20 Jahre Internationalität am RheinAhrCampus - Remagen als Treffpunkt für 25 Nationalitäten

  • Die internationalen Teilnehmer des Workshops „Managing Cultural Diversity“ am RheinAhrCampus mit Dr. Laurent Borgmann (Mitte). Foto: RheinAhrCampus

Wie jedes Jahr an einem Wochenende im Herbst versammelten sich Studenten und Gastdozenten aus zahlreichen Ländern für das Wochenendseminar „Managing Cultural Diversity“ am RheinAhrCampus der Hochschule Koblenz. Unter den 47 Teilnehmern waren 25 Nationalitäten, unter anderem Aserbaidschan, Brasilien, Georgien, Ghana, Kosovo, Litauen, Singapur, Spanien, Südkorea und die USA, vertreten.

Das Thema des diesjährigen Workshops war „East Meets West“. Durch interaktive Workshops lernten die Teilnehmer, wie globale Unternehmen mit verschiedenen Zeitzonen produktiv bleiben, welche Herausforderungen und Tabus sich bei internationalen Verhandlungen ergeben und wie diese kompetent überwunden werden können. In der Veranstaltung der Litauerin Gintare Godelyte lernten die Teilnehmer einige überraschende Tabus in diversen Kulturen kennen. So ist zum Beispiel in Italien die Zahl „17“ die Unglückszahl anstelle der in vielen anderen Ländern negativ besetzten Zahl „13“. Damit solche kulturellen Tabus angemessen berücksichtigt werden können, entwickelten die Anwesenden in Fallstudien effektive Business-Strategien.

Einmal mehr hat das europäische Mobilitätsprogramm ERASMUS zum Erfolg des Seminars erheblich beigetragen. Europäische Gastdozenten aus Dänemark, Litauen, und Spanien sowie Austauschstudenten von europäischen Partnerhochschulen des RheinAhrCampus, wurden über Zuschüsse zu Reise- und Aufenthaltskosten gefördert. Auch nicht-europäisches Lehrpersonal und Gaststudenten aus Aserbaidschan, Georgien und den USA wurden über Mittel vom Projekt KA107 ERASMUS+, einer Initiative für die Intensivierung der strategischen Partnerschaften mit Partnerhochschulen außerhalb Europas, unterstützt. In einigen Fällen brachten Partnerhochschulen, zum Beispiel aus den USA, Eigenmittel mit ein, um ihren Dozenten die Anreise zum Seminar und die aktive Teilnahme am interkulturellen Austausch zu ermöglichen.

Die Studenten äußerten sich enthusiastisch über die Möglichkeit, sich mit über 20 verschiedenen Kulturen an einem Wochenende austauschen zu können. „Das Seminar war für mich ein besonderes Erlebnis. Solche Workshops haben wir in Aserbaidschan nicht. Diese neuen Erkenntnisse sind sicherlich hilfreich, wenn ich mein eigenes kleines Unternehmen zu Hause gründe“, sagte Farrukh Alizadeh, DAAD-Stipendiat aus Aserbaidschan. Ein besonderes Merkmal des Seminars ist, dass die theoretischen Grundlagen durch Beispiele aus der bunten Praxis der teilnehmenden Nationen veranschaulicht werden. Die Simulation von interkulturellen Begegnungen, praktische Übungen in Rollenspielen und der direkte Austausch von Erfahrungen standen im Vordergrund, was von den Gästen als höchst lernintensiv erfahren wurde.

„Als ich meinen ERASMUS-Aufenthalt am RheinAhrCampus vor zwei Jahren in Spanien geplant habe, hätte ich niemals geglaubt, dass ich eines Tages am Wochenende Business-Strategien zu kulturellen Tabus entwickeln würde und zwar am runden Tisch mit einem Nigerianer, einem Amerikaner und einem Taiwanesen! Dass die Professoren auch zusammen mit den Studenten an den Gruppenarbeiten aktiv teilnehmen, hat mir besonders gefallen“, so der junge Spanier Juan José del Moral Torres aus Málaga.

Aus Sicht der Hochschule steht die praktische Übertragbarkeit der neuen Erfahrungen auf das spätere berufliche Umfeld ganz oben auf der Liste der Lernziele. „Das Seminar, in dem alle ganz eng und unter Zeitdruck mit ihren internationalen Partnern zusammenarbeiten, kommt der Realität in einer multinationalen Firma sehr nah. Mich freut es dieses Jahr besonders, dass wir mit dem RheinAhrCampus 20 Jahre Internationalität an der Hochschule feiern können“, betonte Dr. Laurent Borgmann, Leiter des Seminars und des Bereichs Sprachen/Internationales am RheinAhrCampus.