ich eine Vorlesung wegen eines Meisterschaftsspiels schon mal früher verlassen musste, denn die Teilnahme an den Vorlesungen ist ja freiwillig. In Klausurphasen habe ich mir des Öfteren ein paar Tage Urlaub genommen, um mich gut vorbereiten zu können.

Durch die Corona-Pandemie und die in meiner Branche damit verbundene deutliche Arbeits-Mehrbelastung habe ich meinen Abschluss anstelle in der  Regelstudienzeit (5 Semester) erst nach 6 Semestern gemacht.

Gleich zu Beginn der Pandemie reagierte die Hochschule sehr entgegenkommend, indem sie allen MBA-Studierenden ein kostenfreies Corona-Wiederholungssemester anbot. In diesem Semester fielen außer dem studentischen Beitrag keine Studiengebühren an – trotzdem konnten wir an allen Vorlesungen und Prüfungen, die uns aus früheren Semestern noch fehlten, teilnehmen. Ein Großteil der Mitstudierenden machte von dem Angebot Gebrauch und hatte damit eine enorme Entlastung, sowohl zeitlich als auch finanziell.

Rückblickend kann ich sagen, dass die ersten beiden Studienjahre prall gefüllt waren, aber durch ein gutes Zeitmanagement alles noch im Rahmen blieb.

Tipp: Ich empfehle, sich bezüglich „Bildungsurlaub“ frühzeitig durch das MBA-Team bzw. das zfh beraten zulassen, denn es ist eine große zeitliche Entlastung, wenn man diesen in Anspruch nehmen kann. (Leider konnte ich bei meinem Arbeitgeber keinen Bildungsurlaub für die Klausurvorbereitung geltend machen.)

 

Die Präsenzveranstaltungen habe ich fast alle besucht, denn der persönliche Kontakt zu den anderen Studenten und insbesondere zu den Dozenten war sehr hilfreich, um inhaltliche und grundsätzliche Verständnisfragen direkt zu klären.

In der zweiten Studienhälfte wurden in einigen Kursen der Vertiefungsrichtung Gruppenarbeiten eingebaut und von den Dozenten eng begleitet. Dieses halte ich grundsätzlich für ein sehr lernförderndes Modell. Zugleich war es durch den persönlichen Kontakt möglich, auch einmal „zwischen den Zeilen“ etwas über die Berufsfelder der Dozenten zu erfahren und einen Betreuer für die Masterarbeit zu finden.

Ich war mit dem Lernmaterial sehr zufrieden, insbesondere mit dem Umfang, denn dieser blieb überschaubar - dafür, dass so viele Medien abgedeckt wurden.

Die Lehrbriefe werden i.d.R. von den Dozenten selbst verfasst und sind aus meiner Sicht sehr sinnvoll aufgebaut. Sie sind fester Bestandteil der Vorlesungen und auch Basis für die Klausurvorbereitungen.

Die Lehrbriefe werden sowohl in gedruckter Form als auch digital über eine Lernplattform zur Verfügung gestellt. Auf dieser sehr übersichtlichen Onlineplattform wurden zusätzlich PPP zu einzelnen Kursen und auch Altklausuren zum Üben online gestellt. Das war sehr hilfreich. Und auch die dort veröffentlichten Podcasts habe ich gelegentlich genutzt, um z.B. morgens – auf dem Weg zur Arbeit – die Zeit zur Klausurvorbereitung zu nutzen.

Eine Klausurvorbereitung sah bei mir i.d.R. so aus, dass ich zuerst meine Notizen aus der Präsenzveranstaltung durchgearbeitet habe, zusammen mit den zugehörigen Folien. Anschließend habe ich mich mit den Lehrbriefen beschäftigt. Zu allem habe ich mir Karteikarten angefertigt. Abschließend bin ich dann alle Altklausuren mehrere Male durchgegangen. So habe ich mich dann meistens sehr gut auf die Klausuren vorbereitet gefühlt.

