Fastenbrechen gemeinsam feiern

Studierende organisierten gemeinsam mit Geflüchteten stimmungsvollen Abend

Remagen. Ein ungewöhnliches Ereignis in Remagen: Studierende und Geflüchtete feiern gemeinsam am vergangenen Wochenende das große Fastenbrechen (Iftar) im Rahmen des Ramadans im Jugendbahnhof Remagen. Nicht nur die Flüchtlinge, die derzeit in der ganzen Region Ahrweiler leben und die beispielsweise aus Afghanistan, Syrien, Somalia und Eritrea kommen, verliehen dem Ereignis ein internationales Flair. Auch die Studierenden kamen aus verschiedenen Ländern – neben Deutschen waren es Jordanier, Aserbaidschaner, Spanier, Georgier, Brasilianer, Südkoreaner und Inder die das Fest zu etwas ganz Besonderem machten.

Die muslimischen Flüchtlinge waren sehr froh über die Gesellschaft an diesem Abend, da sie meist ohne ihre Familien die Fastenzeit verbringen müssen. Für die Studierenden des RheinAhrCampus der Hochschule Koblenz, unter denen an diesem Abend Muslime, aber auch viele Christen waren, gehörte das Ereignis zu einem größer angelegten Projekt. Im Seminar „International Business Simulations“ von Dr. Laurent Borgmann organisieren internationale und deutsche Studierende zusammen mit Geflüchteten bereits seit einiger Zeit internationale Initiativen und Feste mit dem Ziel, Menschen verschiedener Herkunft und Kultur in Remagen zusammenzubringen.

So haben sie schon Anfang Juni zusammen mit dem Bonner SC ein Integrations-Fußballturnier organisiert, bei dem Spieler des Bonner SC, Studierende und Flüchtlinge Fußball spielten, während neben dem Feld gegrillt wurde. Eine Job-Messe für Geflüchtete war auch eines der vielfältigen Projekte, bei dem Interessenten hilfreiche Informationen und Beratung für den Jobeinstieg in Deutschland erhielten.

Weniger sportlich, aber genauso enthusiastisch ging es beim „Iftar“, dem Fastenbrechen am vergangenen Wochenenden zu: Schon um 20 Uhr trafen die ersten internationalen Gäste und freiwilligen Köche ein, um die Räumlichkeiten vorzubereiten, zu dekorieren und um internationale Rezepte auszutauschen und dann gemeinsam zu kochen. „Beim Vorbereiten konnte ich manchmal nicht auseinanderhalten, wer nun Flüchtling und wer internationaler Austauschstudent war – und das hat mir eigentlich gut gefallen“ sagte Selsela Arya, eine deutsche Studentin vom RheinAhrCampus, die selbst afghanischen Migrationshintergrund hat und als studentische Managerin das Fastenbrechen organisiert hatte. Dank der vielen Menschen aus unterschiedlichen Ländern gab es am Ende ein vielfältiges, internationales Buffet. Vom syrischen Gericht mit Hühnchen „Fajitah“, über süßen „Bur“ aus Somalia bis hin zu spanischen „Tortillas“ war alles dabei.
Etwa 80 hungrige Gäste waren gekommen, als dann um kurz vor zehn die Sonne unterging und das Fastenbrechen begann. Unterhaltungen in allen Sprachen, Kartenspiele und Billard aber auch Musik begleiteten das Essen. Vor allem die Syrer ergriffen spontan Instrumente und fingen an, einige Volkslieder zu spielen, zu singen und zu tanzen. Die spontane Ausgelassenheit war so ergreifend und ansteckend, dass irgendwann alle Besucher mit einstimmten.

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