Darya Salauyova at Zürcher Hochschule, Switzerland

Auslandssemester in der Schweiz an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Winterthur

Am 11.09.2017 nach langen Organisationsvorbereitungen und einer sehr guten Betreuung seitens meiner Hochschule war es endlich soweit. Es ging am frühen Montagmorgen mit einem IC zu meiner neuen Hochschule nach Winterthur. Die erste Woche war eine Einführungswoche mit einem schon auf den ersten Blick vollen und interessanten Programm für uns. Die anderen Austauschstudenten und ich haben uns an der ZHAW Technikum versammelt, bekamen erste organisatorischen Sachen vermittelt, lernten einander bisschen kennen, tauschten uns über unsere Vorstellungen des Gastlandes aus und anschließend waren wir zu einem gemeinsamen Mittagessen eingeladen. Der erste große Tag verlief aufregend und ich freute mich schon zu Hause meiner Familie darüber berichten zu dürfen.

In den nächsten Tagen der Einführungswoche stand bereits vieles auf dem Programm. Wie zum Beispiel das nähere Kennenlernen des Gastlandes, dessen Kultur & Traditionen & Bräuche, der Stadtrundgang durch die Stadt Winterthur an einem Abend, die mit ihren inzwischen 120.000 Einwohnerinnen & Einwohnern die sechstgrößte Stadt der Schweiz ist und am zum Schluss am Ende der Woche waren wir auf eine Party eingeladen.

Bald nach dem Wochenende begann schon die erste Vorlesungswoche. Nach der Einführungswoche ging es am Montag direkt um 08.00. Uhr richtig los. Meine erste Vorlesung an dem Tag war VWL. Ich erlebte eine ganz andere Struktur des Unterrichts dort, als ich es von der Hochschule Koblenz kenne. Direkt fiel es auf, dass es an diesem Department kaum Mädchen sind. Man hatte ringsrum nur Kollegen, statt Kolleginnen, wie ich es paar Wochen später an einem anderen Department feststellen konnte. Nach der VWL Vorlesung und der Mittagspause war eine Vorlesung, die betriebswirtschaftliche Prozesse heißt, auf dem Plan. Eine große Freude war es, als ich ein inzwischen bekanntes Gesicht aus meiner Mittagspause, im Unterricht sah. Wir kamen richtig schnell ins Gespräch und verstanden uns sehr gut. Beide fanden schade, dass wir nur einen Kurs zusammen haben und dass ich auch nur 1 Semester an der ZHAW bleibe. Die Eingewöhnungsphase am Technikum lief gut, ich habe immer mehr nette Leute kennengelernt und mochte schon den einen Kurs an dem Departement besonders. Das war betriebswirtschaftliche Prozesse. Das gelernte konnten wir an einem sogenannten „Unternehmensplanspiel“ umsetzen. Am Anfang fiel es schon schwer und man wusste nicht so genau, wo man greifen soll. Mit der Zeit und dem Austausch bzw. der Unterstützung unseres Dozenten kamen wir rein. Bis heute habe ich es sehr gut in Erinnerung, als wir uns in der ersten Stunde vorstellen mussten und unser Dozent, sowie meine Kollegen erfahren haben, dass ich aus Deutschland komme, hat er jedes mal die schweizerischen Studenten darauf hingewiesen Hochdeutsch zu sprechen, damit ich alles verstehe. Nach kurzer Zeit meines Studiums in Winterthur kam ich auch mit Schweizerdeutsch sehr gut mit und verstand fast alles. Sogar ein Buch „Schweizerdeutsch in 30 Tagen“ habe ich mir gekauft, um meine schweizerischen Kollegen und Kolleginnen besser verstehen zu können. Öfters hat das „Unternehmensplanspiel“ auch Spaß gemacht, nur kamen nach Wochen immer weniger unserer Klassenkameraden und somit blieb in der Gruppe nur meine neue gute Freundin und ich. Damit man es versteht, warum denn Klassenkameraden, sollte man es hier erwähnen, dass an der ZHAW in Winterthur es nach Klassen gebildet wird. Und somit gab es „Klasse A“ oder „Klasse B“.

