Pilotprojekte flexible Studienformate

Im Rahmen der Programmlinie zur Erhöhung der Durchlässigkeit zwischen der akademischen und beruflichen Bildung (Programmlinie Durchlässigkeit) des Hochschulpaktes III bearbeitete die Abteilung Hochschulentwicklung das Teilprojekt "Pilotprojekte flexible Studienformate", das die konzeptionelle Entwicklung flexibler Studienformate zum Ziel hatte.

Flexible Studienformate als Form wissenschaftlicher Weiterbildung ermöglichen lebenslanges Lernen, da sie berufsbegleitend genutzt werden können und verschiedene Abschlüsse bieten - angefangen bei einzelnen Zertifikatskursen über modular aufgebaute Zertifikatsprogramme bis hin zu Studiengängen.

Wissenschaftliche Weiterbildungsangebote richten sich an Berufstätige und beruflich Qualifizierte und müssen zeitlich wie auch räumlich flexibel konzipiert sein. Deswegen sind die Angebote meist im Blended-Learning-Format konzipiert, das einen hohen Anteil des Wissens online vermittelt. Bei den Angebotsformen wird unterschieden zwischen Angeboten ohne akademischen Abschluss (Zertifikatsstudien: Einzelkurse oder Programme) und solchen mit akademischem Abschluss (Weiterbildende Studiengänge).

Das Projekt Flexible Studienformate wurde in einzelnen Teilprojekten sowohl interdisziplinär als auch in Fachbereichen umgesetzt. Die Mitarbeitenden konzipierten in enger Abstimmung mit Verantwortlichen aus einzelnen Fachbereichen (Ingenieurwesen, Sozialwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften) unterschiedliche Teilprojekte und unterstützten bei der Vernetzung und der Umsetzung in Blended-Learning-Formate.
Die Abschlüsse reichen dabei von Hochschulzertifikaten bis hin zum akademischen Grad.

Für das Zertifikatsprogramm „Digitalisierung und Industrie 4.0 in KMU“ wurde ein Konzept bestehend aus drei Module in Zusammenarbeit mit den Fachbereichen Ingenieurwesen und Wirtschaftswissenschaften entwickelt.

Dieses Programm sollte mit einem Certificate of Advanced Studies (CAS) abschließen und 18 ECTS umfassen.
Neben dem Pilotmodul „Industrie 4.0 – Smart Factory“ beinhaltete das Programm die Module „Grundlagen der Digitalisierung“ und „Digitale Geschäftsmodelle“ (jeweils 6 ECTS). Die Module sollten im Blended-Learning-Format umgesetzt werden, um ein berufsbegleitendes Studium zu ermöglichen. Neben Selbststudium und E-Learning wurde auch Präsenzlehre in Blöcken von 1-2 Tagen integriert.

Die Analyse von 190 Stellenanzeigen im Bereich „Digitalisierung und Industrie 4.0“ hat ergeben, dass interdisziplinäre Fächer wie Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen noch vor BWL und technischen Ingenieursabschlüssen als Qualifikation von Unternehmen gefragt sind. An erster Stelle wurden allerdings IT und Informatik am häufigsten als Studienfächer erwähnt. Als fachliche Kompetenzen wurden aus dem Bereich Wirtschaft die Prozesskompetenz und aus dem Bereich IT Softwareentwicklung und -anwendungen genannt.
Die Ergebnisse der Analyse wurden für die Erstellung des Zertifikatprogramms genutzt.

Das Weiterbildungsangebot für Absolvent*innen des Masterstudiengangs Kindheits- und Sozialwissenschaften (MAKS) im Schwerpunkt „Kreativität und Kultur (KK)“ wurde 2020 in seiner Grundstruktur in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Sozialwissenschaften inhaltlich überarbeitet.
Der Schwerpunkt wurde von einer therapeutischen Ausrichtung (Kreativitätstherapie) hin zur „Kreativitätspädagogik“ verlagert, da dies sowohl der Vorqualifikation der Teilnehmenden, als auch dem Profil der Hochschule stärker entspricht.

Das Zertifikat „Fachkraft für Kreativitätspädagogik“ besteht nun aus fünf Modulen, welche innerhalb eines Jahres absolviert werden können, oder - sofern eine größere zeitliche Flexibilisierung notwendig ist - auf drei Jahre gestreckt werden können.

Absolventinnen und Absolventen des o.g. Studienschwerpunkts können sich die ersten beiden Module des Zertifikats pauschal anerkennen lassen. Die erste Kohorte von MAKS-Absolventinnen und Absolventen wird das Zertifikat 2021 belegen können. Für Externe wird das Zertifikat ab 2022 geöffnet.

Das Zertifikat wird als Blended-Learning-Format mit hohem Online-Anteil und nur zehn Präsenztagen angeboten.

Die Entwicklung dieses Masterstudiengangs sollte einen Beitrag leisten, den Bedarf an Absolventinnen und Absolventen für das Lehramt an Fachschulen für Sozialpädagogik des Landes RLP jenseits des klassischen Lehramtsstudiums zu decken und auch Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern eine Möglichkeit zum Lehramt eröffnen.

Das Projekt sollte in Kooperation mit dem Zentrum für Lehrerbildung der Universität Koblenz- Landau umgesetzt werden. Inhaltlich wurden dazu bereits Fächerkombinationen, -strukturen und erste Modulplan-Entwürfe entwickelt und die Grundstruktur des Studiengangs mit dem Landesprüfungsamt abgestimmt. Die Entwicklung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Sozialwissenschaften und in enger Kooperation mit dem Zentrum für Lehrerbildung der Universität Koblenz-Landau (zukünftig Universität Koblenz).

Fachbereiche Ingenieurwesen und Wirtschaftswissenschaften

Im Fokus des Projekts „Industrie 4.0“ war die Entwicklung und Umsetzung eines Pilotmoduls im Blended Learning-Format als Bestandteil des konzipierten Zertifikatsprogramms „Digitalisierung und Industrie 4.0 in KMU“.
Dazu wurde die bestehende Präsenz-Lehrveranstaltung „Industrie 4.0 – Smart Factory“ didaktisch und medial ins Blended Learning-Format umgesetzt und inhaltlich erweitert.
Auf der Lernplattform OpenOLAT wurden die Skript-Inhalte didaktisch neu strukturiert und ergänzt.

Neben den Studierenden der Hochschule, bei denen dieser Kurs Bestandteil im Curriculum ist, nahmen auch zwölf Mitarbeiter*innen aus der regionalen Industrie teil. Diese Gruppe sollte mit den Evaluationsergebnissen zur Verbesserung und Anpassung des Kurses an die Zielgruppe beitragen.

Fachbereich bauen-kunst-werkstoffe (b-k-w)

Das interdisziplinäre Modul „Zukunft Dorf“ wurde als digitale Veranstaltung im Wintersemester 2020/21 durchgeführt. Weiterhin wurde an der Vorbereitung, Durchführung und Evaluation des Blockseminars „Planen und Bauen für soziale Zwecke“ (im SoSe 2020 erstmals als Online-Seminar durchgeführt) und des Moduls „Politische Dimensionen kommunaler Versorgungssysteme und der soziokulturellen Entwicklung“ (im WiSe 2020/21 erstmals als Online-Seminar durchgeführt) für den Studiengang Soziale Arbeit mitgearbeitet.

 

Abteilungsleitung

Dieses Vorhaben wurde durch den Hochschulpakt III vom Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur gefördert.