Praxis trotz Pandemie

Mit Ausnahmegenehmigung und Corona-Selbsttests war praktische Übung am RheinAhrCampus möglich

  • Kleingruppe Studierender unter Coronabedingungen

    10 Masterstudierende der beiden Studiengänge „Management, Leadership, Innovation“ und „Applied Physics“ entwickeln in Kleingruppen eine technologische Innovation. Zur Prototyperstellung nutzen sie die Labore am RheinAhrCampus in Remagen. Foto: Insa Schulz

REMAGEN. Mareike Heinzen, Professorin für Technologie und Innovationsmanagement am RheinAhrCampus in Remagen, schaut in strahlende Augen. Nach über einem Jahr haben Ende April 10 Studierende wieder oder teilweise erstmals den Remagener Campus der Hochschule Koblenz besucht. „Das Präsidium hat mit einer Ausnahmegenehmigung den ersten praktischen Teil unseres Seminars „New Venture Technology Project“ genehmigt. Die Master-Studierenden der beiden Fachbereiche Mathematik und Technik sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften konnten ihre praktischen Übungen in Kleingruppen absolvieren und ihre ersten Vorbereitungen in den Laboren treffen“, freut sich Mareike Heinzen über den gelungenen Auftakt.  

Bei Studierenden, wie Iliya Tuncer kommt das gut an: „Es war wirklich ein super Gefühl wieder am Campus zu sein. So vorteilhaft Online-Vorlesungen auch sein können, sind sie kein vollständiger Ersatz für die interaktive Zusammenarbeit mit unseren Kommilitonen.“ Auch Insa Schulz, die im zweiten Semester „Management, Leadership, Innovation“ studiert, pflichtet ihm bei: „Der Austausch und das Kennenlernen der Kommilitonen in Person war ein unglaublich tolles Gefühl und ist unentbehrlich für unsere weitere Zusammenarbeit am Projekt. Das gute Hygienekonzept des RheinAhrCampus, mit der geringen Teilnehmerzahl des Seminars, Tragen der FFP2-Masken, Lüften der großen Seminarräume sowie Erfassung meiner persönlichen Kontaktdaten, haben mich überzeugt am Seminar vor Ort teilzunehmen. Und durch die von der Hochschule zur Verfügung gestellten Schnelltests fühle ich mich noch sicherer.“

In Online-Seminaren und in den Laboren müssen nun beide, gemeinsam mit ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen, eine technologische Idee entwickeln und eine Startup-Gründung simulieren. Dabei müssen die Studierenden neben einem Business Plan, das Produkt in 3D drucken oder eine entsprechende App programmieren. Am Ende der Veranstaltungsreihe werden die Masterstudierenden ihre Idee vor unabhängigen Experten verschiedenster regionaler und überregionaler Kooperationsunternehmen präsentieren. „Am RheinAhrCampus sind in den vergangenen 8 Jahren über 50 solcher Startup-Ideen entwickelt worden. Viele interessante Ideen wurden hier in Remagen erarbeitet. Darunter finden sich Prototypen wie zum Beispiel ein sicherer Kanülen-Abwurfbehälter, ein Streuroboter oder die elektrische Camping-Spülbürste“, so die Studiengangsleiterin des Masterstudiengangs „Management, Leadership, Innovation“.

Nun wünscht sie sich, so wie die 10 Studierenden der Master-Studiengänge „Management, Leadership, Innovation“ und „Applied Physics“, dass auch die weiteren „Labortage“ unter Beachtung der Hygienebedingungen am Campus stattfinden können. „Wir müssen die Infektionszahlen weiter beobachten und uns an die Vorgaben der Bundes-Notbremse, des Landes Rheinland-Pfalz und des Kreis Ahrweilers halten. Wenn wir eine positive Entwicklung haben, dann können wir über den weiteren praktischen Einsatz vor Ort entscheiden“, erklärt Professor Dr. Stefan Sell, Dekan des Fachbereichs Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Sell betont weiter: „Für das derzeitige Sommersemester haben wir die Hoffnung, unter anderem auch durch den Einsatz der Corona Selbst- und Schnelltests, vermehrt praktische Ausbildungsbestandteile in Laboren, Werkstätten oder Übungsräumen anbieten zu können. Wir möchten verhindern, dass unsere Studierenden weitere Nachteile in ihrem Studium, zum Beispiel durch verlängerte Studienzeiten, erfahren. Und wir werden jede zulässige Option nutzen, den Studierenden die notwendigen praktischen Lernerfahrungen zu ermöglichen.“