Durch den erfolgreichen und guten Abschluss habe ich meine Ziele definitiv erreicht. Gerne hätte ich eine noch bessere Durchschnittsnote erworben. Dafür hätte ich jedoch mehr Zeit in das Lernen investieren müssen, da ich aufgrund meines naturwissenschaftlichen und nicht kaufmännischen Hintergrundwissens wenig Vorwissen hatte.

Nichtsdestotrotz bieten sich mir mit meinem MBA-Abschluss viele neue Möglichkeiten, genau wie ich es mir erhofft und geplant hatte.

Aktuell befinde ich mich in Bewerbungsverfahren an mehreren Unikliniken als Ökonom im Gesundheitswesen und auch Bewerbungen als Doktorand sind noch offen, da ich Geschmack an weiterer Forschung (und Lehre) gefunden habe. Auch bei meinem aktuellen Arbeitgeber werde ich für neue offene Stellen vorgeschlagen, da ich diese mit meiner nun höheren Qualifikation sehr gut besetzen kann.

Versucht, an so vielen Vorlesungen wie möglich teilzunehmen, selbst wenn es keine Verpflichtung dazu gibt. Der Umstand, dass die Dozenten unmittelbare Praktiker sind (in der bestmöglichen Auslegung des Wortes), ist von unschätzbarem Wert.

Nutzt die Mittagspause, um mit euren Kommilitonen in Kontakt zu treten und verabredet euch idealerweise direkt für die Vorlesungssamstage - insbesondere, wenn ihr einen weiteren Anfahrtsweg zum Campus nach Remagen habt. Ihr könnt das Zusammentreffen nutzen, um euch auszutauschen, gegenseitig zu helfen und gemeinsam ein paar Übungsklausuren durchgehen.

Achtet auch auf die sonstigen Angebote der Hochschule. Ich habe bspw. auch noch einen SAP-Kurs besucht. Zeitaufwendig und stressig, aber auch dort habe ich Freunde kennen gelernt, und auch für den späteren Arbeitsweg lohnt sich so ein Kurs definitiv.

Die Entscheidung pro Remagen fiel für mich aus vielerlei Gründen. Zum einen die räumliche Nähe zu meinem Wohn- und Arbeitsort. Zum anderen wegen des Umstandes, dass die meisten Dozenten unmittelbar aus der Praxis kommen und ich so einen realen Einblick von Entscheidern und Gestaltern aus genau dem Bereich bekommen konnte, in welchem ich mich selber später gesehen habe bzw. bald sehe.

Aber auch der Umstand, dass es keine Anwesenheitspflicht für die Vorlesungen gab, kam mir für meine Freizeitgestaltung als aktiver Handballer sehr entgegen.

Auch die im Vergleich zu anderen MBA-Programmen geringen Studiengebühren waren für mich ausschlaggebend, da ich keinen finanziellen Zuschuss seitens meines Arbeitgebers bekommen habe.

Und natürlich auch der Umstand, dass mir mit meinem Abschluss in einer Naturwissenschaft die Möglichkeit gegeben wurde, mich in einem kaufmännischen Managementstudiengang weiter zu qualifizieren.

 

Mein absolutes Highlight war die Teilnahme an der von der Hochschule angebotenen SummerSchool an der CCU, der Partneruniversität in South Carolina USA. Ich bin sehr froh, dass ich auch als „MBA-Fernstudent“ wie jeder „reguläre“ Student die Möglichkeit hatte, mich für diesen Austausch zu bewerben.

Ich freue mich, dass ich über mein Motivationsschreiben und mein Video angenommen wurde und ich die Möglichkeit zu einem „Mini-Austausch-Semester“ hatte. So etwas hat in meinem Erststudium leider nicht funktioniert.

Bei diesem Auslandsaufenthalt wurde ich durch meinen Arbeitgeber sehr unterstützt, indem ich durch vorherigen Stundenaufbau – verbunden mit einer unbezahlten Freistellung – die zeitliche Möglichkeit für den Austausch hatte.

Ich konnte viele großartige und mich bis heute prägende Erfahrungen sammeln und tiefergehende Verbindungen zu Kommilitonen anderer Vertiefungsrichtungen knüpfen.