Erfahrungsbericht Angelina Stockemer

Motivation

Wir studieren Bauingenieurwesen im Masterstudium an der Hochschule Koblenz und wollten vor dem Einstieg ins Berufsleben noch etwas erleben, die Welt ein bisschen besser kennen lernen, andere Menschen treffen, eine neue Sprache lernen und Erfahrungen sammeln.

Durch einen Italienisch-Kurs an der Hochschule konnten wir die Sprache schon etwas kennen lernen und uns schnell mit dem Gedanken anfreunden nach Italien zu gehen.

Pescara

Pescara ist eine italienische Mittelstadt mit ca. 120000 Einwohnern. Sie liegt in der Mitte Italiens, direkt an der adriatischen Küste. Die Stadt wird durch einen Fluss, der im Meer mündet, geteilt.
Auf der Südseite des Flusses befindet sich die Universität. Hier wohnen demnach die meisten Studenten. Zum Ausgehen gibt es hier – zumindest in den kälteren Monaten- genügend Bars und Kneipen, aneinandergereiht auf 2 Straßen verteilt.
Genannt wird dies der „Corso Manthoné“. Auf der Nordseite liegt die Innenstadt mit ihren zahlreichen bekannten Shops und kleinen Boutiquen und der Hauptbahnhof. Öffentliche Strandabschnitte liegen sowohl auf der Nord- als auch auf der Südseite des Flusses. Pescara ist sicher nicht die schönste Stadt Italiens – hat aber ihren Charme. Man muss sie eben erst richtig kennen lernen.

Organisation des Auslandsaufenthaltes

Vor uns war aus dem Bereich Bauingenieurwesen erst ein Student in Pescara, so dass wir im Vorfeld kaum Möglichkeiten hatten, mit schon erfahrenen Studenten zu sprechen. Wir haben allerdings den Kontakt zu zwei Studenten aus Pescara bekommen, die zu der Zeit in Koblenz ihre Masterarbeit geschrieben haben. Somit konnten wir mit Hilfe einer Modulübersicht der angebotenen Kurse und den beiden Italienern einen ersten Einblick in die voraussichtliche Modulwahl gewinnen. Zunächst haben wir 8 Module in das Learning Agreement eingetragen, mit dem Wissen, dies in dem ersten Monat des Auslandsaufenthaltes noch ändern zu können. Um eine geeignete Wohnung zu finden, haben wir bei Facebook eine Gruppe gesucht (Affitti camere studenti Chieti & Pescara), in der wir geschildert haben, wer wir sind und was für eine Wohngemeinschaft wir suchen. Auf diese Anfrage erhielten wir direkt Antworten, so war die Wohnung sehr schnell und problemlos gefunden. Die Preise für Zimmer in Wohngemeinschaften sind vergleichbar mit denen in Koblenz. Wir haben 240 Euro Kaltmiete pro Zimmer gezahlt. Auffällig war, dass viele Zimmer angeboten werden, in denen man sich den Raum mit einem anderen Studenten teilt. Falls dies nicht erwünscht ist, sollte man gleich in der Anzeige angeben, dass man gerne ein Einzelzimmer hätte.

Die Anreise war sehr angenehm. Pescara hat einen eigenen Flughafen, zu dem man mit der Fluggesellschaft Ryanair von Frankfurt Hahn zu günstigen Preisen fliegen kann. Der Flug dauert ca. 1,5 Stunden. Am Flughafen in Pescara hat uns unsere Vermieterin abgeholt und zur Wohnung gefahren. Mit dem Auto ist man innerhalb von 15 Minuten in der Innenstadt. Mit dem Bus fährt man ca. 25 Minuten zum Hauptbahnhof.

Alles in allem war unsere Planung also sehr schnell erledigt-Falls man doch Probleme haben sollte oder man sich wegen der Wohnung zum Beispiel nicht sicher ist, bietet das ESN (Erasmus Student Network) sehr großzügig Hilfe an. Bei dem Erasmusprogramm gibt es die Möglichkeit, eine finanzielle Unterstützung aus den Erasmusmitteln der EU zu bekommen. Diese beträgt im Schnitt ca. 300 Euro im Monat. Generell können wir empfehlen, früh genug eine Kreditkarte zu beantragen, mit der man im Ausland problemlos und vor allem kostenlos Geld abheben kann.

 

von Angelina Stockemer