Nachhaltiges Lehmbauprojekt mit der Kindertagesstätte

Sich für die Wissenschaft schmutzig machen durften nun 12 Kinder der Kindertagesstätte „Kinderhaus am RheinMoselCampus“, die an einem nachhaltigen Lehmbauprojekt der Fachrichtung Architektur an der Hochschule Koblenz teilnahmen. Gemeinsam mit ihren pädagogischen Fachkräften und mit großer Begeisterung lernten die kleinen Baumeisterinnen und Baumeister im Alter von vier bis sechs Jahren, den Lehm mit den eigenen Füßen zu stampfen und daraus Lehmsteine herzustellen. Das Projekt basiert auf einem Wahlmodul, das die Hochschule Koblenz ihren Studierenden der Architektur im Sommersemester anbietet.

  • Foto: Hochschule Koblenz/Gandner

  • Foto: Studierendenwerk Koblenz/Macht

  • Foto: Studierendenwerk Koblenz/Macht

  • Foto: Studierendenwerk Koblenz/Macht

  • Foto: Studierendenwerk Koblenz/Macht

  • Foto: Hochschule Koblenz/Gandner

  • Foto: Hochschule Koblenz/Gandner

  • Foto: Hochschule Koblenz/Finkbeiner

  • Foto: Studierendenwerk Koblenz/Macht

  • Foto: Hochschule Koblenz/Finkbeiner

  • Foto: Hochschule Koblenz/Cift

  • Foto: Hochschule Koblenz/Cift

  • Foto: Hochschule Koblenz/Cift

Unter der fachkundigen Aufsicht von Lehrenden der Architektur-Studiengänge konnten die Kinder am spannenden Prozess des Lehmbaus mitwirken. Zunächst stampften sie Lehm, der mit Stroh und Sand vermengt war, mit ihren nackten Füßen, um eine geschmeidige Konsistenz zu erreichen. Anschließend packten sie das Gemisch in Formen, drückten es fest und erschufen so ihre eigenen Lehmsteine. Diese konnten sie dann noch mit den Initialen ihres Namens personalisieren, eine große Auswahl an Buchstaben lag bereit. Nach fünf Wochen Trocknungszeit an der Luft werden diese Steine als umweltfreundliches Baumaterial verwendet werden können. Als Belohnung für ihre fleißige Arbeit bekamen die Kinder Pizza – vor Ort frisch gebacken in einem Pizzabackofen, den Studierende ebenfalls aus Lehm hergestellt hatten.

Dieses innovative Lehmbauprojekt ist eng mit einem Modul verbunden, das Architekturprofessor Ulof Rückert, Dekan des Fachbereichs bauen-kunst-werkstoffe an der Hochschule Koblenz, im gerade abgelaufenen Sommersemester zum zweiten Mal durchgeführt hatte. Dieses Modul bietet Architekturstudierenden die Möglichkeit, in den Baustoff Lehm im wahrsten Sinne des Wortes einzutauchen und seine Eigenschaften durch praktische Aufgabenstellungen zu erforschen. Sie lernen dabei nicht nur die verschiedenen Mischungsverhältnisse kennen, sondern auch deren Auswirkungen auf die Festigkeit und Steifigkeit von Lehmsteinen und Stampflehm. In diesem Sommersemester konnten die Studierenden mit den von ihnen selbst hergestellten Lehmsteinen ein kleines Gebäude errichten, das von den Vorschulkindern der Kindertagesstätte freudig erkundet wurde.

„Das Modul erfreut sich großer Beliebtheit bei unseren Studierenden, da diese ein starkes Interesse an nachhaltigen, die Emission von Treibhausgasen vermeidenden Baustoffen haben“, betont Rückert, „im Gegensatz zu herkömmlichen Materialien unterstützt der recyclebare Baustoff Lehm, der ohne aufwändiges Brennen auskommt und an der Luft trocknet, ein ressourcen- und klimafreundliches Bauen.“ Eingesetzt werde dieser Baustoff in unseren Breiten vor allem in Form von Lehmputz und zum Ausmauern von Fachwerk.

Gudrun Debusmann, die Leiterin der vom Studierendenwerk Koblenz betriebenen Kindertagesstätte, hatte auf ihrem Weg zur Arbeit von dem Lehmbauprojekt der Studierenden erfahren. Über ihren Kontakt zu zwei wissenschaftlichen Mitarbeitenden der Fachrichtung Architektur, Eva Çift und Florian Finkbeiner, deren Kinder die Kindertagesstätte ebenfalls besuchen, entstand dann die Idee zu diesem kleinen Lehmbauworkshop für den Nachwuchs: „Die Kindertagesstätte hat eine Bau- und Konstruktionswerkstatt. Deshalb waren wir sofort von der Idee begeistert, die Kinder aktiv in das Lehmbauprojekt einzubeziehen.“ Die Kinder hatten sichtbar Spaß an der praktischen Arbeit und konnten dabei einen umweltfreundlichen Baustoff spielerisch kennenlernen. „Das Lehmbauprojekt hat bei den Kindern eine wertvolle Lernerfahrung hinterlassen“, freut sich Debusmann.