Ksenia Stumpf at the University of the Sunhine Coast, Australia

Tipps fürs Auslandssemester von Ksenia Stumpf

Hallo, mein Name ist Ksenia Stumpf und ich bin eine Studentin des RheinAhrCampus Remagen. Zurzeit studiere jetzt im 6. Semester Betriebswirtschaft mit der Vertiefung Gesundheits- und Sozialwirtschaft. Ich war im WS 2012/13 sechs Monate in Australien und es war der absolute Hammer. Ich wollte schon seit Jahren mal kopfüber durch Australien wandern und ein Auslandsemester schien mir die ideale Möglichkeit zu sein. Studium im Ausland macht sich gut im Lebenslauf und ich konnte mir meinen lang ersehnten Traum erfüllen, eine win-win-Situation also.

Was habe ich in Australien gemacht?

Ich habe ca. 3,5 Monate in Australien an der University of the Sunhine Coast, Queensland / Australia (USC) studiert und bin dann noch ca. 2,5 Monate gereist.

Was könnten Argumente für oder gegen eine Uni bzw. deren Standort sein?

Was spricht für die Partnerhochschule USC in Sippy Downs (nähe Brisbane). Dafür sprechen viele Gründe. Zum einem ist man ca. 20 Minuten mit dem Bus vom Strand entfernt und das Klima in der Höhe von Brisbane ist am stabilsten und das ganze Jahr sehr angenehm. In Brisbane selbst ist deutlich mehr los, als im Dorf Sippy Downs, aber es gibt keinen Strand in der näheren Umgebung. In Brisbane gibt es eine künstlich angelegte Lagune mit Sand und Palmen, aber was ist das schon im Vergleich zum Meer. An der USC sind besonders viele internationale Studenten und vor allem deutsche Studenten. Die Universität ist sehr modern und sehr groß. Man hat fast überall einen kostenlosen WLAN-Zugang. Für die internationalen Studenten gibt es viele Anlaufstellen, wo man sich Hilfe holen kann z.B. Korrektur der Hausarbeit oder zu jedem anderen Thema. Man ist da schon sehr gut aufgehoben. Dann sieht man immer wieder Kängurus auf der Wiese liegen und ein Sonnenbad nehmen, das ist schon sehr anders und witzig. Im Student Guild kann man immer (außer am Wochenende) kostenlos frühstücken und einmal die Woche wird gegrillt, ebenfalls kostenlos. Es finden auch regelmäßig irgendwelche Veranstaltungen statt. Es wird viel geboten.

Man ist nicht weit vom Great Barrier Reef enfernt. Ein absolutes Muss zum Reisen.

Was spricht für den Norden: Darwin? In Darwin ist es sehr typisch australisch. Man sieht dort sehr viele Aborigines (Ureinwohner Australien), die noch am ehesten nach ihrer alten Kultur leben. Es ist nicht sehr touristisch, aber auch nicht besonders viel los. Im Meer darf man nicht schwimmen, weil da die Salzwasserkrokodile (die gefährlichste Sorte von Krokodilen) zu Hause sind. Im Sommer (Dezember –Februar) ist es im Norden bis zu 50 Grad heiß und sehr schwül. Man kommt gar nicht mehr aus der Dusche raus.

Was spricht für den Süden: Sydney und Melbourne: Aus Gesprächen habe ich erfahren, dass die Unis in Sydney und Melbourne nicht ganz so überfüllt sind mit deutschen Studenten. Leider haben wir mit unserer Uni keine Kooperationen da und man muss sich schon selber um alle Anmeldeformalitäten kümmern. Im Süden kann es im Winter (Juni – August) sogar schneien und im Sommer kann es an einem Tag mal das perfekte Strandwetter sein und eine Stunde später braucht man einen dicken Pulli. Das Wetter ist sehr unentschlossen. Strand kann man von beiden großen Städten gut erreichen. Langweilig wird es in beiden Städten nicht, das garantiere ich euch.

Was spricht für den Westen? Perth:

Perth ist die größte Stadt im Westen. Es gibt viele schöne Strände, aber das Wetter ist auch nicht so gut wie in der Gegend von Brisbane. Im Sommer muss man zum Teil noch einen Pulli tragen. Der Westen ist sehr schön zum Reisen. Man findet sehr viele schöne Strände und tolle Landschaften und es ist nicht so mit Touristen überschwemmt wie im Osten. Daher ist es aber auch nicht ganz so einfach zu reisen, weil das Bussystem (Greyhound) nicht ganz so gut vorhanden ist wie im Osten. Im Westen gibt es auch die feinen, weißen Strände: Whitehaven Beach oder tolle Plätze zum Tauchen wie das berühmte Great Barrier Reef, aber es ist den meisten Touris nicht bekannt.

