Kira Kiesel - Auslandssemester @ University of Málaga, Spanien

Motivation zur Auslandsphase und Entscheidung für das Zielland

In meinem Studiengang an der Hochschule Koblenz ist ein obligatorisches Auslandssemester integriert. Deswegen gab es für mich nicht die Frage „ob“, sondern direkt „wohin“? Da ich schon seit ich klein bin eine Liebe zu Spanien entwickelt habe und auch die Sprache im Vorhinein in der Schule und Hochschule gelernt habe, war von Anfang an klar, dass ich mein Auslandssemester dort verbringen werde. Zunächst habe ich mich über die Partneruniversitäten der Hochschule Koblenz informiert. Ich habe nach einer Stadt gesucht, die sehr vielseitig ist und da ich bereits einen Urlaub an der Costa del Sol verbracht habe, fiel meine Wahl schnell auf Málaga. Nachdem ich die Zusage des Bereichs Sprachen/Internationales der Hochschule Koblenz bekommen habe, konnte ich mich an der Universität Málaga einschreiben.

Organisation des Auslandaufenthalts

Bei der Finanzierung meines Aufenthalts hat mir Erasmus+ unter die Arme gegriffen. Mit einer Förderung von 390 € pro Monat konnte ich schon meine Miete abdecken und es gab zudem glücklicherweise keine Studiengebühren. Andere Stipendien oder Förderungen waren deswegen nicht nötig. Die Vorbereitungen für den Aufenthalt waren allgemein ziemlich simpel. Die einzige Hürde war die ungewisse Situation aufgrund der Corona-Pandemie. Für den Fall der Fälle habe ich im Vorhinein eine zusätzliche Langzeit-Auslandskrankenversicherung für die Dauer meines Aufenthalts abgeschlossen.

accommodation

Ich bin letztendlich mit einer Freundin und Kommilitonin am Rheinahrcampus zusammen in das Auslandssemester gestartet und wir haben uns demnach schon vor Antritt um eine Unterkunft gekümmert, um zusammen eine Wohnung zu bekommen. Wir haben sehr schnell eine Unterkunft gefunden, jedoch ein wenig Pech mit dieser gehabt. Wir haben die WG über Uniplaces gebucht, was ich nicht empfehlen kann. Es handelt sich um eine Plattform zur Vermittlung von Wohnungen. Wir hatten also vor der Buchung, keine Chance mit dem Vermieter zu kommunizieren oder Fragen zu stellen. Zudem verlangt die Plattform eine Servicegebühr von 150 €, obwohl man die Wohnung auch über andere Internetseiten ohne eine Gebühr findet. Wir mussten die Wohnung im Voraus für mindestens vier Monate mieten. Als wir nach langem Hin und Her aufgrund der unsicheren Lage durch die Corona-Pandemie am 15. März endlich in Málaga ankamen und zum ersten Mal die Wohnung sahen, waren wir ziemlich enttäuscht. Sie war sehr dreckig und unhygienisch. Weil jedoch keine Hotels offen hatten und wir ohnehin nicht wussten, wohin wir nun sollten, unterschrieben wir den Vertrag. Nachdem der Vermieter zwei Tage nach unserer Ankunft den Schimmel entfernt und wir den Rest der Wohnung auf Hochglanz poliert hatten, konnte man sich in der Wohnung jedoch wohl fühlen. Wir haben zehn Minuten von Zentrum entfernt gewohnt. Leider gab es auch später noch viele Situationen, in der unser Vermieter sehr unzuverlässig und unverschämt gehandelt oder versucht hat durch „Versehen“ mit falschen Stromrechnungen mehr Geld zu entlocken. Alles in allem würde ich empfehlen, nach der Ankunft in Málaga für einige Tage in ein Hotel, Hostel oder AirBNB zu gehen und Vorort nach einer Wohnung zu suchen. Es sind definitiv genug vorhanden und man braucht keine Angst haben, keine zu finden. Jedoch kann man dann die Wohnung im Vorhinein sehen und den Vermieter kennenlernen, was nach meiner Erfahrung sehr wichtig ist.

The host university

The University of Málaga offers numerous and varied courses in Spanish and English, but most of them can only be taken in either the summer or winter semester. For the summer semester 2021, only four courses were offered in English. For those who want to study in Spanish anyway, that's not a problem. For the others, the choice of courses was very limited. Due to the current situation, the lectures could only be held as online lectures at the beginning, but face-to-face events could take place in small groups over the course of the semester. The lecturers were all very nice and easy-going, even if the university was a bit chaotic in general.

Life in the host country

Málaga ist eine so vielseitige und beeindruckende Stadt und ich bin unglaublich froh, die Erfahrung gemacht zu haben, dort zu leben. Sie bietet nicht nur eine wunderschöne Altstadt und Shoppingmeile, sondern auch einen Strand, Berge und viel sehenswertes, wie die Alcazaba oder den Aussichtspunkt Gibralfaro. Durch das Einreiseverbot für Touristen bis zum 9. Mai durften wir die Stadt von einer ganz anderen, ruhigen Seite kennenlernen.  Auch zahlreiche andere Städte Andalusiens sind sehr leicht mit dem Zug, Bus oder einem Mietwagen zu erreichen. Wer Geld sparen will sollte sich für Trips bei der Reiseagentur „Málaga South Experience“ anmelden. Meine Highlights waren unter anderem der Ausflug nach Gibraltar, wo man freilaufende Affen beobachten und eine wunderschöne Aussicht auf das Meer und bei gutem Wetter auch auf Afrika hat. Einige weitere Städte, die ich besichtigt habe, waren z.B. Sevilla, Nerja, Mijas, sowie einige Tage im Tauch- und Schnorchelparadies „Playa Marina del Este“ von La Herradura.

Sonstiges

Da das Thema Covid-19 und Gesundheit eine große Rolle während unseres Auslandssemesters gespielt hat, ist es vielleicht wichtig dies noch zu erwähnen. Ich habe mich selbst während meines Aufenthalts mit dem Corona-Virus und habe mich demnach an verschiedene Arztpraxen, Gesundheitszentren und Corona-Hotlines gewendet. Jedoch konnte mir keiner, die Informationen geben, die ich brauchte. Zudem sollten Personen, die Symptome aufweisen eigentlich umsonst einen Test machen dürfen, was jedoch nicht geklappt hat und ich im Endeffekt 100 € für einen PCR Test bezahlen musste.

Conclusion

All in all, my semester abroad was a wonderful and impressive experience that I can only recommend to everyone. I would say that a semester abroad in Malaga has something for everyone; whether beach and relaxation, night life or adventure in the mountains or the desert. Even if there were a few stumbling blocks during our stay, the positive impressions outweigh the most and I am grateful that I took advantage of this opportunity.