Delegation aus Jordanien zu Gast an der Hochschule Koblenz

Auf Einladung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) war kürzlich eine Delegation der German Jordanian University (GJU) zu Gast in Deutschland, um mehr über das Modell der deutschen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) zu erfahren. Dabei besuchte die Delegation mehrere Hochschulstandorte in Deutschland und war auch an der Hochschule Koblenz zu Gast.

  • Foto: Franziska Klein/DAAD

Die Delegation bestand aus der neuen Präsidentin der GJU, Professorin Manar Fayyad, die seit vergangenem Jahr im Amt ist und selbst in Bonn studiert hat, Vizepräsident Professor Atef Al-Kharabsheh sowie allen Dekanen der Fachbereiche. Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, ehemals Fachhochschulen genannt, verfolgen einen anwendungsorientierten wissenschaftlichen Ansatz, der sich in Forschung und Lehre stark an der Praxis orientiert und von dem der Universitäten unterscheidet. Da die jordanische Hochschule nach dem Vorbild der deutschen HAW eingerichtet wurde, stand ein reger Austausch über die Vorteile, Herausforderungen und weiteren Entwicklungen der Studienform im Mittelpunkt des Besuchs.

Von Seiten der Hochschule nahmen zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Hochschulleitung, Fachbereiche und zentralen Einrichtungen am Termin teil. Vorgestellt wurden dabei nicht nur das Modell der HAW, sondern auch die Bereiche Lehre und Forschung und Beispiele für internationale Kooperationen an der Hochschule Koblenz. Die Vizepräsidentin der Hochschule Koblenz, Prof. Dr. Daniela Braun, stellte die praktische Relevanz der Lehre in den Fokus ihres Beitrages. "Der Hochschultypus der HAW zeichnet sich durch einen besonders hohen Praxisbezug innerhalb der Lehre aus, welche unter anderem durch Praxissemester und Professoren mit langjähriger Praxiserfahrung sichergestellt wird." Die Delegation aus Jordanien zeigte besonderes Interesse am deutschen Hochschulbildungssystem und erkundigte sich auch zu Erfahrungen der Hochschule Koblenz bei der Doktorandenausbildung und dualen Studiengängen.

Die Studierenden der GJU verbringen während ihres Studiums ein Jahr in Deutschland, welches meist ein Semester an einer deutschen Hochschule und ein Semester in einem Unternehmen umfasst. Professorin Manar Fayyad betonte: "Die bereits bestehenden Kooperationen mit der Hochschule Koblenz und der GJU sind gute Beispiele und die heutigen Gespräche haben gezeigt, dass es noch vielfältige Themen für weitere Kooperationen gibt."

Ein gelungenes Beispiel einer bestehenden Kooperation präsentierte Prof. Martin Zerwas aus der Fachrichtung Bauingenieurwesen der Hochschule Koblenz mit dem neuen Joint-Degree-Master-Studiengang "Sustainable Building", welcher im kommenden Wintersemester gleichzeitig an der Hochschule Koblenz und der GJU startet. "Der Mehrwert des Studienprogramms liegt nicht nur im gemeinsamen Studium von Studierenden aus Amman und Koblenz, sondern im fest verankerten gemeinsamen Wechsel der Studienorte im zweiten und dritten Semester, wodurch neben dem fachlichen auch der kulturelle Austausch stattfinden kann."

Einen schönen Abschluss fand der Besuch in einem gemeinsamen Mittagessen. Nach dem Besuch in Koblenz stand auch der Besuch der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg auf dem Programm, bevor die Delegation nach Berlin weiterreiste.