RAClerInnen im Ehrenamt: Teil 11 mit Felix Hölscher

03.02.2020

Sportmanagement ist sehr vielseitig, ebenso wie die ehrenamtlichen Tätigkeiten im Sport. In den kommenden Wochen möchten wir euch verschiedene RAClerInnen mit ihren Sportarten, ehrenamtlichen Engagement und Erfahrungen in unserer Reihe „RAClerInnen im Ehrenamt“ vorstellen. Wir möchten euch Einblicke in das wichtige Feld Ehrenamt geben und die Personen, die das Ehrenamt bekleiden, vorstellen. Unser elftes Interview haben wir mit dem Zehnkämpfer Felix Hölscher geführt. Felix berichtet die Faszination Zehnkampf und seinen Erfahrungen im Ehrenamt.

  • Ehrenamt Felix Hölscher
  • Ehrenamt Felix Hölscher 2

 

Lasse: Hallo Felix, danke, dass du dir heute die Zeit genommen hast. Bitte stell dich doch einmal kurz vor. Wer bist du, woher kommst du und was machst du aktuell (Studium, Praktikum o. ä.)? 


Felix: Moin Lasse, mein Name ist Felix Hölscher. Vor mittlerweile fast 6 Semestern bin ich von Coesfeld im Münsterland nach Remagen gezogen und studiere aktuell nach wie vor am RheinAhrCampus. 


Lasse: Wieso hast du dich für den Sportmanagement-Studiengang am RAC entschieden? 


Felix: Nach meinem Abitur habe ich ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der DJK Eintracht Coesfeld absolviert, das mir so gut gefallen hat, dass ich auch zukünftig im Sportbereich arbeiten wollte. Bei einem Seminar wurde mir der Studiengang am RAC empfohlen, daraufhin habe ich mich beworben. 


Lasse: Welche Aufgaben hattest du bei deinem Freiwilligen Sozialen Jahr? 


Felix: Vormittags war ich vor allem in der Geschäftsstelle beschäftigt. Dort war ich in die Sponsorenakquise eingebunden, die Organisation verschiedener Ferienfreizeiten, des Vereinsfestes, des Coesfelder Citylaufs. An den Nachmittagen war ich meist auf der Laufbahn unterwegs und habe Leichtathletik-Gruppen trainiert, aber auch Breitensportangebote geleitet. Abends und an den Wochenenden war ich z.B. Begleitung bei Wettkämpfen, war bei Vorstandssitzungen der Leichtathletikabteilung oder des Jugendausschuss. 


Lasse: Du kommst aus dem Leichtathletik-Sport, oder? 


Felix: Ja genau. Damit habe ich schon mit 5 Jahren begonnen und bin seitdem der Sportart treu geblieben, auch wenn ich mittlerweile nicht mehr ganz so aktiv bin wie vor dem Studium. 


Lasse: Leichtathletik umfasst ja viele Sportarten. Was ist deine Disziplin oder bist du ein Allrounder? 


Felix: Eher ein Allrounder würde ich sagen. Mein Schwerpunkt lag meistens auf dem Zehnkampf. Die meisten Punkte konnte ich beim Hochsprung und Hürdenlauf sammeln. Bei den Wurfdisziplinen war immer noch Luft nach oben (lacht) 


Lasse: Kommst du aus einer "Leichtathletik-Familie" oder wie bist du zu dem Sport gekommen? 


Felix: Eigentlich nicht. Ich hatte schon früh Spaß am Laufen und habe mich in der familiären Atmosphäre der Leichtathletikabteilung immer sehr wohl gefühlt, sodass ich auch später nie ans Aufhören gedacht habe. 


Lasse: Neben der angesprochenen Atmosphäre. Was macht deine Sportart aus bzw. was fasziniert dich am Zehnkampf? 