Fächerwahl

Bei den Fächern kann ich euch empfehlen in den Syllabus zu schauen. Dem könnt ihr nicht nur entnehmen was das Fach hergibt, sondern auch was ihr dafür leisten müsst. In Australien liegt der Fokus auf Hausarbeiten und zum Teil sehr wissenschaftlichen Hausarbeiten. Bei einigen Fächern muss man zwischendurch ein paar Tests schreiben, Präsentationen halten und zum Teil am Ende eine große Klausur absolvieren. Tipp: Wer es nicht mag Klausuren zu schreiben und möglichst früh fertig sein will, sollte sich für Fächer ohne eine Endklausur entscheiden. Dabei kann man schon bis zu 3 Wochen früher mit dem Studium fertig sein. Desweiteren müsst ihr wissen wie lange euer Studium geht, wenn ihr in eins der Studentenwohnheime geht. Da muss man nämlich zu Beginn der Ankunft sagen, wie lange man bleiben will. Kürzen darf man nachträglich nicht, aber verlängern geht immer. Wie auch in Deutschland ist das Semester länger, als die Zeit, die man tatsächlich studiert. Und Australien ist so schön, vergeudet nicht zu viel Zeit an einem Fleck.

Wenn ihr euch frühzeitig für die Fächer anmeldet (je Fach ein Lecture und Tutorium), dann könnt ihr euch noch die Tage flexibel aussuchen, sodass ihr ein ganz langes Wochenende haben könnt oder nur an zwei, drei Tagen in die Vorlesung müsst.

Meine Fächerwahl:

COR 109 – Communication and Thought: Das ist das beliebteste Fach unter den deutschen Studenten. Hier lernt man die Anfertigung einer Hausarbeit nach den australischen Anforderungen. Davon könnt ihr in allen euren anderen Fächern profitieren. Prüfungsleistung: Mehrere Hausarbeiten und Präsentationen, keine Tests oder Endklausur.

CMN 102 – Communication Theory and Practice: Ich fand das Fach sehr interessant. Es vermittelt die Theorie der Kommunikation. Vieles ist da aber auch aus dem logischen Verständnis bzw. bereits in den Deutschen Schulen oder dem RheinAhrCampus erklärt worden. Nicht jeder fand das Fach gut. Der Inhalt überschneidet sich zum Teil mit dem Fach COR 109 und man spart sich an manchen Stellen Recherchearbeit für die Hausarbeiten. Prüfungsleistung: Mehrere Hausarbeiten und Präsentationen, keine Tests oder Endklausur.

HIS 100 – History of Australian popular culture: Auch sehr interessant um einen kleinen Einblick in die Geschichte von Australien zu bekommen und auch die Australier besser zu verstehen. Teilweise wurde aber auch mit Texten aus dem Jahr 1900 gearbeitet und die alte Wortwahl erschwert das Verstehen. Prüfungsleistung: Mehrere Hausarbeiten und eine Präsentation, keine Tests oder Endklausur.

Der Preis der Schulbücher ist in Australien wirklich sehr hoch. Im Durchschnitt zahlt ihr zwischen 100 A$ und 150 A$ und in Einzelfällen sogar noch mehr. Bei drei Fächern ist es schon ein großer Kostenfaktor. Mein Tipp: Versucht mit den Studenten, die zur Zeit in Australien an der USC studieren Kontakt aufzunehmen (facebook oder fragt Frau Neukirchen) und fragt sie, ob sie euch die Bücher günstiger verkaufen. Eine weitere Möglichkeit ist vor Ort im Student Guild gebrauchte Bücher zu kaufen für ca. die Hälfte. Da muss man aber schnell sein, denn die sind schnell ausverkauft. Am Ende des Studiums könnt ihr eure Bücher dann da auch wieder verkaufen.

Wo will ich wohnen?

Man kann in einem der Studentenwohnheime wohnen oder sich ein Zimmer bei Privatpersonen anmieten. Für die Studentenwohnheime spricht die Nähe zu der Uni. Man ist in weniger als 5 Minuten vor Ort. Desweiteren ist das Internet im Australien wirklich seeeehr langsam. In der Uni ist es deutlich schneller, als in den Wohnheimen und wenn man in der Nähe wohnt, kann man das oft nutzen, auch zum Skypen. Man ist zusammen mit den meisten deutschen Studenten. Die Wohnheime sind teurer als die Anmietung bei Privatpersonen.

Wenn man bei Privatpersonen wohnt, hat man den Vorteil, dass man mit den Australiern wohnt und so auch deren Lebensalltag mit erlebt. Die Australier sind so lieb und kümmern sich gerne am die internationalen Besucher. Wenn man in Sippy Downs was mietet, hat man auch den Vorteil der Uninähe. Wenn man in Mooloolaba wohnt, wohnt man direkt am Strand, aber man fährt immer mit dem Bus und die niedrigere Miete gleicht sich dann mit den Fahrtkosten aus. Wenn ihr eure Fächer geschickt wählt (geht natürlich nicht immer) habt ihr zwei, drei Tage Univorlesungen und fünf Tage Lernen am Strand . Ein Traum oder?

Mein Tipp: Eine WG in Moolloolaba mieten und gute Fächerwahl treffen. Da lernt ihr am schnellsten die englische Sprache und habt gleich Anschluss. Die Australier im Wohnheim sind sehr jung, da sie bereits mit ca. 17 Jahren ihr Studium anfangen und das Wort „Unordnung“ bekommt da eine ganz neue Bedeutung, wenn man das als Deutscher sieht.

Meiner Meinung nach ist der einzige Nachteil an Australien, dass es sehr, sehr teuer ist.

Falls ihr noch Fragen zu anderen Themen habt wie: Visa, Reisen, Ich packe meine Tasche, Vorbereitungszeit und ähnliches, dann könnt ihr mich gerne in Facebook unter Ksenia Stumpf anschreiben.