Nach langem Abklären betreffend Gesundheitskurse am Department Gesundheit, an denen ich so gerne teilnehmen wollte, hatte ich für 2 Fächer aus dem Pflege Studiengang endlich eine Zusage bekommen. Yeah! Ich freute mich besonders über diese Fächer wie zum Beispiel „Pflegeprozess“ und „Pflege als Wissenschaft & Entwicklung der Pflege“ und besuchte sie gerne, auch wenn ich freitags wegen weiterer Anreise immer super früh aus dem Bett musste, um pünktlich um 08. Uhr zur Vorlesung zu sein. Nichts desto trotz war es zu schaffen und die aufgegeben Aufträge in diesen 2 Pflege Fächer wurden ebenfalls rechtzeitig erledigt und somit hatte man dadurch schon eine kleine Vorbereitung auf die erste Prüfung im Fach „Pflegeprozess“ im Dezember und dann die darauffolgenden im Januar. In den mehr als 4 Monaten an der ZHAW begegnete ich meinen anderen Austauschstudenten aus der ganzen Welt kaum, unsere Wege bei den ausgewählten Modulen kreuzten sich nicht. Doch dafür lernte ich eher paar nette Leute kennen und schnell wurden daraus 2 schöne Freundschaften. Die Kursangebote der ZHAW von Sportprogramm bis hin zu Sprachkursen von der ZHAW waren vielfältig. Die Stadt Winterthur, die seit Jahren kontinuierlich gewachsen ist und sich über einen steten Zustrom an Bürgern & Bürgerinnen freut, bietet ein sehr breites Angebot an Freizeitgestaltung. Neben den vielen Shoppingmöglichkeiten, netten Spaziergängen besonders durch die kleine Großstadt, verschiedenen interessanten Stadtführungen profitiert man von einem breiten kulturellen Angebot. Auch die recht zentrale Lage der Stadt Winterthur lädt immer wieder zu tollen Ausflügen, egal ob nach Zürich, in das wirtschaftliche & kulturelle Zentrum der Schweiz, in der warmen Jahreszeit zu einer 1-stündigen Schifffahrt über den bezauberten Zürichsee oder während der kalten Tagen über die herrliche Adventszeit zu den wunderschönen Zürcher Weihnachtsmärkten & dem schönten Weihnachtsbaum mit den Swarovski Kristallen. Die Lage vom Kanton Zürich, zu dem auch die Stadt Winterthur gehört, bietet an die Schweiz kennenzulernen und herum zu reisen. Eigentlich ist in diesem wunderschönen Land, das man immer mit der leckeren Schweizer Schoggi „Lindt“, der Schweizer schicken Uhren und natürlich dem bekannten Schweizer Käse verbindet, nichts weiter entfernt als 3-4 Stunden Zugfahrt. Mit dem Swiss Pass, das sehr praktisch für viele Reisen ist, kann man sich den Schlüssel zum öffentlichen Verkehrsnetz in der ganzen Schweiz ergattern. Der garantiert nahezu unbegrenzt freie Fahrt mit Bahn, Bus, Traum und Schiff. Auch ich lies mich neben dem hektischen Unialltag am Wochenende dann auf die verschiedenen Ausflüge mit spannenden Welten ein: Ein Stück Italien in der Schweiz-Lugano in Tessin, Rigi, der beliebteste Ausflugsberg der Schweizer, herrliche Fahrt entlang des Vierwaldstättersees und vieles mehr.

Fazit: Als dann alle Prüfungen geschrieben und damit die Hektik der letzten Wochen verstrichen war, ging es dann an die Formalitäten über das Auslandssemester. Bei all der Fülle an Erlebnissen und den unzähligen neuen Eindrücken, ist es schwer, das Semester in ein paar Sätzen zu beschreiben. Genauso vielseitig, wie die die neue Stadt Winterthur selbst ist, war auch meine Zeit dort. Zwischen Hektik und Gelassenheit, Regentagen auf dem Weg zur Hochschule und Wochenenden, wo man den geplanten sportlichen Aktivitäten nachgehen wollte. Zwischen kleinen Ausflügen mit Freunden und Tagen, an denen man zu Hause bleibt, weil man wegen Prüfungen oder Ausarbeitungen oder auch mal einer Erkältung ans Bett gefesselt ist. Nach einigen Monaten wird es einem auch bewusst, wie schnell die Zeit vergeht und wie wichtig es ist, neben all den Pflichten des Alltags einfach die Zeit zu genießen, sich mit netten Freunden und einer Tasse Kaffee in einem Kaffee oder der Mensa zu setzen und einfach den Moment wirken zu lassen. Zusammenfassend möchte ich sagen, nach all den Prüfungen und dem Semesterende vermisse ich jetzt schon Winterthur und meine bei all der Fülle an Erlebnissen & den unzähligen neuen Eindrücken. Ich würde das Austauschsemester an der ZHAW jederzeit wieder machen und weiter empfehlen.