Felix: Sportlich gesehen ist es natürlich eine große Herausforderung an zwei Tagen 10 so unterschiedliche Disziplinen zu durchlaufen und dabei möglichst immer 110% zu geben. Und auch wenn es einmal nicht optimal läuft, gilt es dann, das Ergebnis möglichst schnell abzuhaken und sich auf die nächste Disziplin zu konzentrieren. Oder umgekehrt: Nach einem persönlichen Erfolg den Fokus schnell zurückzugewinnen. Im Gegensatz zu manch anderen Sportarten habe ich in den "Gegnern" dabei auch immer Freunde gesehen und wenn man gemeinsam die zwei Tage durchgestanden hat, gibt es am Ende keine Konkurrenten, sondern einen gemeinsamen Sieg. Das zeichnet für mich trotz "Einzelsport" die Leichtathletik aus. 


Lasse: Sehr gut. Darüber hinaus bist du auch ehrenamtlich aktiv. Was für ein Ehrenamt bekleidest du? 


Felix: In Coesfeld war ich einige Jahre als Trainer und im Jugendausschuss des Hauptvereins tätig. Beides habe ich für mein Studium zunächst beendet und mittlerweile neue Tätigkeiten für mich entdeckt. So betreue ich in den Semesterferien regelmäßig Kinder- und Jugendlager in Frankreich, bilde für den Landessportbund NRW Sport-/Gruppenhelfer aus und bin diesen Monat, nach zwei Jahren Sportreferenten-Tätigkeit, zum Vorsitz des Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) am RAC gewählt worden. 


Lasse: Herzlichen Glückwunsch dazu! Du bist in verschiedenen Bereichen ehrenamtlich engagiert gewesen und immer noch aktiv. Vielleicht kannst du einmal zusammenfassen, wo die größten Herausforderungen/Probleme in der Ausübung der Tätigkeiten bei dir bzw. im Verein liegen?


Felix: Danke! Eine Herausforderung ist es natürlich immer neue Ehrenamtliche zu gewinnen, allerdings höre ich oft das läge an mangelnder Bereitschaft und "früher sei alles besser gewesen". Ich persönlich habe da andere Erfahrungen gemacht und denke, dass die Form der Ansprache entscheidend ist. Schwierigkeiten gibt es, wenn SchülerInnen an den Ganztag gebunden sind, oder junge Ehrenamtliche für die Ausbildung/ das Studium wegziehen müssen. Letztendlich ist es eine Frage der Organisation - der eigenen, aber auch des Vereins z.B. - welche Möglichkeiten gibt es, ehrenamtlich aktiv zu sein. 


Lasse: Kommen wir zu den letzten beiden Fragen: Was hast du persönlich durch deinen Sport bzw. Ehrenamt gelernt und mitnehmen können? 


Felix: Das alles aufzuzählen ist aus meiner Sicht kaum möglich. Der Landessportbund NRW hat da eine schöne Kampagne: "Beim Sport gelernt". Dort werden Dinge genannt von "Trikots waschen" bis zur Übernahme von Verantwortung, Freude zu teilen und Respekt zu erweisen. Ich glaube, dass der Sport unfassbar viele dieser grundsätzlichen Werte vermittelt. Um bei deiner Frage zu bleiben - persönlich habe ich im Ehrenamt vor allem gelernt mit vielen unterschiedlichen Menschen zu arbeiten, weltoffener zu sein und dass "Arbeit" manchmal auch Freizeitbeschäftigung sein kann. 


Lasse: Abschließende und anknüpfende Frage: Was ist deine Motivation hinter deinem ehrenamtlichen Engagement? 


Felix: Spaß! Ich versuche grundsätzlich nur Dinge zu übernehmen, an denen ich Spaß habe. Das klappt natürlich nicht zu 100%, aber dann weiß ich, dass das Ehrenamt immer auch etwas zurückgibt - sei es nur das gemeinsame Feierabendbier nach einem Projektabschluss (lacht) 


Lasse: Super, vielen Dank für deine ausführlichen Antworten, Felix! 


Felix: Sehr gern!