Modul B06: Internationale Kompetenzen

Allgemeine Informationen

Erfolgreiches Management ist ohne Berücksichtigung des Aspekts der Globalisierung nicht mehr denkbar. Internationale Märkte müssen mit den dafür angemessenen Produkten erschlossen, Kunden mit ihren (kultur-)spezifischen Erwartungen zufrieden gestellt, mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus aller Welt kooperativ zusammengearbeitet werden, auch wenn diese andere Vorstellungen von Führung, Kooperation und operativen Routinen im Laufe ihrer Sozialisation entwickelt haben.
Eine umfassende Managementkompetenz erfordert fundiertes Wissen über die Besonderheiten internationalen Managements in ihren Auswirkungen auf strategische und operative Entscheidungen sowie spezifische interkulturelle und fremdsprachliche Handlungskompetenzen. Nur wer über diese Kompetenzen flexibel verfügen kann, hat in einem internationalen Arbeitsmarkt die Chance auf eine attraktive Beschäftigung.

Der erste Teil des Moduls beinhaltet die Förderung der interkulturellen und fremdsprachlichen Handlungskompetenzen.
Business English für Präsentationssituationen wird vermittelt. Als lingua franca der internationalen Wirtschaftskommunikation ist die Beherrschung der englischen Sprache von besonderer Bedeutung. Der Schwerpunkt liegt auf der praktischen Sprachfertigkeit.
Im nächsten Schritt werden interkulturelle Handlungskompetenzen vermittelt. Wie sich in vielen Studien gezeigt hat, ist die Beherrschung der Fremdsprache zwar eine gute Voraussetzung, aber noch nicht der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit. Ebenso entscheidend ist es zu verstehen, wie internationale Kooperationspartner die Welt wahrnehmen, wie sie denken, fühlen und handeln. Nur wenn dieses Wissen gegeben ist, können entsprechende Handlungsstrategien entwickelt werden, die eine synergetische kulturübergreifende Zusammenarbeit fördern.

Der zweite Teil des Moduls dient der Vertiefung fremdsprachlicher Handlungskompetenzen sowie dem Kennenlernen betriebswirtschaftlicher Erfolgsfaktoren bei der Internationalisierung von Unternehmen.
Die Fremdsprachenkompetenz in der englischen Sprache wird vertieft. Im Fokus stehen die professionelle Durchführung von Meetings und Verhandlungen. Es wird vermittelt, Gespräche angemessen und ergebnisorientiert in der Fremdsprache zu führen, Interessen in Verhandlungen zu vereinbaren und bei Konflikten moderierend einzugreifen.
Betriebswirtschaftliche Erfolgsfaktoren bei der Internationalisierung werden aufgezeigt. Die Globalisierung von Märkten erfordert auf unterschiedlichsten Ebenen eine Anpassung der Unternehmensstrategien, damit eine nachhaltige Unternehmensentwicklung sichergestellt ist. Nach einer theoretischen Grundlegung, die die strategischen und operativen Zielgrößen, die für eine internationale Unternehmung wichtig sind, beschreibt, werden die besonderen Anforderungen an eine international ausgerichtete Unternehmensführung formuliert und handlungspraktische Konsequenzen aufgezeigt.

Umfragen in international tätigen Unternehmen mit Sitz in Deutschland zeigen, dass mündliche Vortragssituationen bei den Anforderungen an die fachfremdsprachlichen Kompetenzen von leitenden Angestellten deutlich häufiger vertreten sind als schriftliche Anforderungen. Hierbei zählen Präsentationen über Produkte, Projektideen und -skizzen, Fortschrittsberichte zu laufenden Projekten sowie Firmenpräsentationen vor internationalem Publikum im eigenen Unternehmen oder im Rahmen von Auslandsreisen zu den häufigsten und mitunter gefürchteten Situationen. Denn häufig fehlen zum selbstbewussten und kompetenten Auftreten in der – meist in den Grundzügen vertrauten – Fremdsprache Englisch in erster Linie zielsprachliche Hilfsmittel und Versatzstücke, die es erlauben, Strukturen zu verdeutlichen und komplexe Inhalte überzeugend und nachvollziehbar darzustellen.

Die praktische Sprachfertigkeit im Handlungsfeld Wirtschaftskommunikation wird vermittelt. Das notwendige Fachvokabular, hilfreiche Redewendungen und nützliche Strategien für betriebswirtschaftliche Präsentationen sollen selbständig erarbeitet und auf selbst gewählte Interessengebiete aus der beruflichen Praxis oder geeignete Studieninhalte angewandt werden.
Auch interkulturelle Unterschiede und deren Auswirkungen auf den strategischen Erfolg von Präsentationen vor ausländischen Partnern werden aufgezeigt. Insbesondere am „angelsächsischen Präsentationsstil“ sollen Unterschiede zur deutschen Präsentation verdeutlicht werden.

Die Bedeutung der fremdsprachlichen Fähigkeit zur wirksamen Gestaltung von Präsentationssituationen in internationalen Wirtschaftsbeziehungen wird erläutert.

Die Anforderungen, die die zunehmende Internationalisierung des Wirtschaftslebens an die eigene Person stellt, werden aufgezeigt. Oft wird kolportiert, dass mit „ein bisschen Fingerspitzengefühl“ oder „gesundem Menschenverstand“ interkulturelle Zusammenarbeit problemlos gemeistert werden könne. Allerdings zeigen eine Vielzahl an Untersuchungen, dass viele Auslandseinsätze von Führungskräften frühzeitig abgebrochen werden bzw. internationale Mitarbeiter in Unternehmen häufig ihr Leistungspotenzial nicht abrufen können bzw. multinational zusammengesetzte Teams eben nicht die vorher gewünschten Synergieeffekte zeigen, sondern eher das Gegenteil.

