Carolin Götz at Lahti University of Applied Sciences in Lahti, Finland

  • Carolin beim Eisangeln

Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule)

Für mich als Skandinavienfan stand von Anfang an fest, dass ich mein Auslandssemester in einem der nordischen Länder verbringen möchte. Zunächst schaute ich mir die Partnerhochschulen von meiner Hochschule, dem RheinAhrCampus in Remagen, an und wurde schnell fündig. Die University of Applied Sciences in Lahti, Finnland sah vielversprechend aus und weckte mein Interesse. Kurze Zeit später war meine Entscheidung getroffen. Nachdem ich meine Bewerbung inklusive Motivationsschreiben und Lebenslauf verfasst und abgegeben hatte, ging alles ganz schnell und ohne Probleme. Mit dem International Coordinator meiner Hochschule habe ich alles ausführlich besprochen und geplant. Zusätzlich hatte ich bereits Kontakt mit dem International Coordinator und meiner Tutorin der Gasthochschule, welche beide sehr hilfreich waren.

Unterkunft

Fast alle exchange students wurden in Lahti in einem großen Haus in Mukkula untergebracht, welches über 2er und 3er Wohnungen verfügte. Zu diesen Wohnungen gehörte ein eigenes Zimmer, Küche, Bad und Balkon. Die Unterkunft befand sich direkt an einem der vielen wunderschönen finnischen Seen, was sowohl im Winter als auch im Frühling zum Schlittschuh laufen, Eisfischen, Lagerfeuer oder Sonnenbaden einlädt. Erwähnenswert ist auch die hauseigene Sauna, welche man für 1h in der Woche reservieren konnte und die immer für viel Spaß und Erholung sorgte.

  • Steeg

Studium an der Gasthochschule

Die Kurswahl an der finnischen Hochschule war für mich zunächst etwas verwirrend, aber mit Hilfe meiner Tutorin wurde auch diese erste kleine Hürde bewältigt. Es gab eine große Auswahl englischer Kurse zum Beispiel International Marketing, Designing Services and Products oder Survival Finnish. In Finnland sind die Kurse sehr klein, was für ein persönliches Verhältnis mit dem Lehrer, welche mit Vornamen angesprochen werden, sorgt. Großen Wert legen die Finnen auf Gruppenarbeit. Das ist besonders gut, um auch mal mit finnischen Studenten in Kontakt zu kommen. Das finnische Semester ist in mehrere « periods » unterteilt. Meine Kurse fanden nur in den ersten beiden « periods » statt. Daher hatte ich in der freien 3. « period » viel Freizeit, die ich vor allem zum Reisen nutze.

Alltag und Freizeit

In Finnland hatte ich vor allem sehr viel Kontakt mit den anderen exchange students aus aller Welt. Gemeinsam haben wir viele Reisen unternommen, beispielsweise nach Tallinn, Stockholm und einige Städte in Finnland wie Turku oder Tampere. Mein absolutes Reisehighlight war der Trip nach Lappland im Februar. Ein Besuch auf einer Rentierfarm, eine Huskysafari und Schwimmen im Arctic Ocean machten diesen Trip unvergesslich. Da wir, wie oben bereits erwähnt, direkt am See gewohnt haben und es im Mai einige warme und sonnige Tage gab, verbrachten wir dort viele Stunden beim Picknick, Schwimmen oder Beachvolleyball. Natürlich gehören viele Parties zu einem Erasmus Semester dazu und auch wir haben viele feuchtfröhliche Abende im Nachtleben von Lahti genossen. Die studentenfreundlichen Tage Mittwoch und Donnerstag eigneten sich hierfür besonders.

Fazit (beste und schlechteste Erfahrung)

Mein Abenteuer Finnland war mit Abstand die beste Entscheidung meines bisherigen Lebens. Mein Highlight war definitiv die Lapplandreise im Februar. Leider konnten wir die Northern Lights nicht sehen, dafür haben wir einen Tagesausflug in ein kleines Dorf in Norwegen unternommen. Dort sind wir nach einem Saunabesuch im Arctic Ocean schwimmen gewesen. Ein unglaubliches Gefühl !

  • Carolin
  • Carolin

Negativ in Erinnerung wird mir die laundry reservation, also die Nutzung der Waschmaschinen, bleiben. Mit mehr als 100 Studenten, die alle regelmäßig waschen wollen, und nur 2 Waschmaschinen gab es hier doch einige Schwierigkeiten. Alles in allem habe ich mein Erasmus Semester sehr genossen. Finnland ist zu meiner zweiten Heimat geworden und ich habe viele neue Freundschaften mit Leuten aus aller Welt geknüpft. Den Zeitraum von Januar bis Mai finde ich perfekt, da man sowohl den Winter als auch den Frühling (inklusive meinem ersten finnischen Sonnenbrand) erleben kann. Ich erinnere mich gerne an die ersten Wochen zurück, in denen sowohl Haare als auch Wimpern bei -20 Grad gefroren sind. Finnland ist ein faszinierendes Land und ich kann es nur jedem kälteresistenten Studenten empfehlen!!

  • Carolin mit Geweih