Zwei beliebte Professoren halten nach zehn Jahren letzte gemeinsame Kinder-Uni-Vorlesung

In diesem Jahr feiert die Kinder-Uni Koblenz ihr 10-jähriges Bestehen. Die kleinen Nachwuchsstudierenden, die 2004 den ersten Vorlesungen lauschten, sind inzwischen volljährig. Naturgemäß sind auch die Dozentinnen und Dozenten älter geworden: Prof. Dr. Reinhard Harzer und Prof. Dr. Hermann-Josef Schink, die zu den Frauen und Männern der ersten Stunde der Kinder-Uni Koblenz gehören, werden sich nach einem Jahrzehnt Engagement als Kinder-Uni-Professoren zurückziehen. Zu ihrer allerletzten Kinder-Uni-Vorlesung – diesmal zum Thema „Mit Hertz zum Handy“ – kamen viele Kinder und Weggefährten, um die beiden beliebten Professoren gebührend zu verabschieden.

Das Professorenduo Schink und Harzer gehörte zehn Jahre lang zu den Kinder-Uni-Dozenten. In dieser Rolle traten die beiden stets gemeinsam auf und brachten dabei immer wieder neue Themen mit, so dass es auch ihren treuesten Zuhörern nie langweilig wurde. Beispielsweise entschlüsselten die beiden Professoren der Elektro- und Informationstechnik Einsteins Relativitätstheorie in kindgerechte Sprache auf, erklärten das Phänomen des Magnetismus, ergründeten das Entstehen elektrischer Blitze und brachten den Kindern näher, wie aus Sonne und Wind Strom entsteht. „Die Kinder hatten immer großen Spaß an den Vorlesungen, weil die Theorie mit vielen Versuchen veranschaulicht wurde“, erinnert sich Inge Bitzer, Kinder-Uni-Koordinatorin der Hochschule Koblenz, „Prof. Dr. Schink und Prof. Dr. Harzer haben es jedes Mal krachen und blitzen lassen.“

Obwohl Schink und Harzer schon zum Start der Kinder-Uni Koblenz vor zehn Jahren „alte Hasen“ im Hörsaal waren, investierten sie von Anfang an viel Zeit und Energie in die Vorbereitung der Kinder-Uni-Vorlesungen. „Es war oft sehr aufwändig, den Stoff so aufzubereiten und zu vermitteln, dass er auch für junge Schülerinnen und Schüler nachvollziehbar und spannend ist“, weiß Harzer. Dafür seien die Aufmerksamkeit und die Begeisterung der Nachwuchsstudierenden unglaublich hoch, wie Schink ergänzt: „Kinder scheuen sich nicht, spontan alles zu erfragen, was ihnen in den Sinn kommt.“ Ein Kinder-Uni-Professor müsse sich daher besonders gut vorbereiten und in der Vorlesung selbst auch mal flexibel um die Ecke denken können. Großen Wert legten Schink und Harzer auch immer darauf, die Kinder mit einzubinden. „Wer einmal selbst bei der Durchführung eines Versuchs helfen durfte, behält sich das Gelernte viel besser und gewinnt selbst Freude am wissenschaftlichen Arbeiten“, so Schink. Auch bei dieser Vorlesung führten die beiden eine Reihe von interessanten Versuchen durch, die per Kamera an eine Leinwand geworfen wurden, damit alle Kinder sie gut mitverfolgen konnten.

Während ihrer letzten gemeinsamen Kinder-Uni Vorlesung konnten die beiden Professoren nicht nur in dankbare Gesichter blicken. Zusätzlich hielt jedes Kind ein buntes Danke!-Schild hoch. Kinder-Uni-Koordinatorin Inge Bitzer und der 14-jährige Schüler Sandro Hartel, der in den letzten Jahren kaum eine Vorlesung von Schink und Harzer verpasst, übergaben den beiden zum Abschied ein Weinpräsent.