Die Erschließung neuer Märkte erfordert ein vertieftes Wissen um die kulturspezifischen Weisen des Wahrnehmens und Denkens, von Werten sowie Reaktionen von Kunden, Geschäftspartnern oder Mitarbeitern und auch ein breites Handlungsrepertoire, um in interkulturellen Kooperationen konstruktive Wege der Problemlösung zu finden. Diese interkulturelle Handlungskompetenz ist eine spezifische Form sozialer Kompetenz, die entsprechend geschult werden muss. Sie umfasst das kultur-allgemeine Wissen um die psychologische Dynamik interkultureller Begegnungen im Wirtschaftskontext; die Entstehung von Stereotypen und Vorurteilen, die eine Kooperation beeinträchtigen können; die Möglichkeit der Orientierung in interkulturellen Kontaktsituationen anhand von wissenschaftlichen Konzepten und Theorien, wie z.B. Kulturdimensionen, Kulturstandards, Kulturstilen; die Auswirkungen eines Auslandseinsatzes auf das eigene Erleben und auf die Bezugspersonen sowie Bedingungen des Erlebens von Akkulturationsstress.

Die Bedeutung kultureller Unterschiede für interkulturelle Rhetorik, interkulturelles Konfliktmanagement und die interkulturelle Verhandlungsführung wird hervorgehoben. Durch das Arbeiten an verschrifteten und verfilmten Fallstudien wird kultur-spezifisches Wissen anhand von Kulturdimensionen und -standards über ausgewählte Kulturregionen vermittelt.

Die Notwendigkeit interkultureller Kompetenz im internationalen Management wird ebenso wie der Einfluss kultureller Sozialisation auf Wahrnehmung, Denken, Fühlen und Handeln aufgezeigt. Die Dynamik interkultureller Kontaktsituationen auf Individual- und Organisationsebene werden vermittelt.

Methoden und Modelle zur Beschreibung von Kulturregionen werden dargestellt und Instrumente der Personal- und Organisationsentwicklung in ihrem kulturellen „Verhaftet-sein“ reflektiert. Das Handlungsrepertoire in interkulturellen Situationen wird erweitert.

Auch im Kontext der in Deutschland ansässigen Unternehmen wird immer häufiger die Verhandlungssprache gewechselt, z.B. bei Teilnahme ausländischer Gäste an Besprechungen. Verhandlungsfähigkeit in der englischen Sprache ist deshalb oft unerlässlich für leitende Angestellte in international tätigen Unternehmen – und dies sind immer häufiger auch kleinere und mittelgroße Unternehmen.

Die Souveränität und Effizienz der Teilnahme an solchen Meetings in englischer Sprache soll maximiert werden. Dabei wird aufgebaut auf den aus schulischer Lehre und beruflicher Praxis vorhandenen zielsprachlichen Kompetenzen.

Die strategisch orientierte Sprachfertigkeit und die Anwendung angemessener Verhandlungsstrategien im Handlungsfeld Wirtschaftskommunikation stehen im Vordergrund. Das notwendigen Fachvokabular und hilfreiche Redewendungen speziell für Business Meetings soll selbständig erworben werden – ins-besondere für die komplexen und strategischen Kommunikationssituationen im Rahmen von Meetings und Verhandlungen.

In diesem Zusammenhang wird auch für interkulturelle Unterschiede bei internationalen Meetings und deren Auswirkungen auf den Erfolg der Kommunikation mit ausländischen Partnern sensibilisiert. Landesspezifische Besprechungsstile werden aktiv ausprobiert.

Die Anforderungen an die Unternehmensführung in einer sich zunehmend internationalisierenden Wirtschaftswelt werden untersucht. Die Globalisierung von Märkten erfordert auf unterschiedlichsten Ebenen eine Anpassung der Unternehmensstrategien, damit eine nachhaltige Unternehmensentwicklung sichergestellt ist. Nach einer theoretischen Grundlegung, die die strategischen und operativen Zielgrößen, die für eine internationale Unternehmung wichtig sind, beschreibt, werden die besonderen Anforderungen an eine international ausgerichtete Unternehmensführung formuliert und handlungspraktische Konsequenzen aufgezeigt.

Aufbauend auf den Grundlagen der „Strategischen Unternehmensführung“ werden die daraus gewonnenen Erkenntnisse mit speziellem Fokus auf die Internationalisierung von Wertschöpfungsteilen des Unternehmens zur Erzielung von strategischen Wettbewerbsvorteilen vertieft. Im Speziellen geht es um das Verständnis von mikroökonomischen Auswirkungen (Skalen- und Scope-Effekte) auf die strategische Positionierung des Unternehmens im internationalen Wettbewerb.

Es werden aktuelle Beispiele, die Einzelaspekte der Internationalisierung von Unternehmen wie Auslagerung der Produktion, Aufbau einer ausländischen Vertriebsorganisation, Fähigkeiten einer internationalen Organisation etc. aufgegriffen, aus unterschiedlichen Branchen und Industrien beschrieben und vertieft.

Die Grundfragen und Herausforderungen einer Internationalisierung der Unternehmensentwicklung wird aufgezeigt und die daraus gewonnenen Erkenntnisse auf ihre betriebliche Praxis in Form von zu ent-wickelnden Markteintrittsstrategien und den damit einhergehenden Vorbereitungen im Unternehmen angewandt.

Darüber hinaus wird ein didaktischer Schwerpunkt auf das Erwerben von Analysefähigkeiten komplexer Sachverhalte eines multidimensionalen, internationalen Unternehmensumfelds gesetzt. Ziel hierbei ist es, konkrete Handlungsempfehlungen für die Alltagssituation abzuleiten.