Annika Fröhlich at Universidad de Leon, Spain

León – Der Norden Spaniens

Im September 2006 ging ich für ein Jahr als Erasmusstudentin nach León, Spanien. León hat etwa 140.000 Einwohner und liegt im Nord-Westen Spaniens. Leider muss ich schreiben, wer nur schönes Spanien-typisches Wetter haben möchte, sollte nicht nach León gehen. Alle anderen, die an einer sehr gemütlichen und studentenfreundlichen Stadt interessiert sind, sollten sofort die Koffer packen!

León bietet den berühmten Stadtteil „El Humedo“ – hier findet man alle Arten an Tapas-Bars und Clubs, um die ganze Nacht durchzufeiern. Ab 65 Cent bekommt man eine kleine leckere Tapa und einen Corto (kleines Bier) oder eine Mosto (Traubensaft).

Andere wichtige Sehenswürdigkeiten sind: Die Kathedrale, das Kennzeichen der Stadt, das Hotel San Marcos, eine alte Pilgerherberge und heute Luxushotel, und das Casa de Botínes von Antoni Gaudí.

Um León herum befindet sich im Norden der Nationalpark „Picos de Europa“, unter anderem auch mit dem Skigebiet „San Isidro“. Im Zentralgebirge befindet sich die Valporquero-Höhle mit ihren Stalaktiten, Stalagmiten, Seen und Wasserfällen. Ganz in der Nähe erhebt sich die aus Lehmbergen bestehende Landschaft Las Medulas, welche einstige römischen Goldminen beherbergt, die zum Weltkulturerbe erhoben worden sind.

León ist eine berühmte Station auf dem Jakobsweg (Camino de Santiago) und seine Muscheln führen die Pilger durch die ganze Stadt, entlang an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten.

La Universidad de León

Meine Vorbereitungen für ein Jahr Spanien begannen im März 2006 mit einem Intensivkurs in Valencia, Südspanien. Weiterhin habe ich noch einen Kurs in Remagen besucht und vor Beginn des Semesters bietet das Sprachenzentrum in León immer einen 3 – wöchigen Sprachkurs nur für Erasmusstudenten an. Das Beste war daran, dass man so direkt alle Studenten von überall her kennen lernt.

An der Universität studieren ca.13.000 Studenten. Davon sind durchschnittlich etwa 500 aus anderen Ländern. In den unterschiedlichen Fakultäten werden viele Studienrichtungen angeboten. Für Interessierte vom RheinAhrCampus sind die Wichtigsten die Fakultät Industriales (Maschinenbau, Elektronik und Luft- und Raumfahrttechnik) und die Fakultät Empresariales (Betriebswirtschaft). Über das genaue Kursangebot und alle Möglichkeiten kann man sich jederzeit auf der Homepage informieren .

Ich studiere am RheinAhrCampus „Medizinische und sportmedizinische Technik“ und deshalb entschied ich mich mein doch sehr spezialisiertes Studium durch zwei Auslandssemester an der Fakultät „Industriales“ zu erweitern. Die Universität hat mir unter anderem so die Möglichkeit gegeben, dort Kurse zu besuchen, die mir bei meinem weiteren Studium in Remagen vielleicht behilflich sein werden.

Ich hatte eine sehr gute Betreuung durch meine Professoren, die mir jederzeit geholfen haben, den Vorlesungsstoff auf Spanisch besser zu verstehen.

Wohnen und das Leben genießen

Das Beste ist das sehr günstige studentenfreundliche Leben in León. Wer es lieber unkompliziert möchte, kann sich schon vor der Anreise ein Zimmer im Studentenwohnheim sichern. Die Kosten liegen hier zwischen 250 und 300 Euro pro Monat. Die Zimmer sind möbliert und haben Internet. Man wohnt mit zwei anderen Studenten in einer Art WG und teilt sich Badezimmer und Küche.

Die zweite Möglichkeit ist, sich selbst eine WG zu suchen. Die Kosten liegen hier zwischen 150 und 200 Euro pro Zimmer im Monat. Die Zimmer sind im Gegensatz zu Deutschland auch meisten möbliert und auch in der Küche ist bereits alles Wichtige vorzufinden. Leider muss man eigentlich direkt von ausgehen, dass man kein Internet hat. Aber es gibt viele billige Internetcafés verteilt über die ganze Stadt. Ich habe in einer internationalen WG mit drei anderen Studentinnen aus Polen, Spanien und Amerika gewohnt. Bei uns war es nie langweilig!

Um es leichter am Anfang zu haben, bietet die Universität ein Padrino-Programm an. Das heißt jedem ausländischen Studenten wird ein heimischer Student zugeteilt. Somit kann man am Anfang die Wohnungssuche, Papierkram und auch einen ersten Stadtrundgang gemeinsam erledigen!

Was darf man nicht verpassen?

Die Universität bietet viele zusätzliche musikalische, sportliche und auch kulturelle Kurse für alle Studenten an. Außerdem gibt es Möglichkeiten im Centro de Idiomas (Sprachenzentrum) an unterschiedlichen Sprachen aller Niveaustufen teilzunehmen.

In León gibt es die Organisation AEGEE. Sie bietet vor allem für Erasmusstudenten Reisen, Partys und auch gemeinsame Essen an, um die Kultur Spaniens, aber auch andere Kulturen kennen zu lernen.

Ich bin Ende Mai 2007 eine Woche auf dem Jakobsweg gewandert! Ich kann jedem nur empfehlen dies auch zu machen und diese Erfahrung mitzunehmen.

Mein Fazit und meine Tipps

Was mir am Meisten geholfen hat, war, dass ich vorher schon Erasmusstudenten aus León in Remagen kennen gelernt habe, die ihr Auslandsjahr am RheinAhrCampus gemacht haben. Dadurch durfte ich am spanischen Alltagsleben teilnehmen und im Besonderen auch am Familienleben.

Ich ziehe ein sehr gutes Resümee über mein Jahr in León. Ich habe sehr viele nette Menschen aus Spanien kennen gelernt, die mich an ihrem Alltag haben teilnehmen lassen. Ich denke, dass ich persönlich offener und selbstständiger geworden bin.

Ich glaube letztendlich habe ich die Sprache gelernt, weil ich einfach jeden Tag sprechen musste. Heute kann ich mit meinem Spanisch sehr gut alleine überleben und traue mich auch es anzuwenden! Ich kann nur jedem empfehlen nach León zu gehen.

Annika Fröhlich

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